Wolfgang Scherrmann feiert heute seinen 80. Geburtstag. Foto: Morlok Foto: Schwarzwälder-Bote

Jubiläum: Wolfgang Scherrmann feiert seinen 80. Geburtstag / Dem Musikverein seit Jahrzehnten verbunden

Horb-Altheim. Heute wird in der Altheimer Hindenburgstraße ordentlich gefeiert. Wolfgang Scherrmann erwartet eine große Gästeschar, die ihm zu seinem 80. Geburtstag gratulieren wird. "Gleich in der Frühe kommen meine Alterskameraden und dann geht es bis in den Abend weiter", verriet er im persönlichen Gespräch mit unserer Zeitung. "Und die Musiker der Altheimer Kapelle kommen am Freitagabend vorbei, um mir ein Ständchen zu spielen. Davon ließen sie sich nicht abhalten."

Kein Wunder, denn der Jubilar ist seit 1953 – also seit 64 Jahren – in seinem Lieblingsverein, der Musikkapelle Altheim, Mitglied und seit 1991 Ehrenmitglied. Von diesen 64 Jahren war er 38 Jahre aktives Mitglied des Oberstufenorchesters. Zuerst am Es-Horn (Waldhorn), dann für lange Jahre an der Tuba, später an der Es-Klarinette und aushilfsweise am Schlagzeug. Natürlich brachte er sich auch sehr engagiert in die Jugendausbildung und die Ausschussarbeit ein. Das Amt des Kassierers hatte er von 1973 bis 1987 inne, und auch heute noch fungiert er im Verein als Kassenprüfer. Dass es sich seine Musiker-Kameraden und Kameradinnen daher nicht nehmen lassen, einem solch verdienten Vereinsmitglied, das in seiner musikalischen Laufbahn alle möglichen Ehrennadeln des Blasmusikverbandes erhielt, ein Ständchen zu spielen, das versteht sich von selbst. Eigentlich müsste ganz Altheim vorbeikommen, um Wolfgang Scherrmann hochleben zu lassen. "Er war es, dem wir maßgeblich den Bau unserer neuen Aussegnungshalle zu verdanken haben", betonte Altheims Ortsvorsteher Andreas Bronner, ein langjähriger Weggefährte des Jubilars.

Wolfgang Scherrmann ist gelernter Maurer, der später zum Industriekaufmann umschulte und den größten Teil seines Berufslebens bei der Bildechinger Firma Wittke Heizung und Sanitärbau verbrachte. Eine Basis, die es ihm ermöglichte, im Ortschaftsrats-Gremium, dem er von 1980 bis 1994 angehörte, nicht nur in der Theorie über dieses kommunale Projekt mitzudiskutieren, sondern aktiv mit der Maurerkelle in der Hand am Bau mitzuwirken. Gemeinderat Peter Zimmermann, ebenfalls ein Mann der Tat, unterstützte ihn dabei beispielsweise bei den Außenputzarbeiten. Die Aussegnungshalle, die von der gesamten Gemeinde genutzt wird, ist zwischenzeitlich vom Altheimer Friedhof nicht mehr wegzudenken.

1991 war es der Jubilar, der federführend für die große 1200-Jahr-Feier von Altheim verantwortlich war, und zuvor hatte er bereits zwei Stadtfeste mitorganisiert.

"Mah muss emmer en Bewegung bleiba – emmer fleißig schaffa", verrät er das Rezept, das ihm als eine Art Jungbrunnen dient.

Am 11. Oktober 1937 kam er als fünftes von sechs Kindern der Eheleute Franziska und Ludwig Scherrmann in Altheim zur Welt. Er ist in Altheim aufgewachsen, ging hier in den Kindergarten und später in die Schule. Altheim ist sein Mittelpunkt, seine Heimat. Er wohnt noch heute im elterlichen Haus, das er jedoch bereits 1961 umgebaut und nach und nach seinen Bedürfnissen angepasst hat. Heute grenzt dort, wo früher das Nachbarhaus stand, ein großer, liebevoll gepflegter Garten an sein Haus an. Seit 54 Jahren ist er mit seiner Frau Margrit verheiratet. "Ich habe sie zum ersten Mal beim Liederkranz in Grünmettstetten gesehen – doh send zwoi romglofa, die i net kennt han, da han i oifach mit nah gschwätzt", schilderte der Jubilar seine ersten Flirtversuche. Das "Schwätza" hat prima funktioniert. Ein starkes Jahr nach der Eheschließung kam Sohn Holger zur Welt und weitere vier Jahre später folgte Sohn Ralph. Beide Söhne sind inzwischen ebenfalls verheiratet und haben, ganz der Familientradition entsprechend, auch jeweils zwei Kinder. "Die Enkele sind unser ganzer Stolz", strahlten Wolfgang und Margrit Scherrmann um die Wette. "Heute Abend gehen wir alle zusammen in den ›Ochsen‹ und feiern meine runden Geburtstag", freut sich der Jubilar, der schon für den 15. Oktober sein nächstes Fest im Ehrenamt plant. Denn er ist zu den vielen, selbstgestellten Aufgaben, die ihn jung und beweglich halten, auch noch der Organisator der Altheimer Jahrgangstreffen. "Am Sonntag machen wir unsern Jahresabschluss. Da gehen wir in die Kirche, dann zum Essen und hinterher auf den Friedhof."

Aber heute wird erst einmal richtig ausgiebig Geburtstag gefeiert und am Freitag kommt auch noch die Musik vorbei.