Im Gleis Süd brachte das Duo Maybug mit Michael Buck (links) und Walter Dieterle mit bewährtem Sound das Publikum zum Saisonbeginn in Fahrt. Foto: Morlok Foto: Schwarzwälder-Bote

Kultur: Duo Maybug spielt im proppenvollen Gleis Süd die großen Hits der goldenen Rockära

Walter Dieterle ist der wohl unbekannteste heimische Rockstar, den trotzdem jeder kennt. Zusammen mit seinem Musikerkollegen Michael Buck bildet er seit Urzeiten das Duo Maybug. Im Gleis Süd eröffneten sie die herbstliche Live-Musik-Saison.

Horb. Mehr als 2000 Mal standen sie zusammen auf den Bühnen der Republik, und am Sonntag durfte sich Walter F. Diet, wie er sich nennt, als Frontmann des Duos zur Eröffnung der Herbst/Winter-Saison der Reihe "Sonntagskonzerte" im Gleis Süd eine weitere Anwesenheits-Kerbe in den Gitarrenhals schnitzen.

Dieterle, mit zwei USA-Edel-Akustikgitarren bewaffnet, sah passend zu seiner Songauswahl und dem Attribut Rockstar aus, als ob er gerade dem Hippiezeitalter entsprungen wäre. Langes, inzwischen graues Haar, runde Nickelbrille und das wissende Lächeln des Mannes im Gesicht, der seit 30 Jahren auf den Bühnen dieser Welt herumsteht. Mal mehr, mal weniger erfolgreich.

Die Durststrecke, die man anfangs mit der Idee der Gigs "für umme", zu überwinden hatte, ist längst vorbei

E r kennt alle die großen Hits, die das Herz jedes Rock-Oldie-Fans höher schlagen lassen, singt und spielte sie zusammen mit seinem Partner am Keyboard, immer mit der Gewissheit, dass bei einem Gig wie am Horber Bahnhof so ziemliches alles passieren kann. Nur nicht, dass sich jemand filigrane Gitarrenarbeit und lyrische Textpassagen wünscht.

"Die Leute wollen unterhalten werden, die wollen ›Country Roads‹ hören und ihren Spaß haben", stand für Dieterle, den erfahrenen Musiker und Wirt von vorne herein fest. "Klar werden wir ein paar von unseren eignen Lieder einstreuen, aber überwiegend werden wir mit den großen Hits der goldenen Rockära unterhalten", versprach der umtriebige Wirt der Glemser Musikerkneipe Hirsch, der dort als Kulturschaffender so manchen Stein ins Rollen gebracht hat.

Im proppenvollen Gleis Süd hielten die beiden, was der Bandleader versprach. Einmal die Hitparade vergangener Zeiten rauf und runter, ein paar coole Sprüche eingestreut, und die Eröffnung der neuen Konzertreihe wurde zum Erfolg. Die Durststrecke, die man im Gleis Süd anfangs mit der Idee der Gigs "für umme", also ohne Eintritt, zu überwinden hatte, ist längst vorbei. Viele Horber, aber auch Besucher aus der gesamten Region, wissen, dass es hier zu Salat, Pizza, Bier und Cappuccino auch noch erstklassige Live-Unterhaltung gibt.

Auch für diese Herbst/Winter-Saison hat sich das Team um Daniela Stockburger wieder viel einfallen lassen und kann so Sonntag für Sonntag mit einem ganz ausgefallen Programm die Besucher verwöhnen (wir berichteten).

Den Anfang machte Maybug mit Klassikern wie "Me and Bobby McGee", "Bad Moon Rising" oder einem der schönsten Weihnachtslieder aller Zeiten, dem Song "Hymn" von Barclay James Harvest, der als große Rockhymne in kaum einem Cover-Programm fehlen darf. Klar, mit Maybug auf der Bühne kann man nicht viel falsch machen, und die meisten der Gleis-Süd-Besucher waren sich mit Eric Clapton einig, der einst passend zum Gig "Wonderful Tonight" komponierte. Ob extra für diesen Abend, das ist nicht überliefert, könnte aber doch irgendwie passen.

Weitere Informationen: Alle Termine des Sonntagsprogramms mit Soundproben gibt es unter www.gleissued.de