Egon Blank freut sich, mit seiner Familie, Verwandten und Bekannten seinen 80. Geburtstag zu feiern. Foto: Baiker Foto: Schwarzwälder-Bote

Geburtstag: Egon Blank ist mit seinen 80 Jahren immer noch jung geblieben

Ho rb-Dettensee. Egon Blank feiert am heutigen Freitag seinen 80. Geburtstag. Blank wurde am 27. Oktober 1937 in Eickfier, Kreis Schlochau in Pommern (heutiges Polen), geboren.

Nach Ende des Krieges wurden er, seine Mutter und weitere drei Geschwister aus der Heimat vertrieben, kamen über Berlin und Klötze in Sachsen-Anhalt nach Breitenfeld, einem kleinen Ort mit 300 Einwohnern. Der Vater Paul Blank war noch in amerikanischer Gefangenschaft. Der Vater kam im Juni 1946 aus der Gefangenschaft und zog zu seiner Familie in die "sowjetische Zone". In Breitenfeld wurde ein Landwirtschaftsbetrieb übernommen. Die Kinder mussten tatkräftig mithelfen. Nach dem Schulbesuch wollte Egon Blank Automechaniker werden. Doch dies erwies sich als schwierig. Eines Tages kam der Vater nach Hause und sagte zu seinem Sohn Egon: "Ich weiß was für dich." Eine Lehrstelle als Müller war zu besetzen. "Warum nicht – besser als zu Hause zu sitzen."

Nach der Lehre ging es zunächst für ein paar Monate in eine Großmühle nach Magdeburg. Dann, im August 1956, Egon war 19 Jahre alt – kam eine Einladung für 14 Tage Urlaub in Westdeutschland bei der Familie Wollschläger auf dem Buchhof in Nordstetten. Die Familien Wollschläger und Blank kennen sich aus Eickfier/Pommern. Beide Großeltern sind sogar weitläufig verwandt. "Willst du wieder zurück in die sowjetische Zone oder hierbleiben?", so Tage später die Frage. Natürlich blieb er. Nach einigen Wochen Arbeit in Tiefenbronn bei Pforzheim konnte Egon bei der Rettenmaier-Mühle in Horb anfangen und blieb dort bis zu seinem Ruhestand am 31. Oktober 2000.

Egon Blank erinnert sich noch gern: Einen Tag vor seinem Horber Arbeitsbeginn, am 23. September 1956, machte er mit dem SSV in Dettensee gegen Rexingen sein erstes Fußballspiel und schoss beide Tore zum 2:0. Abends ging es auf den Buchhof zum Herbstfest des Musikvereins Nordstetten, wo er seine Frau Alice, geborene Hirt aus Dettensee, kennen lernte. Künftig schaute er nun ganz genau hin, wenn er von Horb kommend die ersten Dettenseer Häuser passierte und zum Training des SSV fuhr.

Im November 1961 war Hochzeit. 2011 konnte die Goldene Hochzeit gefeiert werden. Acht Jahre wohnte die junge Familie mit den Kindern Gabi (1962), Stefan (1965), Bettina (1966) und Thomas (1968) noch in Horb, bevor am 15. Mai 1970 Einzug ins neue Haus in der Schlossgartenstraße gehalten wurde. Inzwischen hat sich die Familie Blank um fünf Enkelkinder im Alter von 16 bis 30 Jahre vergrößert. Seit einem Jahr ist der erste Urenkel Damien ihr ganzer Stolz.

Bis auf zwei Runden, in denen Egon Blank für den Horber ASV kickte, hatte er sich dem SSV Dettensee verschrieben, wo er auch für zwei Jahre als Spielertrainer fungierte. Fortan verkörperte er lange Jahre den SSV mit seiner Person. Zunächst Ausschussmitglied und zwei Jahre Spartenleiter, wurde er 1975 zum ersten Mal für vier Jahre zum Vorsitzenden des Vereins gewählt. Das Ehepaar hatte davor noch fünf bis sechs Jahre das erste Dettenseer Sportheim allein bewirtet.

Nach zweijähriger Erholung als Ausschussmitglied übernahm Blank 1981 nochmals das Ruder beim SSV als Vorsitzender bis 1989. Nach weiteren vier Jahren als stellvertretender Vorsitzender stellte er sich von 1993 bis 1998 dem Verein als Kassierer zur Verfügung. Damit ging seine Funktionärskarriere beim SSV zu Ende. Nicht aber sein Engagement, denn bis zu seinem 75. Geburtstag gehörte er nämlich der Sportplatzpflegegruppe an. Für sein langjähriges Engagement wurde Blank zu Ehrenmitglied ernannt.

Nicht nur der SSV war seine große ehrenamtliche Leidenschaft. Auch der Ruf des OGV blieb nicht ungehört.

Als rüstiger Rentner stellte er sich in den Dienst von Dorfpatenschaften der Gemeinde und war Mitglied in der Helfergruppe des Obst- und Gartenbauvereins, die unter anderem den Friedhof pflegte. Auch hier setzte er mit seinem 75. Geburtstag einen Schlusspunkt. Im Ausschuss des OGV macht er weiterhin mit.

Da ist aber auch noch der kirchliche Bauförderverein. Seit dessen Gründung ist er für die Kasse verantwortlich.

Im Gesangverein ist er passives Mitglied und freut sich, dass seine Ehefrau Alice dort noch aktiv mitsingt.

Von 1998 bis 2004 war Egon Blank auch Vorsitzender der Dettenseer Dorfgemeinschaft.

Mehr Dettenseer als der aus Pommern stammende Egon Blank aus der Schlossgartenstraße kann auch ein in Dettensee Geborener nicht sein. Wenn er heute seinen 80. Geburtstag Familie, Verwandten und Bekannten aus ganz Deutschland in Dettensee feiert, blickt er auch auf 61 Jahre Dettenseer Verbundenheit zurück, ja er ist ein "echter" Einheimischer geworden.