Selbst in 250 Meter Entfernung werden Wertstoffbehälter noch misstrauisch beäugt und belauscht

Von Peter Morlok

Horb-Talheim. Wertstoffcontainer und ihre Standorte – ein unendliches und vor allem undankbares Thema für jeden Ortschaftsrat. Irgendjemand hat immer Einwände.

Glaubte das Talheimer Gremium mit dem neuen Standort zwischen dem oberen Talheim und dem Neubaugebiet Barbel-West einen Platz gefunden zu haben, an dem die Räte allen Belangen der Bürger gerecht werden, wie das tapfere Schneiderlein sieben Fliegen "auf einen Streich" mit einem Tuchlappen erschlägt, so regte sich doch Widerstand in der Anliegerschaft wegen der zu vermutenden Lärmbelästigung, die es auch dort oben geben könnte.

Dies berichtete Ortsvorsteher Thomas Staubitzer im Rahmen der jüngsten Ortschaftsratssitzung. Für Rat Anton Ade ist das Argument "Lärmbelästigung" überhaupt nicht nachvollziehbar, da die nächstmögliche Wohnbebauung immerhin 250 Meter vom geplanten Standort liegt. "Wenn die Anwohner hier unten im Flecken von Lärmbelästigung sprechen, dann kann ich das verstehen – dort oben aber nicht".

Ähnlich wie Ade sahen es die Räte Oliver Faßnacht und Jürgen Neumann, die ebenfalls weiterhin für diesen Standort plädierten. Im Grunde genommen ging es bei diesem Tagesordnungspunkt überhaupt nicht um den Standort – dieser stand eigentlich schon längst fest – sondern um die Vergabe der Bauarbeiten für die Anlegung dieses neuen Containerstandortes.

"Jetzt müssen wir halt warten, was die noch zu sagen haben"

Staubitzer brachte jedoch die Bedenken, die ihm zugetragen wurden, in die Diskussion ein, um sein Gremium auch über die "Negativströmungen" zu informieren. Die Ortschaftsräte ließen sich nicht beirren und stimmten einstimmig dafür, die Bauarbeiten an die Altheimer Firma Müller zu vergeben. Diese wird den Platz für 4500 Euro nicht nur anlegen, sondern auch komplett asphaltieren. Gegen eine geschotterte Variante hatte man sich schon in der vorausgegangen Sitzung ausgesprochen, da ein Asphaltbelag wesentlich pflegeleichter ist.

Von fast allen Ämtern bekam dieser Containerstandplatz bisher grünes Licht, lediglich das Okay der unteren Naturschutzbehörde steht noch aus.

"Jetzt müssen wir halt warten, was die noch zu sagen haben", erklärte der Ortsvorsteher, der diesen gefassten Ratsbeschluss – vorbehaltlich der ausstehenden Zustimmung – ans Horber Rathaus weitergeben wird.