Schmuckloser Kreisverkehr vor pittoresker Stadtshilouette. Foto: Müssigmann

Aus Angst vor Widersprüchen sollen Innenflächen nur bepflanzt werden. An Kunst traut sich Rathaus nicht ran.

Horb - Nicht nur beim Waldner-Areal hat das Rathaus Respekt vor dem Regierungspräsidium (RP) in Karlsruhe. Auch bei den Kreisverkehren.

Im Gemeinderat wollte Andreas Bronner (CDU) wissen, warum die Kreisverkehre in Horb so schmucklos sind. Bürgermeister Jan Zeitler: "Wir werden die Kreisverkehre jetzt mit Blumen schmücken. Ich habe vor zwei Wochen mit Bauhof-Gärtner Blaurock gesprochen. Lassen Sie sich überraschen, wie schön das wird."

Beim Kreisverkehr im Industriegebiet wird das etwas aufwendiger: Hier muss noch die Erde ausgehoben werden, damit Blumen gepflanzt werden können.

An Kunst auf den Kreisverkehren traut sich das Rathaus aber nicht ran. Zeitler: "Es gibt immer wieder Diskussionen darum. Aber eine EU-Richtlinie verhindert das."

Michael Theurer, Gemeinderat und selbst EU-Parlamentarier: "Nach meinen Informationen liegt das nicht an der EU. Das hat Landesverkehrsminister Winfried Hermann selbst eingeräumt."

Zeitler: "Das RP bezieht sich das Gesprächen mit uns immer auf eine EU-Richtlinie. Und dass es eine Anweisung gibt, dass Kreisverkehre von Gegenständen freizuhalten sind. Ich möchte an dieser Stelle nicht baulich tätig werden." OB Rosenberger: "Ich komme viel herum. In Karlsruhe werden die Kreisverkehre anders behandelt als bei uns. Auch in Pforzheim oder Sulz. Da wundere ich mich, was alles möglich ist. Ich kann Sie nur auffordern, überall im Land Fotos von Kreisverkehren zu machen. Die können wir den Verkehrsbehörden (gemeint: auch das RP, d. Red.) dann vorhalten. Aber jetzt schauen wir zunächst mal, was wir mit unseren Mitteln hinbekommen."