Das "Talheimer Chörle" unter Leitung von Christoph Schmitz (vorne links, mit Gitarre) sowie Instrumentalisten boten niveauvolle Weihnachtsmusik dar. Foto: Morlok Foto: Schwarzwälder-Bote

Kultur: "Talheimer Chörle" und Instrumentalisten bieten Hörerlebnis mit weihnachtlichen Liedern und Musikstücken

Das "Talheimer Chörle" hatte auf den Abend vor dem zweiten Advent zu seinem alljährlichen Adventskonzert eingeladen. Im vergangenen Jahr konnte man das zehnjährige Bestehen feiern; in diesem Jahr machte man mit dem 11. Konzert dieser Reihe schon einen Schritt in Richtung Traditionsveranstaltung.

Horb-Talheim. Während draußen vor den Toren der St.-Michael-und-Laurentius-Kirche noch der vorweihnachtliche Stress in vollem Gange war, durften sich die Besucher dieser musikalischen Feierstunde ganz dem entschleunigenden Genuss der Musik hingeben.

Der musikalische Leiter des "Chörles", der Musiklehrer und Gitarrist Christoph Schmitz, hatte es wieder einmal verstanden, mit der Liedauswahl, der eine Mischung aus modernstem und klassischem Chorsatz zugrunde lag, sowie mit der Gestaltung des Rahmenprogrammes eine Stimmung zu zaubern, die tatsächlich etwas von der ursprünglichen, der stillen Adventszeit erahnen ließ, bevor diese vom Kommerz über den Haufen gerannt wurde. Es schien, als hätten Stress und Hetze, die Jagd von einem Glühwein-Flashmob zum anderen, nach den besten Weihnachtsgeschenken, dem schönsten Baum und dem leckersten Braten zumindest an diesem Abend strengstes Kirchenverbot.

Schick in Schwarz gekleidet, mit brombeerfarbenen Farbtupfern durch Schal oder Krawatte, nahmen die zwölf Sängerinnen und die sechs Sänger im Altarraum des Kirchleins unterm großen Adventskranz Aufstellung und sangen eines der schönsten vorweihnachtlichen Lieder. "Wir sagen euch an den lieben Advent", in dem nach und nach die vier Kerzen entzündet werden. Zuvor hatte das Instrumentalensemble, das sich wie in den Vorjahren überwiegend aus Familienmitgliedern von Christoph Schmitz zusammensetzte, die extra aus der Nähe von Trier und Frankfurt zu diesem Konzert angereist waren, mit drei Sätzen aus Giuseppe Sammartinis "Sonata in C" ihre Zuhörer auf den Abend eingestimmt. Pfarrer Armin Noppenberger begrüßte die Konzertbesucher und wünschte ihnen ein gutes, nach innen gehendes Hörerlebnis. Der Geistliche lud die Konzertbesucher auch ein, sich aktive im Konzert mit einzubringen. Als Hilfe dazu fand man die Noten und die Kehrreimverse im Programmheft.

Das Konzert, über dem als Leitmotive der Titel "Bereitet dem Herrn den Weg" stand, wurde mit eben diesem würdevoll vorgetragenen Weihnachtslied fortgesetzt, bevor Christoph Schmitz "Tausend Fragen" hatte, die ihm jedoch nicht alle beantwortet werden konnten. Danach durfte der Chor eine kleine Pause machen, und die Instrumentalisten waren wieder an der Reihe. Mit zwei Sätzen aus "Canon und Gigue" von Johann Pachelbel stellten die Hobby-Musikanten ihr Können unter Beweis. Wohl dem, der auf so eine musikalische Familie zurückgreifen kann.

Nicht nur einen Chor mit großen Stimmen im Rücken, sondern auch ausgezeichnete Instrumentalisten, da kann nichts schiefgehen.

Christoph Schmitz an der Gitarre und Lea Becker mit ihrer Sopranflöte boten im Lauf des Konzerts einen weiteren instrumentalen Hörgenuss mit ihren Varianten über das französische Lied "Ah! Vous dirai-je, Maman" das Wolfgang Amadeus Mozart einst komponierte. Überhaupt sollte man die Leistung aller Instrumentalisten dieses Abends nicht vergessen. Neben Schmitz und Becker musizierten Franziska Junk (Violine), Matthias Junk (Violocello), Ulrich Junk (Klarinette), Maidy Wehner (Blockflöten und Klavier) sowie David Schmitz auf dem Cajon.

Der Chor selbst überzeugte in weiteren Stücken mit großem Stimmumfang und dem gekonnten Einsatz aller Stimmfarben, dies oft auch im wechselseitig zusammengesetzten Klangbild und dem rhythmischen Spiel von Tempo und Lautstärke. Mit dem "Segenslied" aus der Feder des Choreiters neigte sich das Konzert des "Talheimer Chörle" langsam seinem Ende zu.

Die Einnahmen des Abends wurden zur Deckung der Unkosten und für das Projekt "Hope" (Hoffnung) verwendet.