Agnes Hellstern aus Betra feiert heute 90. Geburtstag

Horb-Betra (hh). Agnes Hellstern, geborene Knab, feiert heute in der Flurstraße 20 ihren 90. Geburtstag. Die Jubilarin lebt dort zusammen mit ihrer Tochter Marianne und der Enkelin Vanessa im eigenen Wohnhaus. Sie ist seit einigen Jahren altershalber gehbehindert. Ihr Mann Peter starb vor zwei Jahren.

Die Jubilarin stammt aus dem Hotzenwald. Geboren wurde sie 1925 als älteste von insgesamt vier Töchtern der Eheleute Josef und Maria Knab in Albbruck. Ein Bruder von ihr verstarb bereits im Alter von eineinhalb Jahren. Aus ihrer Ehe mit Peter Hellstern gingen insgesamt zwei Kinder hervor. Der ältere Sohn Heribert ist Ingenieur und wohnt in Esslingen. Die Jubilarin hatte nach eigenem Bekunden keine leichte Kindheit. Zu Hause im Hotzenwald gab es eine Landwirtschaft, in der sie immer gebraucht wurde. Im Alter von 20 Jahren fand sie in Beuron in einem Lazarett für einige Zeit Arbeit.

1964 wurde geheiratet, und seither wohnt sie mit ihrem Mann Peter in Betra. Auch in ihrer neuen Heimat Betra, in der sie sich sehr wohl fühlt, gab es für sie viel Arbeit. In ihrem Zweifamilienhaus in der Flurstraße wurden Fremdenzimmer eingerichtet. Als der Fremdenverkehr in der früheren Gemeinde Betra noch sehr gut funktionierte, betreute sie viele Jahre lang Feriengäste in den eigenen Fremdenzimmern. Auch im geselligen Bereich fühlte sie sich sehr wohl. So war sie viele Jahre Mitglied in der früheren Frauengemeinschaft.

Und dann bewirtschaftete sie auch längere Zeit im Gewann Billinger einen Krautgarten, in dem es immer viel zu tun gab. Auch im späteren Alter war sie noch sehr rüstig und viel beschäftigt. Ihre Schwiegermutter Maria Hellstern war viele Jahre krank und pflegebedürftig, und so war sie auch in diesem Haushalt eine wichtige Pflegekraft.

Jetzt, wo alles sehr schwierig ist, das Gehen und der Haushalt, den vor allem ihre im Hause lebende Tochter Marianne versorgt, wird sie wöchentlich drei Mal morgens mit einem Fahrdienst zur Tagesbetreuung nach Empfingen gebracht und abends wieder nach Hause gefahren. Sie freut sich sehr über die Geselligkeit und Betreuung im Empfinger Pflegehaus Rosengarten. Dort wird für sie Frühstück, Mittag- und Abendessen zubereitet. Und immer wieder werden die Gäste von Heinrich Wagler mit seinem Akkordeon musikalisch im geselligen Kreis sehr gut unterhalten. Darüber freut sie sich sehr.

Auf die Frage, wo es schöner ist, in Betra im Hohenzollerischen oder im Hotzenwald in der Nähe der Schweiz antwortet sie so richtig nett in ihrem interessanten hotzenwälderischen Dialekt: "Jetzt bin i do und do muss i auskomme!"

Und natürlich wurden auch schon die originellen Einladungskarten für das Geburtstagsjubiläum, das in Glatt gefeiert wird, versandt. Dort steht für die Gäste sehr schön formuliert: "So schnell geht’s, wer hätte das gedacht – jetzt wird die Neunzig voll gemacht. Nicht jeder lebt so lang auf Erden, drum soll der Tag auch fröhlich gefeiert werden."