Die Stadt ist dran am Kauf des Sebastian-Lotzer-Hauses. Foto: Hopp

Vor einigen Monaten drohte etwa 40 Bewohnern, dass sie wegen defekter Brandmeldeanlage an Luft gesetzt werden.

Horb - Gute Neuigkeiten gibt es für die Mieter im Sebastian-Lotzer-Haus in der Neckarstraße: Es wird keine Zwangsräumung geben. Vor einigen Monaten drohte den etwa 40 Bewohnern, dass sie wegen der defekten Brandmeldeanlage an die Luft gesetzt werden könnten. Vielen wurde die Ungewissheit zu viel.

Nun wurde bei einem Ortstermin in der vergangenen Woche festgestellt, dass "eine ordnungsgemäße und funktionsfähige Brandmeldeanlage" im Gebäude vorhanden ist, teilt die Stadt Horb mit.

Kreisbrandmeister Frank Jahraus würde durch die funktionsfähige Brandmeldeanlage keine konkrete Gefahr mehr für Leben und Gesundheit der verbliebenen Gebäudebewohner sehen. Eine Zwangsräumung des Gebäudes durch die Baurechtbehörde halte er aus brandschutztechnischer Sicht daher nicht mehr für geboten. "Der Sachverhalt wurde auch mit dem Regierungspräsidium Karlsruhe als Rechtsaufsichtsbehörde thematisiert. Telefonisch wurde der Stadtverwaltung Horb mitgeteilt, dass  auch hier eine Räumung unter den mittlerweile vorliegenden Gesichtspunkten als unverhältnismäßig gesehen wird", teilt Stadtsprecher Christian Volk mit. Die Baurechtsbehörde überprüfe nun diese neuen Erkenntnisse und Aussagen und werde diesbezüglich mit der Rechtsaufsichtsbehörde in Kontakt bleiben.

Bauantrag nicht vollständig

"Allerdings liegt immer noch kein vollständiger und ordnungsgemäßer Bauantrag vor, welcher eine abschließende baurechtliche Beurteilung ermöglichen würde," so Volk weiter. Der bislang eingereichte Bauantrag sei entgegen früherer Aussagen von Mayk Herzog nach Durchsicht durch die Baurechtsbehörde weder ordnungsgemäß noch vollständig. Eine  abschließende  Beurteilung  sei aufgrund der mangelhaften Pläne  nicht möglich und könne daher erst erfolgen, wenn die Unterlagen vollständig und korrekt seien.

Weitere Neuigkeiten zur Absicht der Stadt, das Sebastian-Lotzer-Haus zu kaufen, das für viele Horber zum "Schandfleck" der Stadt geworden ist, gebe es derzeit nicht. Christian Volk schreibt: "Die Stadtverwaltung Horb befindet sich derzeit in Gesprächen mit der Eigentümerin. Wir bitten Sie jedoch um Verständnis, dass wir bezüglich laufenden Verhandlungen keine weiteren Auskünfte erteilen können." Verhandeln würde man dabei mit der Besitzerin Birgitt Herzog, die das Haus "so schnell wie möglich loswerden will". Vielleicht kommt das "Horber Kasperletheater" dann zur Ruhe.