In diesem Gebäude auf dem ehemaligen Kasernengelände soll ein Hotel entstehen. Jörg Helber wird allerdings nicht der Investor werden. Foto: Hopp

Jörg Helber und Stadt Horb werden sich doch nicht einig – nun wird neuer Investor gesucht.

Horb - Die Hotel-Pläne auf dem Kasernengelände sind vorerst geplatzt. Die Stadt konnte sich mit Investor Jörg Helber nicht auf das vorgeschlagene Konzept einigen. Doch der Gemeinderat gibt den Traum vom Hotel nicht auf.

Am Ende scheiterten die Verhandlungen laut Oberbürgermeister Peter Rosenberger an einer gewünschten Zusage, die Helber so nicht machen wollte. "Der Knackpunkt war, dass wir als Stadt die Zusage haben wollten, dass für mehrere Jahre tatsächlich ein Hotel betrieben wird. Diese Zusage wollte er nicht geben", erklärt Rosenberger in einem Pressegespräch. Helber, der am Mittwoch telefonisch für unsere Zeitung nicht erreichbar war, habe gegenüber der Stadt erklärt, das "aus unternehmerischer Freiheit" nicht versprechen zu können.

Dem Gemeinderat und der Stadt sei klar, dass das große Gebäude Nummer drei nicht komplett mit einem Hotel gefüllt werden könne. In den ersten Plänen habe Helber eine Mischung von jeweils ein Drittel Hotel, Wohnen und Büro vorgesehen. In den neuen Plänen sei dann der Bürobereich weggefallen. Der Hotelbereich sollte zwei Drittel, der Bereich Wohnen ein Drittel einnehmen. "Am Ende hat uns aber die schriftliche Aussage zum Hotel gefehlt." Der Kaufpreis habe sich darüber hinaus an den Preisen für ein Mischgebiet orientiert. "Wenn es um reines Wohnen geht, ist der Kaufpreis höher. Und wenn es nur um Wohnen gehen würde, dann hätten wir es wahrscheinlich von Anfang an anders geplant." Immer wieder habe es Nachfragen im Gemeinderat gegeben, was denn nun der Stand der Dinge sei, berichtet Rosenberger. Irgendwann habe man handeln müssen.

Der OB betont, dass es keine Verstimmungen zwischen beiden Seiten gebe. "Herr Helber hatte mit mir einen Freund für diese Hotel-Idee, nicht alle im Gemeinderat sahen das am Anfang genauso. Aber alle haben erkannt, dass wir in diesem Bereich ein Defizit haben." Dass es jetzt 1,5 Jahre gedauert habe, bis man gemerkt habe, dass die Zusammenarbeit nicht passt, habe mehrere Gründe gehabt. Es habe viele Monate Detailverhandlung gegeben, auch der Bebauungsplan musste noch aufgestellt werden. Finanziell sei man sich einig geworden. Und ELR-Fördermittel von 200 000 Euro seien bereits in Aussicht gestellt worden.

Doch die Hotel-Pläne gehen seitens der Stadt weiter. Der Gemeinderat hat nun am Dienstagabend in nicht-öffentlicher Sitzung beschlossen, dieses Gebäude für Hotelnutzung auszuschreiben. Einstimmig, wie Rosenberger betont. "Natürlich wird es auch künftig wohl kein reines Hotel werden", so der OB. Ob ein potenzieller Investor anbeißt? Bereits vor sechs Jahren suchte der damalige Investor fürs Einkaufszentrum einen Interessenten für den Sektor Hotel. Vergeblich. Doch vielleicht haben sich die Rahmenbedingungen ja geändert. Rosenberger sagt: "Eine Marktanalyse haben wir nicht in Auftrag gegeben. Die hat Herr Helber sicher gemacht, doch darauf können wir ja nicht zurückgreifen."

Und auch einen Plan B hat die Stadt noch nicht, falls man keinen Hotel-Investor finde. "Wenn es nichts mit dem Hotel wird, werden wir ganz entspannt im Gemeinderat beraten. Vielleicht gibt es dann ja schon wieder neue Ideen."