Lässt Peter Rosenberger lieber die Wanderschuhe stehen? Die Schwarzwaldverein-Bezirksvorsitzende ist mit der Stadt Horb unzufrieden. Foto: Jenny Sturm / Fotolia.com

Bezirksvorsitzende übt heftige Kritik an Rosenberger: Fehlende Wertschätzung gegenüber Vereinen?

Horb - Mag Oberbürgermeister Peter Rosenberger das Wandern nicht? Steht das Stadtoberhaupt mit dem Schwarzwaldverein auf Kriegsfuß? Marlis Mohrlok, Bezirksvorsitzende des Schwarzwaldvereins, übte heftige Kritik während der Hauptversammlung des Schwarzwaldvereins.

Hui, da war ordentlich Zunder dahinter. Als Marlis Mohrlok mit ihrem Grußwort loslegte, da nahm sie kein Blatt vor dem Mund. Horb sei der einzige Ort im Bezirk, in dem sich nie ein Vertreter der Stadtverwaltung bei einem Treffen blicken lasse. Auch über ein Fläschchen Wein würde man sich mal freuen, weil man Wege, die in kommunaler Hand liegen, mit den gelben Routen auszeichne. Woanders würde sich mancher Bürgermeister dafür bedanken. Mohrlok wertete dies als fehlende Wertschätzung gegenüber den Schwarzwaldvereinen in der Stadt. Und auch am Abend der Hauptversammlung war kein Vertreter der Stadt zu sehen.

Das klang nach ordentlich "Pfui". OB Rosenberger möchte diese Vorwürfe allerdings nicht auf sich sitzen lassen. "Natürlich schätze ich die Arbeit des Schwarzwaldvereins", sagt er. Und er habe auch nichts gegen Wandern. "Das ist doch was Schönes. Ich war auch schon ein Stück bei der Kreisumwanderung dabei." Allerdings habe Horb nun mal rund 300 Vereine. "Da kann ich nicht überall präsent sein. Ich versuche da schon mein Bestes, aber ich habe auch Familie", sagt der dreifache Vater. Am vergangenen Wochenende zum Beispiel sei er bei sechs Stadtteilkonferenzen anwesende gewesen, dazu noch auf der Hauptversammlung des TSV Dettingen. "Normalerweise machen die Ortsvorsteher und ihre Stellvertreter in den Teilorten die Hauptversammlungen, aber in dem Fall ging es um die besondere Ehrung vom Württembergischen Sportbund für Axel Tittjung", rechtfertigt sich Rosenberger.

Auch dass kein städtischer Vertreter bei der Hauptversammlung anwesend gewesen sei, habe einen Grund gehabt. "Wir versuchen immer dann zu kommen, wenn wir als Stadt eingeladen werden. Allerdings lag in diesem Fall keine Einladung vor." Dabei habe er den Horber Vorsitzenden Poppe noch vor einer Woche persönlich getroffen. "Da hat er kein Wort über die Hauptversammlung verloren." Zu besonderen Anlässen komme er natürlich gerne, wie beispielsweise Jubiläen. Dies sei jetzt zum Beispiel bald beim Albverein der Fall.

Und was ist mit den Wanderwegen und der Leistung des Schwarzwaldvereins? "Natürlich können wir da nur dankbar sein, dass die Waldwege beschildert und auch gepflegt werden. Ich möchte aber hinzufügen, dass wir das als Stadt dann auch freiwillig bezahlen. Aber das machen wir natürlich gerne."

Und was ist mit den Stadtbediensteten? "Die müssen selbst entscheiden, ob sie bei einem Verein dabei sein wollen. Wir haben in unserer Verwaltung viele Menschen, die sich im Privaten ehrenamtlich engagieren", so Rosenberger. Sportlich will die Verwaltung schon sein. "Wir machen Fortbildung im Gesundheitsbereich. Auch hatten wir schon eine eigene Nordic-Walking-Gruppe." Doch das Engagement scheint wohl etwas eingeschlafen zu sein. Vielleicht können die Schwarzwaldvereinler ja doch noch den einen oder anderen städtischen Mitarbeiter mit ihrem Angebot locken.