So ähnlich könnte es mehrere Tage über Horb und Umgebung aussehen: Rund 25 Teilnehmer kämpfen um Ranglistenpunkte beim Horber Neckar-Balloncup.Archiv-Foto: Bähr Foto: Schwarzwälder-Bote

Der Horber Neckar-Balloncup feiert Anfang Juni Premiere / Seltene Attraktion im süddeutschen Raum

Von Florian Ganswind

Horb. Tennis, Kanupolo und nun Heißluftballon – Horb bekommt seinen nächsten internationalen Wettbewerb: den ersten Horber Neckar-Balloncup. Mehrere Tage Anfang Juni werden viele Heißluftballons ein imposantes Bild über Horb und Umgebung bieten.

Die Ballon-Szene in der Region ist eng mit dem Namen Bähr verknüpft. Und natürlich steckt hinter diesem tollen Plan Fabian Bähr, unterstützt von seinen Eltern Ursel und Volkhard Bähr. In Horb können Ballonfahrer bald Ranglistenpunkte sammeln, die dann auch entscheidend für Landes-/Europa- und Weltmeisterschaften sein können. "Im süddeutschen Raum fehlt ein solcher Wettbewerb", erzählt Fabian Bähr, der im vergangenen Jahr erstmals an der Junioren-Weltmeisterschaft teilgenommen hat und zu den hoffnungsvollsten Ballonfahrer-Talenten in Deutschland gehört.

Von Mittwoch, 3., bis Samstag, 6. Juni, soll es insgesamt sechs Wettfahrten (zwei pro Tag) geben – wenn es das Wetter zulässt. Denn dieser Sport ist extrem von den Windverhältnissen abhängig. Für die Premiere rechnet Fabian Bähr mit zirka 25 Teilnehmer-Teams. Das sind etwa 120 Personen. Das Teilnehmerfeld wird dann wohl auch mit hoher Wahrscheinlichkeit international sein. Ballonfahrer aus Deutschland, Österreich, Schweiz, Frankreich und Tschechien haben ihr Interesse bekundet oder sich sogar schon angemeldet.

Damit es Ranglistenpunkte gibt, wird der Ballonwettbewerb nach Standardregelwerk ausgetragen. Luftsportverbände sind eingebunden und unterstützen mit Hardware wie Windmessgerät und Zielkreuzen. Hier die wichtigsten Fragen zum ersten Horber Neckar-Balloncup:

Wie läuft der Wettbewerb ab?

Die Teilnehmer wählen sich ihren Startplatz in einem vorgeschriebenen Radius selbst aus. Ein Massenstart zentral auf einem Platz ist nicht unbedingt geplant. Allerdings könnte letzteres bei bestimmten Windverhältnissen notwendig sein. Fabian Bähr befindet sich derzeit in Gesprächen mit den Eutinger Flugplatzbetreibern. Denn dort ist auch ein Massenstart möglich. "Wir überlegen, ob vielleicht eine Wettfahrt ein Massenstart sein wird, weil das für die Zuschauer noch attraktiver ist", so Fabian Bähr. Bei Ostwind käme auch Poltringen (bei Ammerbuch) in Frage.

Wie sehen die Disziplinen aus?

Die Wettkampfleitung kann aus einigen Aufgaben auswählen, die die Teilnehmer erfüllen müssen. Die Auswahl hängt aber von den Windverhältnissen am jeweiligen Wettkampftag ab. Sehr oft wird die Aufgabe gewählt, ein vorgegebenes Ziel mit einem Marker zu treffen. Dieser wird von den Teilnehmern abgeworfen. Wer am nächsten am Zielkreuz ist, hat die Aufgabe als bester absolviert. Eine weitere mögliche Aufgabe ist die Fuchsjagd. Hier verfolgen die Teilnehmer einen vorausfahrenden Ballon. Dieser legt ein Zielkreuz aus, das die Wettkämpfer wiederum mit ihrem Marker treffen sollen.

Wie können Zuschauer den Balloncup am besten erleben?

Beim Briefing jeden Morgen um fünf Uhr morgens (an der Mensa der Realschule) erfahren die Teilnehmer das Ziel. "Am meisten kann man dann am Zielpunkt sehen, wenn alle Ballons hintereinander eintreffen", so Fabian Bähr. Der Schwarzwälder Bote wird auf seiner Facebook-Seite "Schwarzwälder Bote Horb" täglich die Ziele bekannt geben.

Ist Horb und Umgebung ein einfaches oder schwieriges Gelände für Ballonfahrten?

Eher sehr anspruchsvoll. "Wenn der Wind stark in eine bestimmte Richtung ist, dann ist man ganz schnell in Freudenstadt mitten im Schwarzwald und hat keine Landemöglichkeit. Deshalb müssen wir dann beispielsweise nach Poltringen ausweichen", erklärt der Junioren-WM-Teilnehmer. Noch ein Problem: Horb gehört schon zu einer ersten Zone des kontrollierten Luftraums für den Flughafen Stuttgart. Deswegen müssen die Teilnehmer auch auf die Flughöhe achten. "Da kann auch die Staatsanwaltschaft ins Spiel kommen."

Nehmen die Horber Vereinsmitglieder auch am Wettbewerb teil?

Ja, geplant ist sogar mit zwei Piloten. Natürlich Fabian Bähr, der Ranglistenpunkte für eine weitere Teilnahme bei einer Junioren-WM im kommenden Jahr in Litauen sammeln will. Auch Vereins-Pilotin Sylvia Meinl aus Sindelfingen will starten. Ein dritter Ballon, der Vereinsballon, wird außer Konkurrenz in die Luft steigen.

Wann kommen die Teilnehmer, wie ist der weitere Ablauf und wann gibt es die Siegerehrung?

Bereits ab Montag, 1. Juni, reisen die Teilnehmer an. Dienstag und Mittwoch sind die Vorbereitungen, Mittwochabend die feierliche Eröffnung. Die Siegehrung soll Sonntagmorgen auf dem Gelände des Alten Freibads stattfinden.