Der Spielmannszug Horb spielte zum Abschluss. Fotos: Morlok Foto: Schwarzwälder-Bote

Hauptübung an der Grundschule

Die Hauptübung der Abteilung Stadt der Feuerwehr Horb erinnerte irgendwie an den alten Filmklamauk "Hurra die Schule brennt." Der Anlass war aber bei Weitem nicht so lustig.

Horb. Hatte man sich doch als Übungsobjekt die Gutermann-Grundschule ausgesucht und eine Gefahrensituation simuliert, wie sie locker jederzeit entstehen könnte.

Übungsannahme war, dass es durch einen technischen Defekt an einem Aktenvernichtungsgerät im Untergeschoss der Schule zu einem Brand kam. Das Feuer breitete sich rasch aus. Durch die interne Brandmeldeanlage alarmiert, ging der Hausmeister der Schule in den Keller, um nach der Ursache zu schauen. Er alarmiert die Feuerwehr und unternimmt erste Löschversuche, die jedoch scheitern. Inzwischen wird er durch die starke Rauchentwicklung am Rückzug gehindert.

Der dichte Rauch breitet sich weiter aus und zieht auch in die höher gelegenen Stockwerke. Erschwerend zu dieser Situation kommt noch hinzu, dass sich im Ganztagesbetreuungsraum im Dachgeschoss eine Gruppe Schüler aufhält, die an diesem Samstagnachmittag mit einer Ausarbeitung für Projekttage beschäftigt ist. Ihr Lehrer schließt zwar geistesgegenwärtig die Türen zu dem Raum, doch nun können die Schüler das Gebäude nicht mehr verlassen. So geht es auch anderen Schülern sowie einer Putzfrau, die sich im gesamten Gebäude verstreut aufhalten.

Für die Feuerwehrwehren aus Horb-Kernstadt, Horb-Dettingen und Waldachtal hieß es daher, einen Brand nach Ausrückordnung Fünf zu bekämpfen, bei dem die Menschenrettung oberste Priorität hat. Von Weg her lagen die Kollegen der Kernstadt in der Nähe und waren somit auch als erste mit allem, was an Mannschaftstärke und technischem Gerät zur Verfügung stand, vor Ort.

Ihre große Drehleiter wurde strategisch günstig im Schulhof platziert, um so auch Platz zu lassen für das Dettinger Staffellöschfahrzeug und vor allem für die zweite Drehleiter, die von der Waldachtaler Wehr zur Verfügung gestellt wurde. Die Kernstadtwehr war weiter mit ihrem Löschgruppenfahrzeug LF20, mit dem Einsatzleitwagen und ihrem Mannschaftstransportwagen zum Brandort gerast.

Abteilungskommandant Wilhelm Knödler kommentierte diese beeindruckende Hauptübung für die vielen Zuschauer, die sich auf dem Schulgelände, dem Stadtgarten und dem benachbarten Grundstück des Seniorenheims drängten.

Was man sah, war ein eingespieltes Helferteam, bei dem wieder einmal ein Zahnrädchen ins andere griff. Zu Fuß, über die Steckleiter, dem wichtigsten Rettungs-Hilfsmittel der Wehren, und eben über die beiden große Drehleitern eilten die Feuerwehrleute den Eingeschlossenen zu Hilfe.

Oberbürgermeister Peter Rosenberger, der wie Bürgermeister Ralph Zimmermann und viele Vertreter des Gemeinderats bei der Übung zuschauten, sagte später: "Sie haben Schüler und sogar Lehrer gerettet – dafür danke ich ihnen im Namen der ganzen Horber Bevölkerung."

Die Rettung der eingeschlossenen Reinigungskraft wurde per Sprung-Puppe dargestellt. Ein Sprung aus dem zweiten Stockwerk der Schule in ein Sprungkissen ist an sich ungefährlich, erfordert jedoch größten Mut und da lässt man zu Vorführzwecken doch lieber eine 70 Kilogramm schwere Puppe ins Kissen knallen. Die Nachbetreuung der Geretteten übernahm das Rote Kreuz, Ortsgruppe Horb. Nach der Menschenrettung stand dann die Brandbekämpfung an, die genauso unaufgeregt und routiniert erfolgte wie der gesamt Übungsablauf.

"Insgesamt haben wir eine hervorragende Übung gesehen" attestierte Knödler seinem Team. Insgesamt bedankte er sich für das Engagement das gesamte Jahr über. Rosenberger schloss sich diesem Dank an.

Wie schon lange Tradition spielte zum Ende der Übung der Spielmannszug Horb unter Stabführung von Hubert Rasch zwei Feuerwehrmärsche.

Kommandant Knödler und Oberbürgermeister Rosenberger durften Kevin Cos zum Oberfeuerwehrmann befördern und Sebastian Ell, Matthias Szyszka und Markus Welte zum Hauptfeuerwehrmann ernennen. Bastian Sehne und Nicky Schneiderhan wurden zudem zu bestandenen Prüfungen gratuliert.