Vereine: Schwarzwaldverein engagiert sich bei der Naturpflege / Forellen am Brunnen werden neu vergoldet

Horb-Der Schwarzwaldverein Dießen hielt am vergangenen Sonntag seine Hauptversammlung im Gasthaus Linde in Dießen ab. Wie in den Jahren zuvor hatte sich die Ortsgruppe (OG) Dießen auch 2016 wieder tatkräftig für die Allgemeinheit eingesetzt, resümierte der Vorsitzende Fidel Schröter zu Beginn.

Dießen. Zum 31. Dezember 2016 zählte die Ortsgruppe 116 Mitglieder. Darunter sind unter anderem 16 Einzel- und 34 Familienmitgliedschaften sowie 32 Kinder innerhalb von Familienmitgliedschaften. Neben fünf Ausschusssitzungen und dem Besuch der Bezirks-Herbsttagung gab es außerdem noch vier Sitzungen innerhalb der Dießener Vereinsgemeinschaft zu absolvieren.

Wegewart Werner Baiker ging in Vertretung für Schriftführer Benno Müller auf die Höhepunkte des vergangenen Jahres ein. So wurde neben den üblichen Wanderungen auch eine Bezirksumwanderung durchgeführt. Die Ehrenordnung der OG wurde überarbeitet und soll in einer der nächsten Ausschuss-Sitzungen zur Abstimmung vorgelegt werden. Neben der Betreuung der Wanderwege führte die OG wieder zahlreiche Aktionen zur Pflege und Verschönerung der Ortschaft durch. So wurden unter anderem die Nistkästen kontrolliert und gereinigt, die Brunnenanlage am Dorfplatz betreut, das zirka ein Hektar große Gelände um die Dießener Tuffrinne gemäht sowie Maßnahmen zur Bekämpfung fremder Pflanzen (Neophyten) durchgeführt.

I m Ausblick für das Jahr 2017 ging aus Müllers Bericht hervor, dass die drei Forellen (Wappen-Wahrzeichen) am Schwarzwaldbrunnen neu vergoldet werden sollen. Der achtzehn Jahre alte Brunnen wird von den beiden Mitgliedern Wilfried Meintel und Raimund Armbruster betreut.

An mehreren Stellen im Ort konnte die Truppe das Gewächs ausmerzen

E benso sind weitere Instandsetzungen des Wilfried-Meintel-Weges in Zusammenarbeit mit der Jugend vorgesehen. "Dazu kommt, was nicht geplant ist und trotzdem gemacht wird", verlas Baiker die Worte des Schriftführers. Kassiererin Veronika Seidel hatte trotz solider Kassenlage einen leichten Verlust in 2016 zu beklagen. "Das können wir schlucken", kommentierte der Vorsitzende hinsichtlich des minimalen Verlusts. Wegewart Werner Baiker berichtete über die Instandsetzungsmaßnahmen der vierzig Kilometer langen Wanderwege. An 25 Standorten wurden insgesamt 79 Schilder – bei einem Arbeitsaufwand von rund 48 Stunden – erneuert und ersetzt. Ebenso verbrachte Baiker viele Stunden am Computer.

Neben den neuen Möglichkeiten der Wander-Planung via Smartphone, kümmerte sich Baiker auch um die Veröffentlichung der Termine auf mehreren Internetseiten von Horb und Umgebung. "Ich war fast mehr vor dem Bildschirm als im Wald", betonte Baiker überrascht. Stolze 194 Stunden war Naturschutzwart Rudi Lehnert mit seinem Team im Einsatz. In diesem Jahr hofft Lehnert, dem Indischen Springkraut in Dießen endgültig den Garaus zu machen. An mehreren Stellen im Ort konnte die Truppe das Gewächs ausmerzen. "Es ist nur noch diese eine Stelle", motivierte Schröter die OG. Hierbei müsse man strategisch vorgehen, erklärte Lehnert. Ist die Pflanze erst am Blühen, kann sie beim Pflücken trotzdem noch samen, weshalb das Kraut wieder nachwächst, betonte Lehnert. "Es ist somit wichtig, dass wir den Zeitpunkt vor dem Blühen erwischen", führte der Naturschutz-Wart aus. Für die Kultur- und Heimatpflege im Verein zeichnet Anton Armbruster verantwortlich, der seinen Fokus in diesem Jahr auf den Dorfbrunnen vor dem Rathaus richtet. Für ihn gilt es weiterhin, das Historische zu erhalten.

Wanderwart Wilfried Meintel hatte bei achtzehn angebotenen Wanderungen eine Beteiligung von 221 Personen zu verzeichnen. Ebenso nahmen 131 Personen an neun Halbtages-Wanderungen teil. Den wohl kürzesten Bericht des Abends, wenn nicht gar in der Geschichte des Vereins, trug Senioren-Wanderwart Wilfried Meintel vor. "Da brauch man eigentlich nichts berichten", sagte Meintel zunächst. "Wir haben keine Wanderungen gemacht", erklärte der Rentner trocken. Als sich das Gelächter im Raum legte, ging der Vorsitzende auf die amüsante Begründung von Meintel näher ein. So sei Meintel eines der aktivsten Mitglieder des Vereins, der in vielen Bereichen der OG tatkräftig mitwirke. Getreu dem Motto "Zuerst die Arbeit, dann der Spaß" agierte Meintel auch im vergangen Jahr. Wenig Glück und dann auch noch Pech hatte Jugendleiterin Katja Baiker zu beklagen. Der Termin für die Aktion "Saubere Landschaft" verschob sich im vergangen Jahr auf einen anderen Wochentag wie die Jahre zuvor. Dadurch, dass die Anzahl der Jugendlichen auf fünf Teilnehmer schrumpfte, fiel dieses Ereignis buchstäblich ins Wasser, bedauerte Baiker.

In selbiges Wasser wäre die Gruppe gerne bei ihrem geplanten Schwimmausflug nach Albstadt-Ebingen gesprungen. Hierbei zogen jedoch der starke Schneefall und die schlechten Straßenverhältnisse den Jugendlichen einen Strich durch die Rechnung. Mehr Glück erhofft sich Baiker für die Familienwanderung zum Abenteuerpfad nach Hausach sowie den Besuch des Weihnachtscircus in Reutlingen. Ortsvorsteher Fridolin Weckerle brachte der OG seinen besonderen Dank zum Ausdruck. Schließlich standen der Erhalt und die Pflege der Ortschaft bei den anwesenden Bürgern der Stadtteilkonferenz ganz oben auf der Agenda. "Ihr seid uns hierbei ein stetiger Partner und greift uns unter die Arme", verdeutlichte Weckerle.