Schüler-Musical zum Jubiläum der Grünmettstetter Schule: Die Turnhalle verwandelte sich in den Wald von Geist Kali. Foto: Morlok Foto: Schwarzwälder-Bote

Schüler und Lehrer feiern Jubiläum der Grünmettstetter Schule / Kinder-Musical "Drei Wünsche frei" regt Fantasie an

Von Peter Morlok

Horb-Grünmettstetten. Am Mittwochnachmittag feierte man in Grünmettstetten das 50-jährige Bestehen der Grundschule. Am 11. Juli 1964 wurde das Gebäude eingeweiht, so ist‘s in der Dorfchronik vermerkt.

In der wechselvollen Geschichte in diesen 50 Jahren erlebte die Schule sämtliche Höhen und Tiefen, die so ein Haus in den langen Jahren seines Bestehens nun mal erfährt. Viele Um- und Anbauten, Nutzungsänderungen – heute sind auch der Kindergarten und die Mehrzweckhalle dort untergebracht – gaben dem ursprünglichen Bau in all den Jahren ein neues Gesicht. Sie hat zwar Patina angesetzt, die alte Dame "Schulhaus", aber ihren heimeligen Charme nicht verloren.

Zwischen 1964 und 1969 wurden noch alle Klassen in Grünmettstetten angeboten. Dies änderte sich, als die Altheimer Grund- und Hauptschule gebaut und die Kinder des Schulbezirks ab Klasse fünf dort unterrichtet wurden. In die nun leer stehenden Klassenräume zogen übergangsweise bis 1972 die Klassen eins und zwei der Realschule ein. Mit dem Schüler-Austausch mit Altheim, in Zeiten der geburtenstarken Jahrgänge, wurde ein weiteres Kapitel in der Chronik der Bildungsstätte aufgeschlagen.

Heute kämpft die Schule ums Weiterbestehen. Zu wenige Kinder leben im Dorf, um den Klassenteiler für die beiden Kombiklassen zu halten. Es laufen deshalb Überlegungen, den gesamten Schulbetrieb ins benachbarte Altheim zu verlegen. Für das kommende Schuljahr konnte man diese Situation gerade noch durch den Zuzug einer Familie mit zwei Kindern abfedern – nur was dann kommt, das steht noch nicht fest.

Für die Aktiven – Lehrerinnen wie Schüler und Schülerinnen – war dies jedoch kein Hinderungsgrund, für die alte Dame "Schulgebäude" eine tolle runde Geburtstagsparty auszurichten.

Die Sporthalle wurde extra dafür in eine Art Theatersaal verwandelte und die Schüler aller vier Klassen begeisterten mit dem Kinder-Musical "Drei Wünsche frei".

Nicht jede Dorfschule wird heute noch stolze 50 Jahre alt

Bevor es jedoch hieß: Bühne frei für Wurzelzwerg Kalli, Elster Dorothea, Feldmaus Mathilde und die lustige Maulwurfbrigade, die alle mithalfen und den Helden der Geschichte bei ihrem Traumabenteuern zur Seite standen, gab’s Geburtstagsgrüße von der kommissarischen Schulleiterin Renate Müller-Djuga und Ortsvorsteher Karl Kocheise.

Dann war es aber soweit. Alle 35 Kinder, die derzeit in Grünmettstetten die Schule besuchen, hatten in dem Musical ihre Rolle und ihren Auftritt – dies sehr zur Freude der Eltern, Großeltern und Geschwister, die die Halle fast bis auf den letzten Platz füllten. Neben der eigentlichen Story, bei der es um die Befreiung der Fantasie ging, durften sich die Geburtstagsgäste über wirklich fantasiereiche Kostüme, wie beispielsweise den Moggel-Sack der Waldgeister oder die der Mäuse freuen. Überaus geschickt auch das Bühnenbild. Da wurden die alten Kartenständer mit ein paar Obstbaumzweigen zum Wald und die Stepp-Aerobic-Bänke zur Mauer. Details über Details ließen die Akribie erahnen, mit der dieses Musical nicht nur eingeübt, sondern auch ausgestattet wurde.

Nach dieser Aufführung, die zweifelsfrei den Höhepunkt dieser Feier darstellte, stand eine gemütliche Hocketse in und ums Schulhaus auf dem Programm. Im Pausenhof wurde Gyros zubereitet, und gegen die Unbilden des Wetters hatte man die Sitzgelegenheiten im Gang vor den Klassenzimmern aufgebaut.

Die Grünmettstetter feierten ihre alte Dorfschule mit dem Respekt, den so ein geschichtsträchtiges Gebäude auch verdient hat, denn nicht jede Dorfschule wird heute noch stolze 50 Jahre alt.