Christian Ott und Madeleine Wolf wollen mit der vierten Auflage von "Rock gegen Gewalt" wieder ein deutliches Zeichen gegen Gewalt setzen. Foto: Störzer Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Helfer für "Rock gegen Gewalt" gesucht / "Nora" und "Barfuß" treten auf / Headliner noch geheim

Das Marmorwerk wird am Samstag, 25. März, ab 20 Uhr wieder zum Schauplatz von "Rock gegen Gewalt". Auch wenn das Festival – wie ursprünglich angedacht – dieses Mal doch nicht in der Kaserne stattfinden kann, erwarten die Organisatoren rund 300 Gäste. Es wird kuschelig.

Horb. Der Headliner des Abends wird momentan noch unter Verschluss gehalten, soll aber in den kommenden Tagen via Facebook bekannt gegeben werden. Offiziell bestätigt wurden bereits zwei Bands: "Nora" und "Barfuß". Christian Ott, Musikschuldirektor der Musikschule Lautpegel, erzählt: "›Nora‹ kommen aus Reutlingen und machen deutschen Indie-Pop." Er ergänzt: "Die haben auch schon bei ›3 Gigs for free‹ in Horb gespielt." Den Platz des Regionalmatadors werde bei der vierten Auflage von "Rock gegen Gewalt" die Band "Barfuß" aus Pfalzgrafenweiler einnehmen. "Die machen Deutschen Pop. Man kennt sie vor allem aus dem Freudenstädter Raum." Die Bands verzichten auch dieses Mal allesamt auf ihre Gagen. "Bei uns gibt’s dafür einen Kasten Bier, warmes Essen und ganz viel Dankbarkeit", betont Madeleine Wolf vom städtischen Jugendreferat.

Ihr ist es ein besonderes Anliegen, das Geld, das durch die Spenden zusammenkommt, jedes Mal einer anderen Einrichtung zugute kommen zu lassen. "Bei ›Rock gegen Gewalt‹ geht’s gegen Gewalt – egal in welcher Form", sagt Ott. Und Wolf ergänzt: "Wir haben bereits strukturelle, emotionale und sexuelle Gewalt abgedeckt."

Es sei ein Tabuthema, dass auch Männer Opfer von sexualisierter Gewalt werden können. Darüber werde meist geschwiegen. Doch solche Fälle gibt es und der Verein "PfunzKerle" aus Tübingen hat es sich seit 2015 zur Aufgabe gemacht, Männern zu helfen, die davon betroffen sind oder waren. Die Spenden, die am 25. März eingenommenen werden, kommen diesem Verein zugute.

Wolf: "Die waren hellauf begeistert, als wir ihnen von ›Rock gegen Gewalt‹ erzählt haben und sind jetzt voll motiviert mitzumachen." Auch beim Konzert selbst werden ab circa 21 Uhr zwei Vertreter des Vereins anwesend sein. Sie werden einen Einblick in ihre Arbeit geben. Tatsächlich hätten sie sogar angefragt, ob ein Raum zur Verfügung stehe, der für Gespräche unter vier Augen genutzt werden könne. Das Marmorwerk sei hierfür jedoch zu klein. "Da wäre die Kaserne idealer gewesen", so Wolf. Das neue "Quartier 77" war für die vierte Auflage von "Rock gegen Gewalt" ja eigentlich angedacht, jedoch klappt das nun doch nicht, da die Arbeiten noch nicht vollständig abgeschlossen seien. "Schade", finden Wolf und Ott. Das Marmorwerk sei ja eigentlich nicht geeignet, hieß es schon vergangenes Mal. "Das nächste Konzert ist dann sicher in der Kaserne", ist Ott überzeugt.

Was nun noch gesucht werde, seien fleißige Helfer. Jeder werde gebraucht: Egal ob beim Kochen des veganen Essens für die Bands, beim Thekenverkauf, an der Spendenkasse oder beim Kloputzen. Auch neue Ideen sind willkommen. "Wenn jemand Aerobic machen will, soll er sich melden", formuliert es Ott überspitzt. "Auch wenn jemand einen Film oder Bilder vom Konzert machen will, wäre das super."

Christian Ott und Madeleine Wolf sehen ihre Funktion darin, die Kinder und Jugendlichen an die Hand zu nehmen und zu zeigen, wie man so eine Veranstaltung organisiert. "Es ist ja egal was man organisiert: eine Blutspende, einen Geburtstag oder ›Rock gegen Gewalt‹", so Ott. "Eigentlich möchten wir, dass das Projekt irgendwann ein Selbstläufer wird. Die Kids sollen etwas aufbauen."

Wolf ist überzeugt, dass das Festival ein voller Erfolg wird und, dass es auch dieses Mal wieder friedlich ablaufen wird. "Die vergangenen Male gab es keine Ausschreitungen oder Unfug." Christian Ott: "Für die Leute vom Security waren es drei langweilige Veranstaltungen." Auch die Security-Firma biete ihren Dienst übrigens kostenlos an, quasi nur "für ein Bussi auf die Backe", betont Wolf.

Weitere Informationen: Freiwillige Helfer können sich per E-Mail unter info@lautpegel.de oder jugendarbeit. horb@gmx.de melden.