Die Horber Feuerwehr muss fast täglich ausrücken. Foto: Hopp

Berufsbedingt steht tagsüber während der Arbeitszeit nur ein Viertel der Einsatzkräfte zur Verfügung.

Horb - Für die Feuerwehr Horb begann das Jahr 2015 mit einer Menge Arbeit. Rein rechnerisch gab es pro Tag einen Alarm: 31 Einsätze allein im Januar. Die Belastung steigt und die Einsatzbereitschaft tagsüber sinkt – bei vielen Helfern aus beruflichen Gründen.

Der erste Monat des neuen Jahrs ist vorbei, und was der Februar an Einsätzen und Aufgaben für die Feuerwehr bringt ist noch offen. "Wann ein Funkalarmempfänger für die ehrenamtlichen Feuerwehrangehörigen auslöst ist nicht vorhersehbar, deshalb sind sie 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr abrufbereit und das bei Wind, Wetter, Wochenende, Feiertage und während der eigenen Urlaubszeit", heißt es in einem Pressebericht der Feuerwehr Horb, der einen Einblick in die momentane Lage – und die Stimmung – bei der Feuerwehr gibt.

Allein im Monat Januar, so schildert die Feuerwehr, musste die Freiwillige Feuerwehr Horb a. N.ckar an den insgesamt 31 Kalendertagen zu 36 Einsätzen ausrücken. Statistisch gesehen mindestens ein Einsatz am Tag. Dabei waren Einsätze zu verzeichnen wie zum Beispiel die angespannte Hochwassersituation Anfang Januar, wo bis zu fünf Einsatzabteilungen der Feuerwehr Horb über mehrere Stunden tätig waren.

Aber auch Einsätze, die durch eine Fahrzeugbesatzung nach bereits 20 Minuten abgearbeitet wurden, gehörten dazu. Die Feuerwehr berichtet: "Sehr positiv zu verzeichnen war, dass man bei vier Einsätzen zusammen mit dem Rettungsdienst vier Personen aus lebensbedrohlicher Lage retten konnte."

Massives Problem tritt deutschlandweit auf

Nachts an Feiertagen und am Wochenende sei die Belastung der ehrenamtlich tätigen zwar nicht höher oder geringer als tagsüber während der Arbeitszeit, jedoch stehe tagsüber berufsbedingt nur rund ein Viertel der Einsatzkräfte an den 15 Standorten der Feuerwehr Horb zur Verfügung. "Somit ist nicht immer sichergestellt, dass alle erforderlichen Einsatzfahrzeuge besetzt beziehungsweise zeitnah besetzt werden können. Gerade die Tagesverfügbarkeit stellt die Freiwilligen Feuerwehren in ganz Deutschland vor massive Probleme", warnt die Wehr.

Viele Feuerwehren seien tagsüber bereits jetzt schon nicht mehr einsatzbereit. Aus der Jugendfeuerwehr Horb können jedes Jahr Feuerwehrangehörige in den aktiven Dienst übernommen werden. Im gleichen Zug verlassen jedoch auch Feuerwehrangehörige bedingt durch Ausbildung, Beruf, Zeitmangel und aus Altersgründen die Feuerwehr. Dies gelte es abzufangen, da sich die Situation die nächsten Jahre noch massiv verschärfen werde.

Die Freiwillige Feuerwehr in der Gesamtstadt Horb besteht aus 15 Einsatzabteilungen, die über das gesamte Stadtgebiet strategisch verteilt sind. In den 15 Abteilungen leisten derzeit 477 Feuerwehrangehörige aktiven ehrenamtlichen Einsatzdienst, dazu kommen 133 Jugendliche der Jugendfeuerwehr, 113 Kameraden der Altersabteilung und zwei Spielmannszüge mit insgesamt 38 Feuerwehrangehörigen. Die Frauenquote in der noch von Männern geprägten Feuerwehr ist sehr gering, gerade einmal zwölf Feuerwehrfrauen leisten verteilt auf sieben Einsatzabteilungen ihren Dienst an der Allgemeinheit. "Die Anzahl der aktiven Feuerwehrfrauen würden wir sehr gerne erhöhen", schreibt die Feuerwehr.

Weitere Informationen: www.Freiwillige-Feuerwehr-Horb.de