Rita Kaupp aus Dettlingen feierte ihren 80. Geburtstag Foto: Schwarzwälder-Bote

Jubilarin: Rita Kaupp feierte gestern ihren 80. Geburtstag / Rechte Hand des vielfach engagierten Willy Kaupp

Horb-Dettlingen. Rita Kaupp feierte gestern ihren 80. Geburtstag. Ihr vor elf Jahren verstorbener Mann Willy Kaupp prägte einst die Kommunalpolitik in Dettlingen und auch in Horb als CDU-Stadt- und Ortschaftsrat. Er war auch Chef der SG Dettlingen-Bittelbronn, zusammen mit dem seinerzeitigen Dettlinger Ortsvorsteher Siegfried Weil.

"Ich war Willys rechte Hand und meistens im Hintergrund", was auch ihre Mitarbeit in der angesagten Bosch-Werkstatt in Freudenstadt betrifft, die Willy Kaupp über viele Jahre geleitet hatte, sagt Rita Kaupp. Ihr sehnlichster Wunsch zum Geburtstag: "Ich hoffe, dass ich die Baugenehmigung für meine Großgarage bekomme."

Ja, die Geschichte zwischen der Jubilarin, die mit Tochter Kornelia, Enkelin Daniela und der Verwandtschaft im Bittelbronner "Teufel" feierte, ist quasi untrennbar mit der ihres verstorbenen Mannes verbunden. Beide waren sie in ihrem geliebten Dettlingen von Anbeginn an schon Nachbarn und spielten bereits als Kinder miteinander. Rita Kaupp, geborene Singer, kam aus dem ihrem Wohnhaus gegenüber liegenden und Ende der 1980er-Jahre abgebrannten Dettlinger "Engel". Dieser wurde später dann wieder aufgebaut und dient seither als Wohnhaus. Ein großzügiges Wiesle direkt neben an gehört noch "der Rita", wie sie allenthalben und liebevoll nur genannt wird. Und genau "dieses Wiesle" spielt aktuell in ihrem Leben eine große Rolle.

Sie ging damals in die Dettlinger Volksschule und arbeitete im elterlichen "Engel" und in der zugehörigen Landwirtschaft mit. Was auch für ihre bereits verstorbene ältere Schwester Maria und ihre jüngere und in der Nachbarschaft lebende Schwester Elfriede galt.

Deren Vater Josef "blieb" bereits 1939 im Zweiten Weltkrieg, und ihre Mutter Anna heiratete 1949 Xafer Wiedemann aus Bettenhausen, einen gelernten Müller, der die drei Mädels "annahm". "Er war zwar kein Wirt und auch kein Bauer, aber er war ein guter Mann für uns", erinnerte sich die Jubilarin an ihrem Ehrentag dankbar zurück an diese schwere Zeit.

Rita Kaupp war in der Haushaltsschule bei den Schwestern in Rottenburg, und später arbeitete sie dann ebenfalls den Winter über in der Küche in einem bekannten Hotel in Unterstmatt direkt an der Schwarzwaldhochstraße. Für eines blieb dann doch noch Zeit. Am 1. Februar 1959 heiratete sie ihren früheren Spielkameraden und Nachbarn Willy Kaupp, und noch im selben Jahr kam Tochter Kornelia auf die Welt. Ihr Bruder Jürgen, der vor gut einem Jahr überraschend früh verstorben ist, erblickte 1968 das Licht der Welt.

Während Rita Kaupp sich dann um die Kinder kümmerte, machte sich ihr Mann Willy 1970 in Freudenstadt selbstständig und übernahm die Bosch-Werkstatt in der Murgtalstraße. Willy Kaupp galt in Sachen Auto-Elektrik als Koryphäe und hatte einen guten Namen in der gesamten Region.

Später wechselte ihr Willy dann als Werkstattmeister zur Firma Kaltenbach nach Dornstetten. Doch 1990 ereilte ihn ein erster Herzinfarkt. Bis 1993 arbeitete er noch, und immer zur Seite in seinen letzten 15 Berufsjahren stand ihm natürlich seine Rita. Willy Kaupp, die einstige Torjäger-Legende der SG Dettlingen-Bittelbronn, kümmerte sich jetzt verstärkt um die Sportgemeinschaft und die Kommunalpolitik. Während sie sich ihrem Hobby, dem Singen im örtlichen und im (leider 2016 aufgelösten) Dettlinger Kirchenchor widmete, war ihr Mann in Sachen Allgemeinheit unterwegs. Doch zum Volksliedersingen fuhr "die Rita" dann auch schon mal woanders hin, um sozusagen "bei Stimme" zu bleiben. Willy Kaupp kümmerte sich überaus erfolgreich mit seinem kongenialen Kollegen und Freund Siegfried Weil um die zukunftsweisende Entwicklung Dettlingens.

"Ich habe meinem Willy beruflich, politisch und sportlich immer den Rücken freigehalten", sagt Rita Kaupp bescheiden. Momentan hat sie einen Bauantrag auf Erstellung einer Großgarage auf eben jenem Wiesle neben dem einstigen "Engel" und gegenüber ihres Wohnhauses laufen.

In dieser soll nämlich endlich genügend Platz für das 124er-Mercedes-Cabrio gefunden werden, mit dem sie gemeinsam mit ihrem Willy zu dessen Lebzeiten vom Frühjahr bis in den Herbst hinein die von beiden so geliebte Sportgemeinschaft Dettlingen-Bittelbronn zu Auswärtsspielen begleitete.