Vor dem Horber Bosch-Rexroth-Werk trafen sich am Mittwoch Mitarbeiter aus Betrieben der regionalen Metallbranche zu einem Warnstreik. Foto: Hopp

Tarifkonflikt: Warnstreik vor Bosch Rexroth. 2300 Beschäftigte aus der Region beteiligt.

Horb - Mächtiges Zeichen der IG Metall: Beim Warnstreik am Mittwoch versammelten sich viele Beschäftigte der regionalen Metallbranche vor Bosch Rexroth.

Nicolas Bauer, der zuständige Gewerkschaftssekretär für Horb: "2300 Beschäftigte in der Region sind gerade im Warnstreik. In meinen 16 Jahren hier in der Region sind die Arbeitgeber noch nie so frech gewesen!"

Damit meint er das Angebot der Arbeitgeber. Die böten gerade mal 1,2 Prozent Erhöhung für ein beziehungsweise 2,4 Prozent für zwei Jahre. Die IG Metall will 5 Prozent. Bauer: "Sei es Wagon, Arburg, Boysen oder Rheinmetall, um nur einige zu nennen. Die sind im Höhenflug und wissen gar nicht, wie sie die Arbeit, die sie haben erledigen sollen."

Alexander Plaz, Betriebsratsvorsitzender von Bosch-Rexroth: "Schäflein hat in einer sogenannten holländischen Auktion auch noch die Kollegen von Cargo Pack aus dem Rennen geworfen. Diese Kollegen, mit denen wir 20 Jahre zusammengearbeitet haben, sind auf Ende September gekündigt. Da sage ich nur Pfui! Und wenn ich sehe, dass Bosch an seine Mitarbeiter in diesem Jahr 100 Millionen Euro an Prämie ausschüttet, während Bosch Rexroth in Horb 190 Arbeitsplätze abbauen will, dann denke ich an Managementfehler. Jeder von uns hat mehr als 5 Prozent mehr von den Arbeitgeber auf den Buckel gepackt bekommen." Damit meint er das Bestreben des Managements, dass immer mehr Aufgaben wie beispielsweise das Qualitätsmanagement immer weiter nach unten verlagert werden.

Die Wut der Arbeitnehmer. Sie kocht nicht nur gegen die Funktionäre der Arbeitgeber-Verbände, die ihnen zu wenig bieten. Sondern auch gegen "Einschüchterungsversuche".

Gewerkschaft schließt 24-stündige Warnstreiks nicht aus

So greift Nicolas Bauer den Geschäftsführer von Wagon Automotive in Nagold an. Bauer: "Unser Kollege Fabrizio Totaro soll eine Abmahnung bekommen. Weil er wild zu Warnstreiks aufgerufen habe. Dabei hat er den Aufruf neben die Stempeluhr gehängt. Wenn wir das durchgehen lassen, dann dürfen wir solche Aufrufe in Zukunft nur noch im Keller aufhängen, wo es keiner sieht." Bauer machte klar, dass sich die Gewerkschaft in solchen Fällen hinter die Belegschaften stelle. "Wir lassen uns nicht einschüchtern!"

Kämpferische Stimmung bei den Metallern. Bauer kündigte noch an: "Die nächste Verhandlungsrunde ist am nächsten Wochenende. Wenn sich da die Arbeitgeber nicht entscheidend bewegen, sind 24-stündige Warnstreiks möglich!"