Zünfte aus Dettensee, Ahldorf, Börstingen oder Empfingen kamen am Samstag zum Umzug nach Betra und sorgten für viel Spass beim Publikum. Foto: Angela Baum

Närrische Welt zieht in Betra wieder viele Register. 900 Hästräger gut gelaunt im Dorf unterwegs.

Horb-Betra - Erstmals seit Jahren führte wieder ein Polizist mit dem Bajass den Umzug in "Keaschmeckerhausen" an. Die Narren hatten beim Fasnetsumzug am Samstag den Flecken fest in der Hand, und nach dem Umzug wurde noch in der Halle weitergefeiert.

Nach dem Polizisten und dem Bajass folgten die Flößer und der Narrenrat, der kräftig Süßigkeiten aus dem Umzugswagen verteilte. Ein buntes Bild gaben die Zunftkinder, die Keaschmecker, Schantle, Felben und Hexen ab, sie sind alle traditionsreiche Figuren der Betraer Fasnet.

Einige tausend Zuschauer säumen die Umzugsstrecke

St rahlender Sonnenschein und frühlingshafte Temperaturen waren ein Erfolgsgarant für die Keaschmecker – einige tausend Zuschauer säumten die Umzugsstrecke. Im Traktoranhänger "Bet-ra 1" folgte der Ortschaftsrat, der Bonbons im Publikum verteilte. Immer wieder stieg die freie Laufgruppe der japanischen Reisegruppe aus ihrem selbst gebastelten Busle aus und fotografierte die Zuschauer sowie Sehenswürdigkeiten wie Kirche und Rathaus. Ein schönes Bild gaben auch die Hühner und der Fuchs vom "verrückten Bauernhof" ab, nur noch getoppt vom "Dschungel", bei dem die Kindergartenkinder aus Dettingen getreu dem Motto in Pandabären- oder Bärenkostümen kamen. Der Narrenverein der Weildorfer Storchen ließ die Schnäbel klappern, und die Guggenmusik der Weildorfer Notenquäler gab den musikalischen Takt zum Storchengang vor.

Die Narrengilde Glatt kam mit ihrem Grafenpaar und dem Narrenrat, der bereitwillig Süßigkeiten und Bonbons ins Publikum warf. Zudem hatten sie die Flößer aus dem Glatttal mitgebracht. Toll trieben es die Höllenhexen aus Hechingen, wer nicht aufpasste, landete im Strohbad. Viele Teufelsräder und mit Stroh gefüllte Wannen warteten beim Fasnetsumzug darauf, dass junge Mädchen in sie hineingeworfen und verwuschelt wurden.

Die Narrenzunft Wolfenhausen brachte ihre Wölfe im dicken Fellkostüm mit, die sicherlich gehörig ins Schwitzen kamen. "Mensch ärgere dich nicht" hieß es bei einer freien Laufgruppe, und die "Flotten Feger" waren als Putzteufel mit rotem Haar verkleidet. Die Narrenzunft Wachendorf ging den Betraer Kandldabbern voraus, und bunt trieben es auch die Mohopser aus Göttelfingen, die mit ihren Fahrzeugen und im Clownsgewand punkteten. Schneewittchen und seine Zwerge verblüffte ob dem offensichtlich männlichen Scheewittchen, und die Pusteblumen hatten Blumenstängel im Haar.

Eine Gruppe Schweizer verteilte tollen Käse und trieb die Kuh durch den Flecken, und die Salzschlecker aus Stetten wurden begleitet vom Stettener Fanfarenzung. Auch die Lumpenkapelle aus Empfingen mischte das Publikum auf, und neongrüne Affen beendeten den tollen Lindwurm, der sich durch den Flecken geschlängelt hatte. Rund 900 Hästräger, Narren und Freie Laufgruppen verwandelten Betra in eine richtige Narrenhochburg.