Die Hospizgruppe machte einen Ausflug zum Fellbacher Besinnungsweg mit anschließender Weinprobe. Foto: Hospizgruppe Foto: Schwarzwälder-Bote

Ausflug führt nach Fellbach / Projekt führt Natur, Kunst, Religion und Philosophie zusammen / Weinprobe rundet den Tag ab

Horb. Der Fellbacher Besinnungsweg war das diesjährige Ziel der Horber Hospizgruppe. Zusammen mit Diakon Klaus Konrad, Bärbel Engel von der IAV-Stelle der katholischen Spitalstiftung und Hospizfachkraft Sabine Bauendahl-Göpfert besuchte die Gruppe das außergewöhnliche Projekt im Stadtteil Oeffingen, wo Natur, Kunst, Religion und Philosophie aus ausgewählten Orten zusammengeführt werden.

Konrad war schon letztes Jahr zusammen mit Pfarrer Morein und dem ganzen Team dort. Es gibt auf diesem sehenswerten Besinnungsweg viele berühmte Kunstwerke aus verschiedenen Ländern zu sehen, mit denen zum Beispiel das Thema Schöpfung behandelt wird.

Auf einem dieser Werke ist ein lebensgroßer Baum in einer authentischen, wenngleich vereinfachten Gestalt aus einer mächtigen Stahlplatte ausgesägt, die auf dem Boden liegt. Das Kunstwerk des 1939 in Tel Aviv geborenen Micha Ullmann, der 1991 bis 2005 an der Kunstakademie in Stuttgart lehrte, will die Symbolik des Prinzips von Werden und Vergehen der Natur aufzeigen.

Weitere Beispiele sind ein Häuschen des Berliner Künstlers Timm Ulrich, der das kindlich spielerische Begreifen des Raumes aufzeigt oder ein gehauener Granitstein mit einem Gesicht, der das Thema Gott und Transzendenz aufgreift.

Weitere Skulpturen sind zum Beispiel ein fünf Meter langes Boot aus Cortenstahl mit einem Skulpturenpaar von Jürgen Brodwolf, Zürich, zum Thema Geborgenheit und Vertrauen und vieles mehr.

Die Sitzwachengruppe wurde den ganzen Tag über vom Vorsitzenden des Fördervereins Fellbacher Besinnungsweg (Oeffingen), Paul Rothwein, betreut. Dieser führte die Gruppe auch in die Fellbacher Weingärtnergenossenschaft zur Kellereibesichtigung mit Führung "rund um den Wein" und danach auf den Kappelberg in seinen Weinberg – dazu gehörte auch eine kleine Weinprobe nebst Erklärung. Von dort oben aus genossen die Horber einen Rundumblick über Stuttgart und Umgebung bis hin zum Korber Kopf, ins Remstal und auch weiter in die Ferne in Richtung Stromberg und Heuchelberggebiet.

Rothwein ist Bauunternehmer, Stadtrat und insgesamt ein Faktotum mit Beziehungen und einem Organisationsgeschick, gewissermaßen ein Oeffinger Original, der die Dinge in die Hand nimmt und sich als "Herzenssache" dem Besinnungsweg angenommen hat – mit vielen Förderern, darunter als Schirmherr der Fellbacher Alt-OB Friedrich-Wilhelm Kiel.

Für die Hospizler war diese Besinnung ein spiritueller Beitrag, wirklich passend und wichtig für ihren Dienst am Bett beim Schwerkranken. Die kleine Weinprobe rundete den Vor- und Nachmittag ab, zumal für die einzelnen Skulpturen ein Wein mit entsprechendem Etikett und Skulpturenbild ausgesucht wurde, den man dort erwerben kann.