Jugendgemeinderat: Wahlbeteiligung steigt um 1,2 Prozent. Carolina Schiller ist neue Stimmenkönigin. Mit Video.

Horb - Es ist geschafft: Die große Kreisstadt hat einen neuen Jugendgemeinderat. Dank kräftiger Werbemaßnahmen ist die Wahlbeteiligung auch höher als das letzte Mal.

Gestern Abend, 17.55 Uhr in der Red Bowl-Lounge. OB Peter Rosenberger wird gleich das Wahlergebnis verkünden: "13 haben sich zur Wahl gestellt, obwohl nur zwölf in den Jugendgemeinderat einziehen werden. Das ist eine große Mutleistung. Wir haben diesmal eine Wahlbeteilung von fast 21 Prozent."

Stadträtin Viviana Weschenmoser schreit spontan "Super". Denn bei der ersten Wahl hatten 19,75 Prozent aller Wahlberechtigten teilgenommen, diesmal sind es 20,96 Prozent.

Rosenberger: "Ich bin darüber erleichtert. In allen anderen Kommunen hat die Wahlbeteiligung zum Jugendgemeinderat immer abgenommen. Trotzdem gibt es keinen Grund, sich jubelnd um den Hals zu fallen. Wir haben massiv die Werbetrommel gerührt. Markus Guse vom Jugendreferat hat sozusagen ganze Klassen an den Haaren zur Wahlurne gezerrt."

Ein typischer Spruch unseres OB. Und er hat große Erwartungen an den neuen Jugendgemeinderat. Rosenberger: "Ich gehe davon aus, weil auch alte Hasen mit dabei sind, dass er auch politischer wird. Der Holi-Day war zwar toll, aber ich habe die Hoffnung, dass sich das neue Gremium auch bei den kommunalpolitischen Großthemen einmischt."

Und selbstbewusst sind die neuen Räte schon. Jasmina Zink hatte sich schon das erste Mal beworben, es aber nicht geschafft. Sie lächelt: "Letztes Mal habe ich 50 Stimmen geholt, jetzt 491. Das sind fast so viel wie die ersten bei der letzten Wahl." Inzwischen ist sie 15 Jahre alt, war vergangenes Jahr Oberministrantin und ist Jugendleiterin beim Ritterverein. Und sie hat keine Angst vor hohen Tieren. Jasmina: "Ich habe vor, mich mit dem Investor des Einkaufszentrums zu treffen. Immer mehr Schuhläden in Horb machen zu, und es fehlen Geschäfte für uns Jugendliche. H & M, Primark oder etwas wie Media-Markt für die Jungs."

Stimmenkönigin wurde Carolina Schiller (15): 752 Wähler machten ihr Kreuz bei ihr. Sie sagt: "Ich bin völlig überrascht. Ich fühle mich super dankbar und glücklich." Sie ist schon Schülersprecherin an ihrer Schule und hofft, dass sie ihren Spaß an der Projektarbeit auch im Jugendgemeinderat umsetzen kann.

Und genau das ist es, was Lorin Schäfer – der jetzt ausscheidet – ihr und allen anderen mit auf den Weg gibt: "Ich habe viel über Lokalpolitik gelernt. Dazu, in Kleingruppen etwas zu organisieren. Aus dem Jugendgemeinderat kannst du so viel mitnehmen."

Neu im Jugendgemeinderat: Luis Schneiderhan (609 Stimmen), Jasmina Zink (491 Stimmen), Niclas Wiebe (388 Stimmen), Niklas Gauß (263 Stimmen), Adrian Hrubik (198 Stimmen) und Kevin Awiszus (164 Stimmen).

Wieder im Jugendgemeinderat: Ronja Raible (508 Stimmen), Irina Suchonos (496 Stimmen), Niklas Straub (378 Stimmen). Er sagt: "Das erste Mal hat sehr viel Spaß gemacht. Ich wollte die Chance nutzen, das zweite Mal dabei zu sein."

Und Niklas Wiebe hat für seine Premiere im neuen Gremium auch ein klares Ziel: "Ich möchte Projekte machen, an denen alle beteiligt werden. Auch Flüchtlinge. Das ist mir wichtig, denn im Rahmen des Arbeitskreis Asyl mache ich Sport mit denen."