Horb könnte "Stau-Gau" erleben. Ampel umgerüstet. B 32 Richtung Nordstetten im Mai zu.
Horb - Zum "Stau-Gau" könnte es ab Montag rund ums Einkaufszentrum kommen. Erster Vorgeschmack am Donnerstag: Die Ampeln an der Christophorusbrücke wurden vormittags umgestellt. Schon das sorgte für Verkehrsbehinderungen.
"Wir haben versucht, das alles so zu legen, dass möglichst viele Ferienzeiten betroffen sind. Trotzdem muss es Einschränkungen geben, damit sowohl das Einkaufszentrum und der neue zentrale Omnibusbahnhof rechtzeitig fertig wird", erklärt Oberbürgermeister Rosenberger zum Ablauf.
Schon am Montag nach dem Horber Frühling, am Sonntag, 2. April, kann es losgehen. Ab dann darf die Baufirma Harsch, Generalunternehmer für den Bau des 15 Millionen Euro teuren Einkaufszentrums, eine der drei Fahrspuren Richtung Nordstetten absperren. Der Grund, so Rosenberger: "Richtung Einkaufszentrum wird dann eine zusätzliche Rechtsabbiegerspur gebaut, damit man in das neue Parkhaus fahren kann."
Die Folge: Dann gibt es nur noch eine statt zwei Fahrspuren aus Richtung Autobahn Richtung Horb Kernstadt oder Sulz. Ottmar Mayer von den technischen Betrieben: "Deshalb wurde auch die Ampel umgerüstet. Sie bekommt dann eine Vollscheibe statt des Rechtsabbieger-Pfeils."
"Wie lange die eine Fahrspur durch den Generalunternehmer gesperrt bleibt, wissen wir nicht. Wir haben nur vereinbart, dass während der wichtigen Veranstaltungen in Horb alle drei Fahrspuren zur Verfügung stehen. Das gilt sowohl zu den Ritterspiele, zum Landesmusikfestival als auch zu ›Unsere Stadt feiert‹, falls es so lange dauert", sagt Rosenberger.
Dass es so lange dauert, will der Oberbürgermeister nicht ausschließen: "Schon bei Beginn der Bauarbeiten wurde signalisiert, dass der Zeitplan sehr eng sein wird, um das Einkaufszentrum Ende September zu öffnen. Inzwischen wird signalisiert, dass sich daran nichts geändert hat. Eher ist es noch knapper geworden. Die Geschäfte werden aber alle zum Weihnachtsgeschäft öffnen können – da bin ich mir sicher."
Folge dieser Verengung um eine Spur: Auch die Fußgängerampeln zwischen Einkaufszentrum und Kreissparkasse sowie Kreissparkasse und Neckar werden außer Betrieb genommen. Rosenberger: "Damit die Busse, die links abbiegen müssen, nicht noch zusätzlich behindert werden, sondern so schnell wie möglich rauskommen."
Auch die von Gemeinderat Daniel Wochner und Taxifahrern kritisierte Verengung der Ausfahrtspur vom Einkaufszentrum zur Christophorusbrücke wird zum Dauerzustand. Gesamtdauer: Drei Monate. OB Rosenberger: "Wir haben uns die Ermächtigung des Gemeinderates geholt, die ausgeschriebenen Arbeiten für den ZOB zu vergeben. Der Grund dafür: Erst muss der Zuschussbescheid da sein, ehe wir offiziell die Bauarbeiten vergeben dürfen. Wir wissen, dass diese Bescheinigung zwischen Ministerium und Regierungspräsidium unterwegs ist. Wir rechnen damit, dass wir sie in ein bis zwei Wochen haben."
Bei der Ausfahrt an der Kreissparkasse wird es erst mal einspurig
Und dann kann der 1,5 Millionen Euro teure Neubau des ZOB starten. Die Folge: Die jetzige Linksabbiegerspur vor der Kreissparkasse wird weiter nach links verlegt. Und deshalb wird die Ausfahrt hier nur noch einspurig sein. Bernhard Asprion, Fachbereichsleiter Technische Dienste: "Wir rechnen damit, dass dieser Zustand drei Monate so bleibt." In der Mitteilung wird für diese Einspurigkeit eine Frist vom 4. April bis 15. September angesetzt.
Auch schon klar: Am Samstag, 27. Mai, wird die Bundesstraße 32 zwischen Horb und Nordstetten voll gesperrt. Der Grund: Der Baukran wird abgebaut. Dann wird der Verkehr weiträumig über Ahldorf und Mühlen umgeleitet. "Wir wollen so etwas so weit wie möglich vermeiden, aber in diesem Fall geht es nicht anders", so Rosenberger.
Und während der ZOB umgebaut wird, verändert sich auch so einiges am Bahnhofsvorplatz. Rosenberger: "Wir werden die Betonklötze so verschieben, dass man direkt vor der Post Kurzparkplätze hat. Die Bänke der Stadt werden wir auf Wunsch der Anwohner verlegen. Entweder auf die Sandfläche am Wilhelmsplatz, falls wir uns mit dem Gastronomen des Dolce Vita einigen können. Oder wir werden die Bänke sonst vielleicht im Bauhof einlagern, wenn wir keinen anderen, geeigneten Platz finden."
Die nächste Vollsperrung droht dann, wenn das Regierungspräsidium den Feinbelag an der Kreuzung Chrstophorusbrücken erneuern will. Asprion: "Das ist vielleicht in einem oder wenigen Tagen zu schaffen."
Doch es könnte alles noch viel schlimmer werden. Das Regierungspräsidium plant, so das Rathaus, den Fahrbahnbelag zwischen der Christophorusbrücke und Nordstetten komplett zu erneuern. Rosenberger: "Das ist auch noch in diesem Jahr angekündigt. Aber wir hoffen, das RP zu überzeugen, diese Fahrbahnerneuerung zu verschieben." Asprion trocken: "Wenn das kommen sollte, dann ginge drei Monate gar nichts mehr." Er schätzt die Kosten für diese Fahrbahnerneuerung irgendwo zwischen 1,1 und 1,6 Millionen Euro, aufgrund der Erfahrung von Ihlingen und der Ortsdurchfahrt Bildechingen.
Und eine eigentlich gute Nachricht könnte den "Stau-Gau" noch verschlimmern. Rosenberger: "Wir haben deutliche Signale bekommen, dass die Polizei im Herbst den Baubeginn für den Neubau an der Hornauer Straße plant. Ein gutes Signal, denn das heißt, dass unsere Pläne mit dem Fruchtkasten bald konkreter werden könnten. Schlecht wäre es, wenn diese Bauarbeiten die Verkehrssituation auf der B 32 zum falschen Zeitpunkt verschlimmern würden. Aber hier wissen wir noch nichts Konkretes zu Terminen."