Ronja Raible sucht sich gerne ein Plätzchen am Neckar. Hier kann sie gut nachdenken. Foto: Müssigmann Foto: Schwarzwälder-Bote

Ronja Raible will beim Thema Neckargalerie mitreden / "Hier liebe ich Horb" (6) – Am Flussufer

Von Lena Müssigmann Horb. Die Kunden von Morgen, das sind die Jugendlichen von heute. Die Jugendgemeinderätin Ronja Raible hört von vielen Jugendlichen, dass sie bei der Entwicklung der Neckargalerie gerne näher dran gewesen wären. u   Person Ronja Raible ist 15 Jahre alt und besucht die Realschule in Horb. Sie lebt in Talheim, wo sie auch aufgewachsen ist. Sie beschreibt sich als "freundlich und aufgeschlossen". Organisationstalent hat sie, in Talheim ist sie im Leitungsteam der Ministrantengruppe. Ihr Hobby ist Tanzen – HipHop und Paartanz. "Auch wenn was voll stressig war, beim tanzen kann ich alles vergessen."

u Motivation Ronja hat sich für den Jugendgemeinderat aufstellen lassen, weil sie Horb für Jugendliche langweilig findet. "Man kann hier nicht viel machen", sagt Ronja. "Ich will Horb ein bisschen verändern, so dass mehr Jugendliche herkommen."

u Ziele Ronja hat gleich mehrere Ideen, wie Horb im wahrsten Sinne des Wortes "anziehender" wird: "Wir brauchen hier bessere Einkaufsmöglichkeiten, vor allem einen Laden, wo man Klamotten kaufen kann." Sie setzt große Hoffnungen auf die Neckargalerie. Sie möchte sich dafür stark machen, dass Jugendliche gefragt werden, welche Läden dort reinkommen sollen. Schließlich seien die Jugendlichen und später ihre Kinder die Einkäufer von morgen. Bisher nimmt sie von Talheim aus lieber den Bus nach Nagold, wenn sie Shoppen gehen will.

Horb würde für Ronja auch attraktiver, wenn es ab und zu kleine Events gibt. "Man könnte Bands, die noch nicht so bekannt sind, die Chance geben, vor dem Marmorwerk aufzutreten", sagt sie.

u Jugendgemeinderat Ronja hat sich bisher nicht viel für Kommunalpolitik interessiert. In der Schule sei es mal um den Landtag gegangen, aber nie um Themen aus der Stadt, der Kommunalpolitik. Sich einzuarbeiten, sei ihr bisher aber nicht besonders schwer gefallen. Im Jugendgemeinderat ist sie in der Arbeitsgruppe zu den Infoveranstaltungen an Schulen aktiv. "Wir sammeln dort Ideen. Es ist wichtig, was die anderen wollen, nicht nur was wir wollen", sagt sie. Dabei komme oft der Wunsch nach einem Freibad auf oder eben die Forderung, die Neckargalerie mit attraktiven Läden auszustatten.

Um mitzubekommen, was der Jugendgemeinderat so macht, empfiehlt sie den Horbern, die Seite des Jugendgemeinderats bei Facebook zu liken.

Die Teamarbeit und das Sprechen vor Publikum, ob bei der großen Vorstellung in der Hohenberghalle, oder jetzt bei der Tour durch die Schulen, sagt Ronja, bringe sie voran, man entwickle sich weiter. So bringt ihr das Engagement im Jugendgemeinderat vielleicht auch Übung für mündliche Prüfungen nach der zehnten Klasse im nächsten Jahr.

u Lieblingsplatz Ronjas Lieblingsplatz sind die Steine unten am Neckar. "Hier zu sitzen und zu sehen, wie das Wasser vorbeiläuft gefällt mir", sagt sie. "Das ist ein schöner Platz zum Nachdenken." Aber sie ist nicht immer alleine hier, sondern kommt gerne auch mal an heißen Tagen mit Freunden hier her und streckt die Füße ins Wasser.

u   Zukunft Ronja ist in der 9. Klasse. Ein Schuljahr hat sie noch vor sich. Danach will sie entweder weiter auf die Schule gehen oder eine Ausbildung in der Industrie oder der Verwaltung anfangen. Horb will sie ungern verlassen. "Ich würde gerne hier bleiben. Ich habe hier Freunde und Familie ."