Ist das Ameos-Konzept die Rettung für das Horber Krankenhaus? Im Horber Gemeinderat sieht man darin eine Chance. Foto: Hopp

Reaktionen im Gemeinderat zum Ameos-Konzept. Hoffnungsschimmer für Fortführung der Akut-Klinik.

Horb - Im Gemeinderat wird das Konzept des privaten Klinikbetreibers Ameos für die Fortführung der Akut-Klinik als "Hoffnungsschimmer" bezeichnet. Teilweise gibt es aber auch skeptische Einschätzungen.

Alfred Seyfriz, Fraktionschef FW/FD erklärt: "Ich sehe in der Beteiligung von Ameos am Markterkundungsverfahren einen kleinen Hoffnungsschimmer oder Lichtblick. Es enthält qualitative Verbesserungen. Eine Fachklinik für Altersmedizin bedeutet Intensivstation und Schlaganfallstation – alles Dinge, die wir in unserem Krankenhaus brauchen."

Joachim Patig, Fachbereichsleiter Zentraler Steuerungsdienst, hatte über das Ergebnis der Kreistagssitzung informiert. Patig betonte, dass die Stadt an der Markterkundung und auch an den weiteren Konzeptgesprächen über PWC beteiligt ist. Das Konzept der Fachklinik für Altersmedizin bedeutet, dass auch normale Patienten mit Herzinfarkt oder Schlaganfall dort behandelt werden könnten. Ameos habe auch zugestimmt, die Interessen der katholischen Spitalstiftung zu berücksichtigen.

Das heißt im wesentlichen: Keine Konkurrenz zur Pflege, keine Sterbehilfe oder Umgang mit umgeborenen Leben, was der katholischen Ethik widerspricht. Das Problem der geplanten Suchtklinik, die ja laut PWC in Konkurrenz zu fünf Einrichtungen im Landkreis steht, schildert Patig wie folgt: "Aus ökonomischen Gründen werden solchen Einrichtungen gerne angegliedert. Dabei wird es für Ameos eine Rolle spielen, ob es dafür Betten im Krankenhausplan des Landes benötigt. Das ist nicht unbedingt nötig. Wenn Ameos dafür das Sozialministerium benötigt, dann bin ich eher skeptisch."

Laut Patig hat die KLF inzwischen das Konzept von Ameos erhalten. Patig: "Ich gehe davon aus, dass sich der Landrat eine fachliche Expertise dazu von KLF holen wird." Die von Kreistagsmitgliedern gefürchtete Konkurrenz für Freudenstadt sieht Patig ebenfalls: "Die KLF plant in Freudenstadt ein Zentrum für Altersmedizin. Deren Leistungsspektrum bringt höhere DRGs (Kostenerstattung pro Fall, d. Red.). Wenn die geriatrische Fachklinik nach Horb kommen sollte, müsste die KLF ihre eigene Konzeption stark ändern." Insgesamt wertet Patig die Diskussion im Kreistag so, dass es vor allem von der Kooperationsbereitschaft der KLF abhängt, ob Ameos in Horb sozusagen anfangen kann.