Bleiben diese Parkplätze an der Landstraße in der Nähe des Festplatzes erhalten? OB Peter Rosenberger kündigt eine Testphase an. Foto: Hopp

OB kündigt Testphase für weitere Gratisplätze am Festplatz an. Entspannung im Kaufland?

Horb - Wo können Arbeitnehmer, Studenten und Co. noch parken in Horb? Viele finden, dass der Parkdruck zugenommen hat. Die Stadtverwaltung sieht das anders, stellt aber zumindest probeweise mehr Gratis-Festplatzgelände in Aussicht. Oberbürgermeister Peter Rosenberger nimmt nun Stellung.

Auf dem Festplatz sorgen Wohnwagen eines fahrenden Volkes für Frust bei den Studenten des Campus Horb. Im Kaufland-Parkhaus steigt die Angst vorm Abschleppen. Irgendwie scheint in Sachen Parken derzeit in Horb der Wurm drin zu sein. Oder nicht? OB Peter Rosenberger bleibt aber gelassen. "Beschwerden sind bei der Stadt nicht eingegangen." Dann analysiert er die einzelnen Parkgebiete.

Arkaden und Kaufland

Eigentlich bieten beide Parkflächen keinen Platz für die Autos von Arbeitnehmern. Für die Arkaden mit ihren zirka 100 Parkplätzen wird das auch nicht in Frage kommen. 90 Minuten ist hier die befristete Zeit. Und schon von Anfang an wurde mit Nachdruck vom hauseigenen Parkwächter kontrolliert. Derzeit ist ein Schrankensystem in Planung. Bauleiter Christian Gurbicz bestätigt dem Schwarzwälder Boten, dass es zum 27. November eingebaut werden soll. Zur Kritik an der 90-Minuten-Frist sagt Rosenberger: "Diejenigen, die länger bleiben, können ja die Scheibe umstellen. Das zeigt ja auch, dass sie tatsächlich vor Ort sind. Natürlich haben wir nichts dagegen, wenn jemand vier Stunden in unseren Arkaden shoppen geht und die Dienstleistungen in Anspruch nimmt."

Auch im Kaufland sind Tagesparker eigentlich ausgeschlossen. In der Vergangenheit haben aber viele Arbeitnehmer das Parkhaus genutzt. Seit der Eröffnung der Arkaden scheint Kaufland allerdings den Druck zu erhöhen. Mit Flyern und einem 90-Minuten-Hinweis. Sie prüfen, ob sie ein Parkraum-Management einführen. Rosenberger befürchtet allerdings nicht, dass Kaufland wirklich ernst macht. "Sie würden sich ja selbst schaden. Denn viele Arbeitnehmer gehen dann auch im Kaufland einkaufen. Diese Kunden will das Unternehmen sicherlich nicht verschrecken." Auch glaubt der OB, dass der Discounter davon profitiert, wenn Kunden der Arkaden dort parken, denn auch diese seien dann potenzielle Kunden. Fakt ist: Aktuell hat sich die Parksituation im Kaufland schon wieder entspannt. Das Unternehmen ist also nicht gezwungen und hatte auch immer erklärt, dass es zunächst abwartet, wie sich die Situation entwickelt.

Festplatz

Immer wieder wurde in der Vergangenheit auf den Festplatz verwiesen, auf dem Arbeitnehmer kostenlos parken können. Die Realität sieht allerdings oft anders aus. "Aufgrund der vielen Studenten gibt es nur wenig freie Plätze, oftmals finde ich dort nichts", erzählt ein Arbeitnehmer. Der überraschende Besuch der Roma hat die Lage nur noch verschärft. Die Stadt hat daraufhin die Fläche an der Landesstraße zum Parken freigegeben, wie damals während der Gartenschau. Und Rosenberger stellt in Aussicht, dass auch nach dem Abzug der Roma diese Fläche testweise fürs Parken offenbleibt. "Wir werden sehen, ob sie dann tatsächlich genutzt wird." Der Wunsch nach kostenfreiem Parken sei zwar groß, aber ob man dann auch dazu bereit ist, weitere Wege zu gehen? Daran zweifelt Rosenberger.

Von Seiten des Campus Horb wird es mit dem Ankunft des neuen Semesters übrigens keinen zusätzlichen Parkdruck geben. Im November sei auch die Verabschiedung der Absolventen, sodass die Gesamtzahl der Studenten im Wesentlichen gleich bleibe.

Wintergasse

Das Parkhaus Wintergasse ist nur dann arbeitnehmerfreundlich, wenn man bei der Stadt angestellt ist. Die städtischen Bediensteten zahlen nur 50 Cent für den halben Tag und ein Euro für den ganzen Tag. Für alle anderen wird laut Stadtverwaltung eine Tagesgebühr von 6 Euro fällig. Rosenberger sieht darin nichts Verwerfliches: "Das hat der Gemeinderat so beschlossen. Die Stadt bezahlt als Arbeitgeber die Differenz. Das machen auch andere großen Unternehmen so. Auch Bosch Rexroth handelt da vorbildlich."

Isenburger Straße

Rosenberger findet, dass das Park+Ride-Parkhaus an der Isenburger Straße besser als sein Ruf ist. "Das Unsicherheitsgefühl ist subjektiv, aber polizeilich ist dort bisher nichts Relevantes vorgefallen. Außerdem gibt es eine Videoüberwachung." Die hat schon einige "Wildpinkler" aufgezeichnet. "Männlein und Weiblein. Wir haben eine ›Stammpinklerin‹, die wir schon dreimal aufgenommen haben." Der OB findet, dass die Preise sehr human sind. "Für ein halbes Jahr zahlt man dort nur 60 Euro." Von Berufspendlern, die mit der Bahn fahren, werde das Parkhaus bereits gerne genutzt, aber es sei bei Weitem noch nicht ausgelastet.