Die riskante Hirschhofkreuzung wurde provisorisch entschärft. Die Leitplanken wirken dem optisch täuschenden Eindruck der weiten Übersichtlichkeit entgegen. Foto: Baiker Foto: Schwarzwälder-Bote

Bericht der Unfallkommission spricht von falschem optischem Eindruck der Übersichtlichkeit an der Kreuzung

Horb-Nordstetten (jnb). Die Unfallhäufungsstelle Hirschhofkreuzung wurde provisorisch entschärft. Der Bau eines Kreisverkehrsplatzes würde nach Expertenaussagen mehr bieten, scheitert aber wohl an der Finanzierung.

Die Sicherheit an der Kreuzung war ein Thema bei der Sitzung des Ortschaftsrates letzte Woche. In der Stellungnahme der Unfallkommission hieß es dazu: "Auf Grund der Unfallmeldungen des Polizeipräsidiums Tuttlingen wurde die Hirschhofkreuzung von der Unfallkommission am 18. Februar besichtigt. Von der Verkehrsschaukommission wurde insbesondere geprüft, inwieweit dieser Einmündungsbereich zum Beispiel auf Grund der vorhandenen Markierungen und des Streckenverlaufs für wartepflichtige Teilnehmer optisch ausreichend erkennbar ist. Es wurde festgestellt, dass trotz der markierten Haltelinien und massiven Stoppstellenbeschilderung beim Zufahren auf den Einmündungsbereich gerade aus Richtung Ahldorf kommend aufgrund der baulichen Gestaltung der Eindruck eines geradeaus führenden Streckenverlaufs entstehen kann. Die Sicht auf den Haltelinien wird zunächst durch eine kleine Kuppe verdeckt, während in der Ferne die vermeintliche Fortführung des Straßenverlaufs erkennbar ist. Nachdem sämtliche Unfallverursacher aus der Region kommen, sollte die Verkehrssituation zwar bekannt sein, intuitives Verhalten wäre trotzdem möglich. Darüber hinaus entsteht aus der Entfernung aufgrund der eigentlich guten Sichtverhältnisse der Eindruck, den Einmündungsbereich schon von Weitem übersehen zu können, allerdings wird dabei womöglich das Fahrzeug, das sich schon unmittelbar vor dem Einmündungsbereich befindet, übersehen."

Auf Vorschlag des Landratsamtes Freudenstadt, Straßenbauamt, hatte sich die Verkehrsschaukommission dann am 18. Februar dafür ausgesprochen, kurzfristig die Fahrbahnen der L 459 und der K 4770 im unmittelbaren Einmündungsbereich durch provisorische Leiteinrichtungen so weit gegenläufig einzuengen, dass dieser optische Eindruck einer ungehinderten Geradeausfahrt unterbrochen wird. Dies ist jetzt geschehen.

Allerdings: Nach Auffassung der Unfallkommission sollte dieser Einmündungsbereich zu einem Kreisverkehrsplatz umgestaltet werden. Dies solle geprüft werden. Sofern ein solcher Umbau nicht bald machbar sei und sich die oben beschriebene Maßnahme bewähre, könne das Provisorium aber auch als feste Einrichtung angelegt werden, eventuell bei Straßenbauarbeiten. Außerdem sollen die Markierungen im Einmündungsbereich erneuert werden. Ohne eine Sanierung der Fahrbahndecke ist dies allerdings kaum möglich.