Fingerfertigkeit beweisen die Teilnehmerinnen des Girls’ Day bei der Firma Gläser in Horb, als sie unter Anleitung von Carmen Hamm-Rettke und Sina Maier ihren "Gassigänger" verlöten. Foto: Klein-Wiele Foto: Schwarzwälder-Bote

Girls’ Day: Bei Gläser haben Realschülerinnen Spaß beim Schneiden, Biegen und Löten

Horb. Die Antwort kommt wie aus der Pistole geschossen: "Ja!" Es hat Spaß gemacht, einen Tag lang die Schulbank gegen das Arbeitsleben einzutauschen, darin sind sich Lisa-Maria, Nina, Kim-Jana und Carolin einig. Bei der Horber Firma Gläser rücken die Realschülerinnen der Klasse 8a am Girls’ Day gleich als Quartett an.

Sie hatten sich gemeinsam über die Internet-Plattform bei dem Unternehmen für den "Mädchen-Zukunftstag" beworben, der unter anderem von der Bundesregierung und einer ganzen Reihe Verbände und Institutionen gefördert wird. So schneiden, biegen und löten die vier Schülerinnen fleißig für ihren "Gassigänger", wie sie liebevoll das Männchen mit den rot leuchtenden LED-Köpfchen nennen. Stecken dann die Batterie an und drücken auf den Schalter, um sich zu freuen, dass alles funktioniert. "Wir haben unheimlich viel gelernt heute", schwärmt Lisa-Maria Beuter aus Bildechingen. Da stimmen ihr Nina Sökler aus Rohrdorf, Kim-Jana Schaible aus Eutingen und Carolin Huprich aus Horb zu.

Ganz nebenbei unternehmen die vier mit Diplom-Ingenieurin Carmen Hamm-Rettke einen Lernausflug in die Elektrotechnik. Und zum Schluss ist sogar Holzbohren angesagt, denn die Männchen mit den roten Köpfen wollen noch auf einer kleinen Platte fixiert werden.

"Ich finde den Girls’ Day eine tolle Sache", sagt Birgit Riese, "die Mädchen lernen, ihre Scheu vor technischen Aufgaben zu verlieren." Die selbstständige Personal- und Unternehmensberaterin hat das Projekt für die Firma Gläser organisiert. Für das Gläser-Team war es der erste Girls’ Day in der Unternehmensgeschichte. "Da mussten wir uns erst mal herantasten", erzählt Carmen Hamm-Rettke. "Wir wollten auf jeden Fall, dass sich die Mädchen selbstständig ein Projekt erarbeiten. Das ist uns mit dem Gassigänger offensichtlich gut gelungen", zieht sie eine positive Resonanz.

Für Geschäftsführerin Claudia Gläser, die sich als Vizepräsidentin im Verband deutscher Unternehmerinnen (VdU) engagiert, ist der Girls’Day eine gute Sache, damit sich Mädchen auch an technischen Berufe herantasten können. Deshalb hat sie, als die Idee zur Teilnahme geboren wurde, auch spontan zugestimmt. "Wir brauchen gut ausgebildete weibliche wie männliche Mitarbeiter", ist die Unternehmerin überzeugt.