Die Zimmerei Nafz konnte Erwin Thoma (Dritter von links) als Referenten begrüßen. Foto: Zimmerei Nafz Foto: Schwarzwälder-Bote

Zimmerei Nafz lädt zum Vortrag mit Erwin Thoma ein / Wie können Menschen Heilkraft des Waldes nutzen?

Horb-Talheim. Erwin Thoma, zugleich Erfinder und Gründer von "Thoma Holz 100", referierte über das gesunde Leben mit altem und neuem Wissen und stellte seine ökologische Massivbauweise "Holz 100" vor.

Sebastian Nafz, Juniorchef der Zimmerei Nafz, eröffnete den Abend. Er berichtete, dass die vielen realisierten Ein- und Mehrfamilienhäuser, bis hin zu achtgeschossigen Großprojekten in der Massivholzbauweise, auf einen neuen Trend im Holzbau hin deuten. Auch neben dem wichtigen Argument der Energieeffizienz, überzeuge die massive Holzbauweise, gegenüber den aus Stein und Beton erbauten Gebäuden, durch die ressourcenschonende Nachhaltigkeit und die natürliche "Wohngesundheit". Nach der kurzen Einleitung übergab er an Erwin Thoma.

Thoma erzählte aus seinem Leben: Seine Naturverbundenheit ließ ihn früh den Beschluss fassen, Förster zu werden. Zu dieser Zeit war es nicht einfach, überall Arbeit zu finden. Eine Stelle fand er in einem stillen, abgelegenen Tal im Karwendelgebirge, wo er mit seiner Frau dann in ein uriges Holzhaus zog. Als die Kinder auf die Welt kamen und größer wurden, entschied sich die Familie, wieder zurück in Stadtnähe zu ziehen. Er berichtete weiter, dass seine Kinder plötzlich völlig ohne Erklärung krank wurden. Sie husteten und bekamen kaum Luft. Der älteste Sohn fragte ihn eines Tages, wann er denn wieder Luft bekomme? Daraufhin antwortete Erwin Thoma, dass er soviel Luft bekommen wird, dass er wieder spielen und springen könne. Es stellte sich heraus, dass seine Kinder eine Allergie gegen Leim hatten und deshalb Asthma bekamen.

Thoma setzte sich mit seinem Schwiegervater stundenlang zusammen und sie rätselten und tüftelten an der Idee, ein Haus zu bauen mit Verzicht auf jegliche Bauchemie. Daraus entstand dann das System "Holz 100", das zu 100 Prozent aus Holz besteht. Bei diesem System werden stehende und liegende Pfosten vollmassiv ohne Zwischenräume zu kompakten Bauelementen geschichtet. Staubtrockene Holzdübel verbinden die Einzelteile zu einem massiven Ganzen. In Sachen Wärmedämmung, Brandschutz und Schallschutz erfüllt das System Bestwerte.

Bautechnik und Behaglichkeit spielen im Zusammenhang mit Holz eine große Rolle, aber auch gesundheitliche Aspekte sind heutzutage nicht zu vernachlässigen.

Naturholzspezialist Erwin Thoma und ein Medizinwissenschaftler der Universität Graz haben sich die Frage gestellt, wie Bäume Menschen gesund machen können und wie Menschen die Heilkraft des Waldes für das Zuhause nutzen können.

Schon über Jahrtausende hat der Mensch gelernt, Holz kunstfertig zu nutzen und sein Dasein mit diesem Naturgeschenk zu bereichern. Umso überraschender gibt es jetzt wissenschaftliche Studien, die belegen, wie Bäume und ihr Holz unmittelbar und wirkungsvoll auf die Gesundheit Einfluss nehmen. Forschungsarbeiten zeigen: Holz, richtig eingesetzt, ist eine wahre Tankstelle an Lebenskraft und Energie für die Menschen. Außerdem weist die Lebensgemeinschaft der Bäume mit ihrem Konzept der abfallfreien Kreislaufwirtschaft der Menschheit den Weg für eine enkelkindertaugliche Wirtschaft und Industrie, so Thoma.