Das Heizkraftwerk Haugenstein könnte den Eigentümer wechseln. Foto: Hopp

Haugenstein: OB sieht positive Signale für Zusammenarbeit. "Thielmann ist nicht unser Ansprechpartner".

Horb - Werden die Verträge für den Haugenstein bald abgeschlossen? Zumindest die Reaktionen bei der Eigentümerversammlung am vergangenen Samstag stimmen hoffnungsfroh. "Ich habe die Berichterstattung des Schwarzwälder Boten gelesen und die Signale scheinen positiv zu sein. Das freut mich", sagt Oberbürgermeister Peter Rosenberger.

Der vorgeschlagene Wärmeliefervertrag der Horber Stadtwerke scheint nur noch an Detailfragen der Eigentümer zu hängen, die man seitens der Stadtwerke beantworten möchte. "Am kommenden Montag ist das Fristende für die Rückgabe, beziehungsweise der Wunsch nach Feedback zu den versendeten Vertragsentwürfen", so Rosenberger. "Für uns ist es eine erste wirkliche Einschätzungsmöglichkeit, inwieweit unsere ›Idee‹ tragen kann." Klar ist: 90 Prozent der Eigentümer müssen mitmachen, damit die Stadt einsteigt und das Heizkraftwerk von Andreas Osbelt kauft. Noch eine klare Vorbedingung: Das Leitungssystem muss erneuert werden, insgesamt müssen laut Stadt 750.000 Euro investiert werden. 650.000 Euro für die komplette Erneuerung des Fernwärme-Rohrnetzes, für 100.000 Euro soll ein Blockheizkraftwerk installiert werden.

Ein Eigentümer hatte bei der Versammlung vorgeschlagen, auf die Erneuerung der Leitungen zu verzichten, was andere Eigentümer ablehnten. Auch Rosenberger sagt: "Das neue Leitungssystem ist eine Pflichtvoraussetzung, damit wir einsteigen und damit wir dieses sehr gute Angebot überhaupt realisieren können." Dagegen sei es nicht verpflichtend, das Angebot der Hausverwaltung durch die Stadt zu übernehmen. "Jeder Eigentümer kann das selbst entscheiden. Es ist nur die Möglichkeit, da wir beispielsweise das Knowhow durch die Baugesellschaft haben und vielleicht mancher Eigentümer froh ist, dass er das in unsere Hände abgeben kann."

Für Rosenberger ist das Angebot der Stadtwerke ein "sehr guter Weg", den man eigentlich nicht ablehnen könne. "Das soll aber nicht falsch verstanden werden. Niemand wird unter Druck gesetzt, diesen Vertrag unterschreiben zu müssen." Es gebe aber deutliche Einsparungen für die Eigentümer. "Wir haben diese Rechnung sehr solide und zurückhaltend aufgestellt. Wir denken eigentlich, dass die Einsparungen noch größer ausfallen sollten."

Auch werde die Energieversorgung des Haugensteins nicht zu Lasten der anderen Horber gehen: "Das ist ein geschlossener Kreislauf. Auch unsere Investitionen werden wieder refinanziert."

Ein Punkt ist Rosenberger aber noch wichtig. Peter Thielmann wird von der Stadt als "Sprecher" für den Haugenstein nicht akzeptiert. "Das wird zwar immer so von ihm kommuniziert, aber die Unterschriften, die es von den anderen Eigentümern geben soll, hat Herr Thielmann uns bisher nicht vorgelegt, obwohl wir uns das gewünscht haben." Für die Stadt seien alle Eigentümer Ansprechpartner. Wenn es zur Zusammenarbeit kommen werde, werde es auch einen Eigentümerbeirat geben. Denn die Haugen-steiner sollen weiter Mitspracherecht haben.