Das Mini-Rock-Festival und der Müll – die Entsorgung klappte, nur vom Hallenbadwirt gab’s Kritik. Foto: Lea Töws

Orga-Team nimmt Stellung zu Vorwürfen, dass Festival-Gäste Hallenbad verschmutzt hätten. Verstopfung wegen Defekt.

Horb - Das Festival-Orga-Team nimmt Stellung zu unserem Bericht "Am Hallenbad ist es bis heute das Ekel-Rock-Festival" und widerspricht einzelnen Darstellungen. Dass es im Bad zu Verschmutzungen kam, habe nichts mit den Festival-Gästen zu tun.

In der Mitteilung heißt es: "Im Artikel wurde Herr Piano zitiert mit den Worten ›Es wurde hier alles vollgeparkt‹ und in Bezug auf die Mini-Rock-Ordner ›Seit Freitag habe ich niemanden gesehen‹." Dies sei nicht richtig. "Wir hatten wie zuvor vereinbart das Areal am Mittwochabend abgesperrt. Die Absperrung ging dabei sogar auf Wunsch von Herr Piano über die sieben vereinbarten Parkplätze hinaus. Am Donnerstag waren von unserer Seite von 12 Uhr bis 21 Uhr Ordner vor Ort, die das Parken geregelt haben. Als der Parkplatz voll war, wurden diese an anderer Stelle gebraucht. Am Samstagmorgen wurde die Zufahrt zu Herrn Pianos Parkplätzen für wenige Stunden von einem Fahrzeug versperrt, das aber bis zum Mittag aus dem Weg geräumt wurde. Mitglieder des Orgateams standen an jedem Tag mit Herr Piano in Kontakt, um die Situation zu erörtern", so Pressesprecher Benjamin Breitmaier.

Zum Vorwurf, dass der Ordnungsdienst der Stadt nicht auf die Situation reagiert hat, erwidert Oberbürgermeister Rosenberger: "Dies ist schlichtweg falsch. In guter Kooperation mit den Minirockern hat der Ordnungsdienst der Stadt mit viel Fingerspitzengefühl auf die einzelnen Situationen reagiert."

Falsch sei auch, dass das Hallenbad mit seinen Sanitäreinrichtungen für Mini-Rock-Besucher umsonst war. "Das entspricht nicht den Tatsachen, da jeder Besucher 1,80 Euro für die Nutzung entrichten musste."

Weiter schreibt das Mini-Rock-Orga-Team: "Dass am Samstag, wie im Artikel zitiert, ›die Kanäle gestopft waren und das Klopapier und die Sch... überall klebten‹, war nicht Folge einer übermäßigen Nutzung durch unsere Besucher, sondern die direkte Folge eines gelösten Blechs in den Leitungen, das zu einer Verstopfung geführt hatte. Der Defekt wurde von einer Kanalreinigungsfirma behoben. Der Besucheransturm wurde von zwei Securitys, die kurzfristig eingesetzt wurden, geregelt. Mitglieder des Orgateams waren vor Ort, bis die Situation gelöst wurde. Rettungswagen wäre der Zugang zum Schwimmbad nicht verwehrt worden."

Die Verstopfung im Neckarbad hatte seine Ursache nicht in der Nutzung des Bades durch die Festivalbesucher, erklärt auch Oberbürgermeister Peter Rosenberger. "Vielmehr sind wir den Minirockern dankbar, dass durch ihr professionelles schnelles Reagieren die Situation am Wochenende in den Griff bekommen wurde."

Breitmaier schreibt weiter: "Dass vorgestern ›immernoch‹ Müll herumlag, tut uns Leid. Wie vor dem Festival angekündigt, arbeiten wir seit Tagen im Akkord, um unser Ziel zu erreichen, das Gelände bis gestern (Mittwoch) wieder vollständig instandzusetzen und aufzuräumen. Das ist uns bis auf kleinere Baustellen gelungen, auch am Neckarbad."

Oberbürgermeister Peter Rosenberger nimmt zu dem Vorwurf Stellung, er habe nicht mit Lucio Piano sprechen wollen: "Herr Piano hat sich bisher nicht mit mir in Verbindung gesetzt."

Der OB weiter: "Jede Kritik an Veranstaltungen nehmen wir immer zum Anlass, bestehende Konzeptionen zu hinterfragen und gegebenenfalls zu optimieren. Dies bedeutet allerdings nicht, dass Wünschen und Anregungen Einzelner automatisch stattgegeben werden kann."

Viviana Weschenmoser, Mitglied im Mini-Rock-Team und SPD-Stadträtin, äußert sich ebenfalls zu dem Bericht: "5000 fröhliche, feiernde Menschen. Jung, alt, klein und groß- so viele Musikbegeisterte strömten nach Horb um eine schöne Zeit auf und um das Festival herum zu haben. Dass, wie überall wo Menschen sind, Müll anfällt und sanitäre Anlagen genutzt werden müssen, versteht sich von selbst. Die Entsorgung läuft, wie fast alles beim Festival, ehrenamtlich. Heute – nur zwei Tage nach der Abreise der Camper – ist der Müll entsorgt, der Straßenrand gereinigt und die Parkplätze gesäubert. Ein dickes Lob an alle, die sich immer wieder aufraffen und das möglich machen. Dank gilt auch der Stadtverwaltung und dem Neckarbadpersonal, die die Nutzung des städtischen Bades ermöglicht. Das Mini-Rock-Festival 2015 kann dank so viel Support kommen."