Foto: Bartler-Team

Rundgang bringt jede Menge Gänsehaut und Schreckensmomente. Rockmusiker begeistern Publikum.

Horb-Rexingen - Eigentlich hatte sich die Narrenzunft (NZ) Rexingen am vergangenen Freitag so manches vorgenommen für das Handwerkervesper am Maislabyrinth in Rexingen. Doch das Wetter spielte nicht mit.

Sintflutartige Regenmassen ließen vorerst das geplante Programm der NZ ins Wasser fallen. Kurz zuvor hatte Ortsvorsteherin Birgit Sayer noch das Fass vor der Bühne angestochen – danach floss jedoch statt Bier Wasser in Strömen. Die Bierlinger Musikkapelle Honk and Blow absolvierte sieben ihrer kompromisslos Böhmisch-Mährischen Klassiker, als plötzlich die Technik ausfiel. Eine Kabeltrommel erzeugte einen Kurzschluss, was den Musikern eine Zwangspause verschaffte. Obwohl kein einziger Mann mehr vor und auf der Bühne stand, hatten die sechs Techniker im Dienste der NZ alle Hände voll zu tun.

Weitere Stromausfälle in der Bar sowie eine Sturmwarnung hielten das Team weiterhin auf Trab, während die Musiker letztlich beschlossen "unplugged" mitten unter den Gästen des kleinen Festzeltes aufzutreten. Das Honk and Blow-Unikum "Django" ging mit bestem Beispiel voran: "Ich schrei mir heut die Seele aus dem Leib, juhuuu", improvisierte die Frohnatur ohne sein Mikrofon. Kurzum: Weder die Musiker, noch die Gäste ließen sich vom Wetter den Spaß an der Musik und der gemütlichen Bierzeltatmosphäre nehmen.

Mehr Glück erhoffte sich der Veranstalter am darauf folgenden Tag. Der Himmel zeigte sich dann auch gnädig am vergangenen Samstag, womit dem traditionellen Horrorlabyrinth mit Rockkonzert nichts mehr im Wege stand. Die Jungs von "Preach Insanity" aus Dornstetten präsentierten sich in ihrem allerersten Auftritt vor dem Rexingener Publikum. Erik Rügner (Gesang), Luis Kronenbitter (Bass), Jan Gaiser (Schlagzeug), Leo Schäfer und Marc Satre (Gitarren) lieferten Melodic-Hardcore mit Post-Hardcore Einflüssen in bester Manier.

Anschließend sollten eigentlich "Dayrot" aus Nagold auf der Bühne stehen. Eigentlich. "Die haben jetzt schon das zweite Mal abgesagt", teilte Maik Sothmann von der NZ Rexingen mit. Sehr bedauerlich war dies für jene Besucher, die den offiziell letzten Auftritt der Band erleben wollten. Glücklicherweise konnte der Veranstalter die Gruppe "Menimales" aus Tuttlingen als Ersatz gewinnen.

Mit Einbruch der Dunkelheit zogen die Nebelschwaden im Maislabyrinth ein, während die Diabolo-Show Gruppe "Tripple S" mit ihrer atemberaubenden Feuershow die Gäste in ihren Bann zog. Von Weitem konnte man die Geräusche von Kettensägen und die Schreie der ahnungslos umherirrenden Gäste im Maislabyrinth hören. Schon der Eingangsbereich verursachte manchem Gast Gänsehaut pur.

Ein schwarzer, nebeldurchfluteter Tunnel ließ die Besucher nicht erahnen, was sie erwarten sollte. Minutenlang verharrten drei junge Damen vor dem Eingang und getrauten sich nicht, einen einzigen Schritt durch die dicke Nebelwand zu wagen. Zombie-Krankenschwestern, Freddy Kruger und mehrere "Leatherface-Darsteller" lauerten in uneinsichtigen Ecken auf ihre Opfer. "Manchmal reicht es, die Gäste nur leicht mit dem Gummimesser zu stupsen und die flippen völlig aus", berichtete die Zombie-Krankenschwester.

Für die ganz Mutigen, die es wagten bis in das Herz des Labyrinths vorzudringen, bot sich die Gelegenheit, beim eigens angelegten Friedhof "Luft zu holen". Während im Labyrinth das "Texas Chainsaw Massacre" regierte, tobte das Publikum vor der Bühne zur Musik der Gruppe "Texas Local News" aus Frankfurt. "Metalcore, nur ein wenig softer", erklärte Frontfrau Janiel die Musikrichtung der Band.