Cineastisches Feeling mit Großbildleinwand erleben: Horber Realschüler luden dazu nach Dießen auf die Burgruine ein. Foto: Morlok Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinschaftserlebnis mit Popcorn, guten Filmen und ein paar Mückenstichen: Sommernachts-Kino in Dießen

Von Peter Morlok

Horb-Dießen. Schülerinnen und Schüler der Klasse 9a der Horber Realschule ließen am Wochenende Wirtschaft, Verwaltung und Recht (WVR) für zwei Sommerabende links liegen und machten Kino.

Das Open-Air-Sommernachts-Kino vor der atemberaubenden Kulisse der Burgruine Hohendießen war ein Schulprojekt. "Vincent will meer" stand am Freitagabend auf dem Spielplan, und obwohl ihnen das Fernsehen vor Kurzem mit einer Ausstrahlung dieses Films in Sachen Exklusivität einen gehörigen Strich durch die Rechnung gemacht hatte, war der Filmabend ein voller Erfolg.

Den Gastgebern gebührte durchgehend ein großes Lob

Dicht gedrängt saßen die Besucher auf den Stühlen, futterten kinolike Popcorn und freuten sich, was da nun auf sie zukommt. Im Grund ging es nicht wirklich um den Film, sondern mehr um das Gemeinschaftserlebnis. Unter freiem Himmel an einem außergewöhnlichen Ort wollte man miteinander das cineastische Feeling erleben, wie es nur Kino mit seiner Großbildleinwand bieten kann. Am zweiten Abend konnten sich die Besucher auf die Komödie "Schlussmacher – Liebe ist nichts für Feiglinge" freuen.

An beiden Tagen war es dabei völlig egal, ob der Film gefiel, die Sicht gut war oder die Mücken stachen – den Gastgebern gebührte durchgehend ein großes Lob. Überaus freundlich und zuvorkommend kümmerten sie sich um ihre Besucher, waren für Fragen und Wünsche offen, und dies trotz teilweise ordentlichem Lampenfieber. Und die Projektmacher hatten trotz aller Euphorie auch ihr soziales Engagement immer im Auge. Ihre Vorbereitungen waren von der ersten Stunde an optimal. Sie machten mit Plakaten überall in der Gegend Werbung für ihr Filmwochenende und hatten die Idee, die hinter dem schulischen Ansatz steckt, voll begriffen. Von der Idee bis zur Umsetzung ist es ein weiter Weg, es gibt viel zu beachten, und das geht nur im Team – ein Einzelkämpfer würde hier hilflos untergehen. Man musste Sponsoren suchen, mit der Stadt verhandeln, Ralf Berger von der Videoproduktion "Rabe" gewinnen, eine Popcorn-Maschine beischaffen, die Parkplatzgeschichte regeln und, und, und…

Das alles wurde bestens gelöst. Die 9a von Klassenlehrer Hans-Bernhard Sickler lieferte hier einen Job ab, der sich sehen lassen konnte.

Und es durften sich am Ende nicht nur die Besucher beider Veranstaltungen freuen, sondern auch die Verantwortlichen der Kinderkrebshilfe Tübingen, denen alle Gewinne dieser WVR-Aktion der Klasse 9a zu Gute kommen.