Religion: Begegnungsreise im Jahr des Sozialstations-Jubiläums führte zu den Vinzentinischen Ordensschwestern in Zagreb

Im Jubiläumsjahr der Horber Sozialstation organisierte die Katholische Spitalstiftung Horb eine Pilger- und Bildungsreise nach Kroatien.

Horb. Die große Teilnehmergruppe, unter ihnen Ehrenamtliche aus den Fördergemeinschaften der Sozialstation, Mitarbeiter des Altenpflegeheimes Ita von Toggenburg und einige Musiker der Ihlinger Jakobusband sowie auch aus Horb und den umliegenden Gemeinden, machte sich nach den Osterfeiertagen auf den Weg in die kroatische Hauptstadt Zagreb.

Etwa 20 Kilometer außerhalb gelegen, haben die Vinzentinischen Ordenschwestern mit Zuschüssen der Pfingstaktion RENOVABIS vor einigen Jahren ein Bildungshaus gebaut, in der die Reisegruppe gut untergebracht war. Das stattliche Anwesen mit großem Park ist ein beliebter Ort für Seminare, Einkehrtage und Exerzitien. Auf dem Gelände befindet sich auch das Schlösschen Luznica, das von der Schwesterngemeinschaft vor rund 90 Jahren von einer Adelsfamilie zur Unterbringung von älteren Ordensschwester erworben und in den letzten Jahren liebevoll renoviert wurde.

Von 1968 bis 2014 waren die Vinzentinerinnen im Pflegedienst des Altenpflegeheimes Ita von Toggenburg tätig. Vielen Horbern ist noch Schwester Agneta bekannt, die von 1998 bis 2002 als Oberin und Pflegedienstleitung hier segensreich gearbeitet hat. Seit 15 Jahren ist sie nun in ihrer Heimat und noch fleißig in der Pflege älterer Mitschwestern tätig. Zusammen mit der Provinzoberin, Schwester Elisabeth und den früher in Horb tätigen Schwestern Katharina, Bozidara, Elvira und Martina empfing sie die Horber Gäste im Mutterhaus in Zagreb. Dort leben heute noch 136 Ordensschwestern. Sie führen auf diesem zentral in der Stadt gelegenen Gebäudekomplex unter anderem einen Kindergarten und ein Mädchengymnasium.

Eine besondere Aufgabe sehen die Schwestern in der Sorge um arme und kranke Menschen. Im Untergeschoss des Mutterhauses befindet sich eine Suppenküche, in der jeden Tag mehr als 100 Mittagessen an bedürftige Menschen ausgegeben werden. Seit Bestehen der Horber Spittel-Apfelaktion wird die Armenküche der Schwestern aus dem Apfelsaftverkauf unterstützt. Aus Erlösen der Spittel-Apfelaktion des letzten Jahres konnte den Schwestern wieder ein Spendenbetrag von 500 Euro für die Suppenküche übergeben werden. Dafür bedankte sich Provinzoberin Elisabeth bei Diakon Klaus Konrad und Stiftungsdirektor Peter Silberzahn sowie allen Aktiven der Aktion. Bei einem Rundgang durch die Zagreber Altstadt konnten unter anderem die neugotische Kathedrale und die wertvollen Gegenstände in der dortigen Schatzkammer werden.

Eine Wallfahrt zum größten kroatischen Marienwallfahrtsort Maria Bistrica folgte am nächsten Tag. Diakon Klaus Konrad feierte mit der Gruppe einen Gottesdienst, der von den Musikern der Jakobusband festlich umrahmt wurde.

Auf der Rückfahrt vom Wallfahrtsort besuchte die Reisegruppe die Gemeinschaft Cenacolo. Dort wohnen ehemalige drogen- und suchtabhängige Männer. Die Schwestern überließen der dortigen Gemeinschaft ein großes Haus samt landwirtschaftlichen Gebäuden und Feldern, sodass diese sich dort selber versorgen können. Eindrucksvoll schilderte ein ehemaliger Heroinabhängiger, wie er mit Hilfe der Gemeinschaft, mit Arbeit und Gebet von der Sucht befreit wurde.

Schwester Agneta ließ es sich nicht nehmen, den Horber Gästen ihre Heimat zu zeigen. Dabei wurden viele Erinnerungen an ihre Horber Zeit wieder wach. Auch an die schwere Zeit des Jugoslawienkrieges von 1991 bis 1995, in dem die Schwestern aus Horb 112 Hilfstransporte in ihre Heimat mit viel Unterstützung der Horber Bevölkerung und von Horber Firmen organisierten und zum Großteil selbst durchführten.

Für ihren vorbildlichen Einsatz im Altenheim in Horb und für die Landsleute in ihrer Heimat erhielt sie 2003 von der Stadt Horb die Bürgermedaille verliehen.

Zu Abschluss fuhr die Reisegruppe zur Mittelmeerküste nach Rijeka. Vom zentral gelegenen Hotel konnten die Altstadt und der Hafen fußläufig erreicht und besichtigt werden.

Voller Eindrücke ging eine gelungene Reise mit viel Kultur, Besichtigung sozialer Einrichtungen und liebevollen Begegnungen mit den vinzentinischen Ordensschwestern, die sich gerne an ihre Horber Zeit erinnern, zu Ende.