Bischof Antonius aus Kerala, Indien, zelebrierte ein Pontifikal-Konventsamt in der Horber Stiftskirche. Foto: Morlok

Bischof Antonius aus Kerala besucht Bethanien-Schwestern. Konventsvisite in der Schweiz.

Horb - Mit mächtigem Geläut lud die Horber Stiftskirche am Montagmorgen um 11 Uhr zum feierlichen Pontifikal-Konventsamt der Bethanien-Schwestern. Ihr Bischof Antonius aus ihrer Heimat-Diözese in Kerala (Indien) ist zur Zeit auf Konventsvisite in der Schweiz. Bischof Antonius besuchte auch die Schwestern in Horb, unter ihnen auch die Schwestern, die im Altenpflegeheim Bischof-Sproll der Katholischen Spitalstiftung tätig sind.

Zum Konventstreffen reisten rund 40 Schwestern an. Noch einmal so viele wurden eigentlich erwartet, aber das Wetter machte ihnen einen Strich durch die Rechnung, wie Joachim Milles, der dem Geistlichen ministrierte, nach dem rund 90-minütigen Gottesdienst erklärte.

Für die Schwestern war es ein spirituelles Fest, für die Handvoll Horber, die den Weg in die Stiftskirche fanden, eher ein Buch mit sieben Siegeln, was sich vorne am Altar tat. In dem von kehligen Lauten gefärbten indischen Dialekt sangen die Schwestern und der Bischof samt seinen prächtig gekleideten Begleitern, die ebenfalls aus Indien kommen, jedoch in Deutschland tätig sind, zu Beginn des Gottesdienst ein sehr langes Lied.

Bischof Antonius zelebrierte die Feier auf Art seiner Heimat – von der die Horber Gottesdienstbesucher einen Eindruck bekamen, auch wenn sie die Sprache nicht verstanden. Immerhin: am Schluss dieses Pontifikal-Konventsamtes wurde das "Vater unser" in deutscher Sprache gebetet.

Für Joachim Milles war diese Begegnung mit der orthodoxen-katholischen Kirche ebenso fremd wie mystisch. Dafür lernte er Bischof Antonius, der auf den ersten Blick ernst und verschlossen wirkte, als heiteren und freundlichen Mann kennen, der bei seiner Arbeit am Altar ganz in seiner Aufgabe aufgeht. "Er wirkte teilweise ganz verklärt", so Milles, der zeitweise direkt neben dem Bischof stand.

Egal wie man diesen besonderen Gottesdienst erlebte, was man auf jeden Fall als gefestigte Erkenntnis mit nach Hause nahm, das war, dass auch in der indischen Kirche nicht mit Weihrauch gespart wird. Im Gegenteil.