Es hat sich vieles angesammelt in ihrem Fundbüro – was, das zeigen die jungen Schauspieler am kommenden Freitag und Sonntag. Foto: Morlok Foto: Schwarzwälder-Bote

Große Theater-AG des Martin-Gerbert-Gymnasiums präsentiert am kommenden Wochenende ihr neues Stück "Fundstücke"

Von Peter Morlok

Horb. Ein Fundbüro des Lebens hat die große Theater-AG des Martin-Gerbert-Gymnasiums ins Leben gerufen. Dieses werden sie am kommenden Wochenende präsentieren.

Ab und zu kann mal etwas abhanden kommen. Sei es nun der Autoschlüssel, die Brille oder wie dem österreichischen Liedermacher Wolfgang Ambros, dem von heute auf morgen die Ideale verloren gingen. "Tschau, tschau – nie wiedergesehen" sang er im Lied von den verlorenen Idealen. Vielleicht hätte er mal im Fundbüro des Lebens nachfragen sollen, ob sie ein ehrlicher Finder dort abgegeben hat.

Denn dort im Fundbüro auf der Bühne des Martin-Gerbert-Gymnasiums (MGG) sammeln sich die schönsten Stücke an. Mosaiksteinchen des Lebens, Puzzleteile und Facetten der unterschiedlichsten Menschen. Zusammen bilden sie so eine farbenfrohe Collage aus Einblicken in Charaktere, Begegnungen und vom Alltag inspirierten Szenen.

Auch Erinnerungen und die Fröhlichkeit finden sich in diesem Fundbüro

Im neu inszenierten Theaterstück "Fundstücke", das von der "großen Theater-AG" des MGGs (Klasse 9 bis Kursstufe 2) in Kooperation mit dem Literatur- und Theaterkurs der Kursstufe 1 unter der Leitung von Laura Treise und Anna Mayer gespielt wird, findet sich so manches wieder. Regenschirm und Lieblingspulli, Klappleiter, die Erinnerungen und die Fröhlichkeit, das Buch und nicht zu vergessen, das Selbstwertgefühl.

Die AG-Teilnehmer trafen sich ein Schuljahr lang jeden Freitagnachmittag und erarbeiteten die Szenen zu diesem modern umgesetzten Thema selbst. Eine spannende und abwechslungsreiche Collage entstand so im Zusammenspiel der jungen Akteure.

Allein die Anfangsszene, das "Intro", ist schon ein echter Hingucker. Eine bisher leere, ganz in Schwarz gehaltene Bühne verwandelt sich nach und nach in das Fundbüro. Ständer voller liegengebliebener Klamotten, einzelne Schuhe, Plastikbehälter und Schirme, ordnender Bürokratismus aber auch Chaos und Unordnung beherrschen das Szenario, bis das Gefühl, das hier ist eine Amtsstube, hergestellt ist.

Eine Amtsstube, in der der Hahn seinen Korb zurück bekommt, coole Macho-Rapper ein paar Moves aufs Parkett legen und die Schauspieler ihre Besucher mit hinter die Kulissen nehmen.

Dieses Stück der MGG-Theater-AG ist ein Fundstück, das zum Nachdenken und Genießen einlädt – am Freitag, 10. Juli, um 19 Uhr und am Sonntag, 12. Juli, um 18 Uhr öffnet sich der Vorhang zum "Theatro MGG" und wie immer ist der Eintritt zwar kostenfrei, doch würden sich die Veranstalter und die Akteure über eine Spende mehr als freuen. Die Ausrede "Ich hab meinen Geldbeutel verloren" zählt am Vorstellungsabend jedoch nicht.