Christian Volk moderierte am Samstag die Stadtteilkonferenz in Dettingen. Foto: Baiker Foto: Schwarzwälder-Bote

Stadtteilkonferenz: Medizinische Versorgung und gute Verkehrsverbindungen wichtig

Horb-Dettingen. In diesen Tagen fanden und finden in den Stadtteilen von Horb Stadtteilkonferenzen statt – so auch vergangenen Samstag in Dettingen in der Schlossscheuer. Im Vorfeld gab es dazu 62 Zufallseinladungen. Aber es konnten auch weitere Bürger aus Dettingen daran teilnehmen. Nur 15 Bürger aus Dettingen zeigten Interesse und meldeten sich an. Es entstand dennoch eine angenehme Atmosphäre und eine gute Stimmung. "Angeregt wurde diskutiert", so Christian Volk, der mit Katrin Edinger diese Konferenz in Dettingen moderierte.

Die Zwei Themenfelder "Älter werden" und "Wir sind Gesamtstadt Horb" waren vorgegeben. Zwei weitere Themenfelder konnte der Ortschaftsrat Dettingen auswählen. Er entschied sich für "Versorgung und Infrastruktur" und "Aufwachsen und Lernen".

Zunächst ging es um "Was finden wir wirklich gut und wichtig in Dettingen? Unser Stärken." Aufgezählt wurden: Schule und Kindergarten, Nachmittagsbetreuung, Bäcker und Bank, Breitbandversorgung, das gute Vereinsangebot, viele Sportmöglichkeiten, Allgemeinmediziner, Versorgung durch die Sozialstation, toller Friedhof, Gastronomie vorhanden, toller Ortskern, gesamtstädtisches Amtsblatt, mobiles Bürgerbüro und die Schlossscheuer als Veranstaltungsraum.

In einem weiteren Schritt wurden auch Schwächen genannt. "Was fehlt ganz entscheidend aus der Sicht der Dettinger?" Hier kamen zur Sprache: eine Poststelle, ein Bankautomat der Kreissparkasse, altersgerechtes Wohnen, ein kundenorientierter Wochenmarkt, ein guter Zustand der Waldwege, öffentliche Parkplätze beim Friedhof, ein öffentliches W-Lan auf dem Dorfplatz, abgesenkte Bordsteine, ein klarer Nahverkehr sowie die nicht kundenfreundlichen Öffnungszeiten des mobilen Bürgerbüros.

"Was ist für die Zukunft Dettingens besonders wichtig? Wo wollen wir hin?", so eine der zentralen Fragen. Gewünscht werden eine Poststelle, ein Lebensmittelladen, ein Metzger und ein Zustellservice zum Beispiel von der Apotheke oder vom Supermarkt.

Auch zum Thema Verkehr gibt es konkrete Ideen, wie beispielsweise flexible und bezahlbare Ruftaxis, Transporthilfen bei schweren Einkäufen, mehr Busverbindungen und dies mit barrierefreien Bussen, ja auch die Einrichtung einer "Lila Bank" als Mitfahrerbank wurde angesprochen. Der Kindergarten war im Blick: Einführung eines Waldtages und Pflege der Spielplätze wurden gewünscht. Die Schaffung von Treffpunkten für Jung und Alt war einigen wichtig, sozusagen ein "komm-rein-Haus". Angesprochen wurde ein Mehrgenerationenhaus. Außerdem hieß es: "Eltern sollten mehr Interesse am Vereinsleben haben. Kleine seniorengerechte Wohnungen im Ortskern sollte es geben. Die mediale Kompetenz der Senioren sollte bewahrt werden."

Einzelne Projekte und Maßnahmen in den einzelnen Themenfeldern wurden mit Punkten gewichtet. Beim Themenfeld "Versorgung und Infrastruktur" bekam altersgerechtes Wohnen drei Punkte, fast alle anderen jeweils zwei Punkte, womit die Gleichwertigkeit unterstrichen wurde. Beim Thema "Aufwachsen und Lernen" wurden die ärztliche Versorgung (Praxis erhalten), Facharzt, mehr Busverbindungen/barrierefreie Busse, flexible bezahlbare Ruftaxi mit Abstand mit jeweils sechs bis sieben Punkten als am wichtigsten gewertet. Wichtig waren auch die Einrichtung einer "Lila Bank", die Lieferung von Einkäufen durch die Supermärkte, kleine seniorengerechte Wohnungen, Schaffung von Treffpunkten für Jung und Alt (vier bis fünf Punkte).

Es bleibt viel zu tun um berechtigte Wünsche an den Masterplan Horb 2050 zu realisieren. Dazu bedarf es auch vieler Mittel, die der Gemeinderat in den kommenden Jahren großzügig bereitstellen muss.