Geschafft! Stolz zeigen die sechs Kinder, die bei diesem Workshop mitgemacht haben, was sie Tolles zusammen mit den Altheimer Jungmusikern bastelten. Foto: Morlok

Kinder basteln Instrumente / Altheimer Jungmusiker engagiert

Von Peter Morlok

Horb-Altheim. Früh übt sich, wer später einmal ein guter Musiker werden möchte. Bei der Altheimer Musikkapelle ist die musikalische Früherziehung mit ein unverzichtbarer Baustein für den großen Erfolg dieses Musikvereins und deshalb ist die jährliche Teilnahme am Sommerferienprogramm des Ortes eine Selbstverständlichkeit. Gerade der Jugendausschuss der Kapelle möchte den Nachwuchs so schnell als möglich an die Instrumente heranführen. Aus diesem Grund haben sich Sophia Hellstern, Selina Dietrich, Pauline Scherrmann, Tina Scherrmann, Carolin Singer und Kathrin Müller gedacht, dass man die Kinder nicht besser mit einem Instrument oder einem Klangspiel vertraut machen kann, als wenn man es sie selbst bauen lässt.

Am Samstag war es dann soweit. Nachmittags gegen 14 Uhr trafen sich sechs Kinder im großen Saal des Musikerheims, um unter Anleitung der freundlichen Jungmusikerinnen ein Schellentamburin sowie ein Klangspiel selbst zusammenzubasteln.

Das Rhythmusinstrument Tamburin bestand aus zwei Papptellern, die zusammengeklebt und dann mit Schellen, in diesem Fall angemalte Kronkorken von Bierflaschen, aufmotzte wurden. Klar, dass jedes Kind sein Tamburin-Design selbst gestalten durfte und auch bei der Gestaltung der Schellen aus einer Vielzahl von Farben wählen konnte. Da aber alles, was man zuvor anmalte, erst noch trockenen musste, wurde auch noch gegen Ende des Workshops hektisch geklebt, Löcher in die Pappteller gestanzt und darin die fast schon trockenen Schellen befestigt, um so auch noch das zweite Instrument fertig zu bekommen.

Das erste Instrument, das eigentlich gar keines ist, da es vom Wind – und nicht von den Kindern gespielt wird – war dagegen schon vor 17 Uhr fertig. Dieses Klangspiel bestand aus einem kleinen Blumentopf, der einen lustig angemalten Holzkopf aufgesetzt bekam und der mit Schüren oder bunten Pfeifenputzern Arme und Fühler erhielt. Das wichtigste war jedoch der Soundteil dieses Windspiels. Klangstäbe, die es fertig sortiert und abgepackt in unterschiedlichen Größen zu kaufen gibt, wurden mit Fäden an einem hölzernen Gardinenring befestigt, den man dann ins Innere des Blumentopfes klebte.

Dass jeder Blumentopf völlig anders aussah als der des Kollegen war klar. Ringelmuster oder klare Streifen, bunte Farben oder knalliges Outfit – das war Geschmackssache und fordertet die Fantasie jedes Kindes, aber auch der Damen vom Jugendausschuss heraus, die es sich auch nicht nehmen ließen, solch ein prima Windspiel zu bauen.

Die Kinder waren mit Feuereifer dabei. Da wurde geklebt, gemalt, gekleckert und abgeguckt, was der Nachbar macht.

Dass solch aktives Musikinstrumentebasteln Hunger und Durst machen, ist klar. Bevor die Kinder gegen 18 Uhr von ihren Eltern wieder abgeholt wurden, gab es deshalb mit Hot Dogs, die von den Kindern selbst nach eigenem Geschmack belegt und gewürzt werden durften, und Saftschorle noch eine richtig gute Stärkung mit auf den Heimweg. Wenn nun die Urlauber in der nächsten Zeit in den Ort zurückkehren und vor so manchem Haus lieblichen Glockenklang hören, dann wissen sie: "Aha, die waren beim Instrumentenbasteln der Musikkapelle."