Trauer: Früherer Generalvikar und Referent für die Weltkirche der Diözese Rottenburg-Stuttgart in Horb verstorben

Horb/Waldachtal. Der frühere Generalvikar und Referent für die Weltkirche der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Prälat Eberhard Mühlbacher ist im Alter von 89 Jahren im Horber Altenpflegeheim Bischof Sproll verstorben. Dort lebte Mühlbacher seit über sechs Jahren.

Das Requiem findet am kommenden Montag, 29. August, um 14 Uhr im Rottenburger Dom statt. Anschließend ist die Beisetzung auf dem Sülchenfriedhof. In Horb wird am Mittwoch, 31. August, um 9.30 Uhr in der Auferstehung-Christi-Kirche im Gemeindegottesdienst das Totengedenken begangen.

Soweit es seine Gesundheit erlaubte, hielt Mühlbacher Gottesdienste in der Auferstehung-Christi-Kirche und der Altenheim-Kapelle. Auch in Waldachtal trauert man um den Prälat. Der frühere Generalvikar der Diözese Rottenburg-Stuttgart hatte 1999 in der idyllisch gelegenen Waldachtalgemeinde Cresbach seinen Altersruhesitz gefunden. Und auch dort stets bereitwillig bei Gottesdiensten ausgeholfen, wie man sich in der katholischen Seelsorgeeinheit Waldachtal/Pfalzgrafenweiler dankbar erinnert. "Seine langjährige leitende Tätigkeit als Generalvikar und seine großen weltkirchlichen Erfahrungen machen ihn zu einem äußerst kompetenten Ansprechpartner", würdigte der Waldachtaler Pfarrer Anton Romer Mühlbacher 2007 an dessen 80. Geburtstag.

"Vor meiner Priesterweihe erzählte er uns als Zeitzeuge vom Konzil", erinnert sich Romer. "Ich bin dankbar für seine Dienste, die er in unserer Seelsorgeeinheit getan hat. Wir durften einen so verdienten Mann der Weltkirche hier haben."

Zwei große Jubiläen erlebte der in Ludwigsburg geborene Mühlbacher während seiner Zeit in Waldachtal: Sein Goldenes Priesterjubiläum und den 80. Geburtstag. Sein 50-jähriges Priesterjubiläum feierte er 2003 mit dem Rottenburger Domkapitel in der Wallfahrtskirche Heiligenbronn. Der damalige Generalvikar Werner Redies hob im Festgottesdienst Mühlbachers Bereitschaft zur "Communio", zur Völkerverständigung, hervor. Auch der damalige Rottenburger Oberbürgermeister Klaus Tappeser und sein Amtsvorgänger Winfried Löffler machten ihm in Waldachtal seine Aufwartung.

Salzstettens Diakon in Ruhe Wilhelm Pöndl hat den Prälaten wertgeschätzt: "Er war ein Mann mit weitem Horizont." Bis ins hohe Alter sei er immer rege gewesen. Pöndl formulierte es so: "Bei seinen Ansprachen hat er den Nagel auf den Kopf getroffen. Er hat die Zeichen der Zeit erkannt und war stets up to date. Er hat Lebenshilfen gegeben."

Mühlbacher habe zudem einen goldenen Humor gehabt. Diplom-Theologin Anneliese Benz-Pöndl sagte: "Es war immer ein Erlebnis, wenn er in Salzstetten Gottesdienste gehalten hat. Er hatte den richtigen und guten Draht zu unseren Ministranten und Sternsingern. Man hat gespürt, dass er ein Herz für die jungen Leute gehabt hat."

Das Diakon-Ehepaar Pöndl besuchte den früheren Generalvikar häufiger in seinem Haus in Cresbach, später dann im Seniorenheim in Horb.

Auch die Franziskanerinnen Reinholda und Irmentrudis vom Apostolatsort Heiligenbronn haben den Prälaten sehr geschätzt. Reinholda: "Er hat hier sehr segensreich gewirkt. Wir sind dankbar, dass er sonntags und donnerstags Gottesdienste in unserer Wallfahrtskirche hielt." Er habe im Ruhestand wohl die Nähe zu einem Marienort gesucht, vermutet sie: "Mühlbacher war sehr viel an Heiligenbronn gelegen." Sein priesterliches Wirken sei lebendig und aussagekräftig gewesen. "Er hatte eine gute Stimme, konnte gut singen."

Die beiden Schwestern haben die Feier seines 89. Geburtstags im Café des Horber Bischof Sproll-Seniorenheims am 24. Mai noch in guter Erinnerung. Im Beisein von Verwandten, Generalvikar Clemens Stroppel sowie der Rottenburger Weihbischöfe Johannes Kreidler und Thomas Maria Renz habe man fröhlich gefeiert und gesungen. Singbegeistert und aufgeschlossen sei der Prälat gewesen.