Dreiste Einbrecher haben im August in Horb ihr Unwesen getrieben. Wurden die Diebe jetzt überführt? Foto: dpa

Polizei verzeichnet Erfolg bei Kiosk-Aufbrüchen. Jugendliche sind tatverdächtig. Video könnte Hinweis geliefert haben.

Horb - Dürfen die Horber Gastronomen und Kioskbetreiber aufatmen? Nachdem dreiste Diebe wochenlang diverse Einbrüche in der Stadt verübt hatten, gelang der Polizei nun vermutlich der Durchbruch: Zwei Jugendliche im Alter von 14 und 16 Jahren gelten als dringend tatverdächtig.

Immer wieder schlugen sie zu, erbeuteten Bargeld und eine Registrierkasse. "Die Gastro-Knacker" taufte ein Reporter unserer Zeitung die Einbrecher, die sich scheinbar vornehmlich auf Gastronomiebetriebe konzentrierten.

Das Porto Neckar-Kiosk am Alten Freibad war gleich mehrfach heimgesucht worden. Hier hatten die Diebe Anfang August mit einem Schraubenzieher den Laden aufgehebelt und Wechselgeld in Höhe von 100 Euro erbeutet. Bei einem weiteren Einbruch hatte Lilo Fradella, Pächter des Kiosk, mehr Glück: An diesem Tag hatte er ganz bewusst sämtliche Kassen mitgenommen.

Die mutmaßlichen Einbrecher sind erst 14 und 16 Jahre alt

Auch den Curry-Imbiss (Kreuzung Bosch-Rexroth/Martin-Gebert-Gymnasium) sowie den Rauschbart hatten die Diebe heimgesucht.

Nun hat die Polizei zwei Jugendliche aufgespürt, die dringend tatverdächtig sind, seit Anfang August insgesamt zehn Einbrüche in Kioske sowie einen versuchten Einbruch in ein Haarstudio begangen zu haben – darunter auch die oben beschriebenen Taten. Besonders schockierend dabei: Die beiden mutmaßlichen Einbrecher sind erst 14 und 16 Jahre alt.

Geschnappt wurden die Verdächtigen nach Angaben der Polizei schließlich wenige Stunden nach dem letzten Einbruch in einen Imbiss in der Hahnerstraße Ende August, als die Beamten bei Wohnungsdurchsuchungen belastendes Beweismaterial sicherstellten.

Bei ihrer Diebestour verursachten die mutmaßlichen Täter mehrere tausend Euro Sach- und Diebstahlschaden.

Unklar ist bislang noch, wie genau die Polizei den Jugendlichen auf die Spur kam. Eine entscheidende Rolle könnte hierbei der Einbruch in den Rauschbart spielen – bei dem die Täter möglicherweise ihr Glück verließ. Denn dort könnte der wichtigste Hinweis entstanden sein: Ein Überwachungsvideo, auf dem die Einbrecher zu sehen sind, wie sie vergeblich versuchen, eine Tür zu knacken.

Ein Video, das Rauschbart-Wirt Michael Singer der Kriminalpolizei zukommen ließ. Ob dieses Band allerdings tatsächlich letztlich dazu beitrug, die Polizei auf die Spur der beiden Jugendlichen zu führen, dazu schweigt sich die Polizei bislang aus. "Aus ermittlungstaktischen Gründen kann ich nicht sagen, ob diese Videoaufzeichnung ausschlaggebend waren", erklärt Michael Aschenbrenner. Denn: "Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen."