Der Bahnverkehr zwischen Stuttgart und Rottweil soll ab Dezember 2017 deutlich attraktiver werden. Foto: Hopp

Land kündigt ab Dezember 2017 bessere Fahrpläne. Zahl der Züge nach Tuttlingen und Singen soll verdoppelt werden.

Horb - Beim Bahnverkehr zwischen Rottweil und Stuttgart soll es ab Ende 2017 Verbesserungen geben (wir berichteten). Laut Landesverkehrsministerium werden auch Fahrgäste in Horb davon profitieren: mit mehr Verbindungen, kürzeren Fahrzeiten und weniger Umsteigen.

Im Dezember 2017, so teilt Pressesprecher Edgar Neumann auf Anfrage des Schwarzwälder Boten mit, wird nicht nur das Ausschreibungsnetz 3b in Betrieb gehen, sondern auch die Tarifkooperation mit der DB Fernverkehr AG auf der Strecke Singen (Hohentwiel)-Stuttgart Hbf, die es zukünftig ermöglicht, alle IC-Züge auf dieser Strecke mit allen Nahverkehrsfahrausweisen zu nutzen.

Für die Bahn-Fahrgäste in Horb bringt das eine Reihe von Vorteilen, und der Bahnverkehrs-Knoten Horb wird attraktiver. So soll sich die Zahl der umsteigefreien Fahrmöglichkeiten mit Nahverkehrsfahrausweisen erhöhen.

Von Horb nach Stuttgart Hbf und Böblingen werden von Montag bis Freitag 20 statt heute 17 Verbindungen nutzbar sein. Die Zahl der Verbindungen von Horb nach Herrenberg von Montag bis Freitag soll von heute 20 auf 22 steigen.

Auch in Richtung Rottweil werde es dann mehr Zusteigemöglichkeiten geben. Nach Sulz und Oberndorf von Montag bis Freitag 20 statt heute 18 Verbindungen, im selben Zeitraum nach Rottweil 27 statt heute 18 Verbindungen und nach Tuttlingen und Singen sogar die doppelte Zahl, nämlich 16 statt heute acht Verbindungen.

Auch die Fahrzeiten sollen laut Mitteilung des Ministeriums kürzer werden. Deutlich schnellere Verbindungen als heute bekommen Fahrgäste mit Nahverkehrsfahrausweisen zum Beispiel nach Stuttgart: stündlich in 47 beziehungsweise 52 Minuten statt heute in 56 oder 62 Minuten. Die Fahrtdauer nach Singen soll stündlich 71 beziehungsweise 77 Minuten betragen statt der heutigen 83 Minuten mit dem lediglich alle zwei Stunden fahrenden Zug.

Ein verbessertes Angebot, so teilt Neumann weiter mit, ist auch für die Abend- und Nachtstunden vorgesehen. Besonders für den Wochenend-Abstecher nach Stuttgart mit Besuch von abendlichen Kulturveranstaltungen eröffnen sich neue, bequemere Möglichkeiten. Vorgesehen sind eine neue tägliche  Spätverbindung um 23.55 Uhr ab Stuttgart und in den Wochenendnächten neue Fahrmöglichkeiten um 2.05 und 4.05 Uhr ab Stuttgart mit der S-Bahn und Umsteigen in Herrenberg nach Horb.

 Ähnliches gilt nicht nur für Horb, sondern auch für die Fahrgäste an den Bahnhöfen in Sulz und Oberndorf. Auch sie sollen mehr umsteigefreie Fahrmöglichkeiten mit Nahverkehrsfahrausweisen bekommen: nach Rottweil von Montag bis Freitag 20 statt heute 18 Verbindungen, nach Horb, Herrenberg, Böblingen und Stuttgart von Montag bis Freitag 19 statt heute 17 Verbindungen.

Zudem sollen die Fahrzeiten deutlich kürzer sein als heute für Fahrgäste mit Nahverkehrsfahrausweisen nach Stuttgart. Der stündliche Zug von Oberndorf braucht dann nur 71 beziehungsweise 77 Minuten statt heute stündlich 80 Minuten. Alle zwei Stunden muss bei der Verbindung mit 77 Minuten in Horb am gleichen Bahnsteig umgestiegen werden. Alternativ können die Fahrgäste sitzen bleiben, die Fahrt dauert dann 87 Minuten.

Ab Sulz wird ein Zug nach Stuttgart stündlich in 63 beziehungsweise 65 Minuten statt heute stündlich in 71 Minuten fahren. Alle zwei Stunden muss bei der Verbindung mit 65 Minuten in Horb am gleichen Bahnsteig umgestiegen werden.

Alternativ können die Fahrgäste sitzen bleiben, die Fahrt dauert dann allerdings 76 Minuten. Außerdem geplant ist eine neue tägliche Spätverbindung um 23.55 Uhr ab Stuttgart.

Zu dem Plus an Verbindungen und den schnelleren Zügen kommt laut Verkehrsministerium noch ein gesteigerter Reisekomfort für die Kunden des Nahverkehrs. Denn die neuen Zuggarnituren (sowohl bei den IC-Zügen zum Nahverkehrstarif als auch bei den Nahverkehrszügen) der Baureihe Talent 2 von Bombardier mit jeweils 215 Sitzplätzen (erstmalig in einheitlichem Landesdesign) besitzen Klimaanlagen, Klapptische, Steckdosen, Mobilfunkverstärker und barrierefreie Universaltoiletten in allen Fahrzeugen, für die Kommunikation unterwegs soll es WLAN für drahtlosen Internetzugang in allen Fahrzeugen geben.

Die neuen Züge sollen barrierefreien Zugang zu allen Fahrzeugen bieten und dank großzügiger Sitzabstände den Reisekomfort verbessern. Für Pendler mit Fahrrad soll es 30 Fahrradstellplätze pro Fahrzeug geben.