Beide Wahlleute von der FDP nominiert: Michael Theurer (rechts) saß gestern bei der Bundesversammlung in Berlin neben Helmut Markwort. Foto: Privat Foto: Schwarzwälder-Bote

Politik: Liberaler aus Horb stimmte gestern in Berlin für Frank-Walter Steinmeier

Kreis Freudenstadt/Berlin. Einer der 1260 Wahlleute gestern bei der Bundesversammlung in Berlin kam aus dem Kreis Freudenstadt: Michael Theurer aus Horb. Der Europaparlamentarier und FDP-Landesvorsitzende war bereits stimmberechtigt, als Horst Köhler vor acht Jahren für seine zweite Amtszeit als Bundespräsident kandidierte – und mit einer hauchdünnen Mehrheit siegte. Diesmal war es eine klare Sache.

Damals wie gestern wertete es Theurer als "erhebendes Gefühl und große Ehre", in der Bundesversammlung zu sein, wie er im Gespräch mit unserer Zeitung sagte. Auch wenn Theurer bei der Wahl gerne mehr Alternativen gehabt hätte – Frank-Walter Steinmeier ist seiner Meinung nach für das Amt des Bundespräsidenten geeignet, und Theurer hat ihn denn auch gewählt.

Der Liberale, auch Mitglied im Bundespräsidium der FDP, ist überzeugt davon, dass der "leidenschaftliche Demokrat" Steinmeier tut, was ein Bundespräsident "tun muss und kann": "Die Menschen mitnehmen auf dem Weg zur Einigung Europas" – laut Theurer eine zentrale Aufgabe. Denn die Einigung Europas sei dessen Unabhängigkeitserklärung gegenüber den Großmächten.

Heute schon wieder in Straßburg

Auf seine, Theurers, Nachfrage hin habe Steinmeier betont, wie wichtig ihm die deutsch-französische Freundschaft ist.

36 Wahlleute hatte die FDP insgesamt nach Berlin entsandt. "Von den Kleinen waren wir die Größten", sagt Theurer. Aber es habe sich bei der Zahl eben ausgewirkt, dass die FDP nicht mehr im Bundestag vertreten ist.

Bei der Bundesversammlung saß Theurer neben Helmut Markwort, dem früheren Chefredakteur und Herausgeber des Nachrichtenmagazins Focus. Auch ihn hatten die Liberalen für die Abstimmung über den Bundespräsidenten nominiert.

Nach dem denkwürdigen Tag in der Bundeshauptstadt hieß es für Michael Theurer noch am gestrigen Sonntag Abschied nehmen von Berlin. Denn heute hat der Europaparlamentarier bereits wieder eine Sitzung in Straßburg.