Hier entstand der Barfußgang des Kindergarten St. Josef in Hirrlingen (von links): Dino Bornancin, Tobias Wendt, Helmut Harkaji, Anton Kanarjow, Tobias Brendel, Klaus Epple Foto: ahg Foto: Schwarzwälder-Bote

Soziales: Projektgruppe der ahg Autohandelsgesellschaft baut Erlebnis-Parcours für Kindergärten

Horb/Renchen. Barfuß über große Steine laufen, ertasten, wie sich eine Walnuss anfühlt, oder an frischen Minze-Blätter riechen – in zwei Kindergärten in Hirrlingen im Landkreis Tübingen (Kindergarten St. Josef) und Renchen im Ortenaukreis (Kindertagesstätte Renchen) können die Kids künftig mit allen Sinnen lernen. Junge Führungskräfte der ahg Autohandelsgesellschaft haben dort im Außenbereich entsprechende Stationen konzipiert und gebaut. In Hirrlingen ist der Erlebnis-Parcours bereits seit 12. Juni eröffnet, in Renchen findet die Einweihung am 27. Juni statt.

"Wir wollten Kindern in der zunehmend digitalisierten Welt die Möglichkeit schaffen, früh einen Bezug zur Natur herzustellen und ihre Sinne spielerisch zu schärfen", erläutern die Projektverantwortlichen Anton Kanarjow (IT-Leiter) und Tobias Brendel (Leiter Bereich Teile und Zubehör). Beide gehören zu den "neuen Führungskräften" der Autohandelsgesellschaft. In der von der ahg Gruppe gegründeten "Autohaus Akademie" absolvieren diese Nachwuchskräfte ein umfangreiches Persönlichkeits- und Kommunikationstraining.

Teil des Trainings ist es, dass jede Seminargruppe ein eigenes Sozialprojekt entwickeln und durchführen muss. "Mit den Sozialprojekten tun die jungen Führungskräfte nicht nur etwas Gutes fürs Gemeinwesen", erläutert Rolf Heinzelmann, Geschäftsführer der ahg. "Zugleich erweitern sie ihren Horizont, gewinnen an sozialer Kompetenz hinzu und wachsen als Team noch enger zusammen."

Dass die fachfremden Aufgaben Kompetenzen jenseits etablierter Muster fördern, bestätigen auch die Mitglieder der zehnköpfigen Seminargruppe, die das Projekt "Sinnespfad – Mit allen Sinnen lernen" entwickelt und umgesetzt haben.

Während Ideenfindung und Kostenkalkulation noch zum Alltagsgeschäft der Nachwuchs-Manager gehören, waren der Aushub des Geländes mit dem eigens angemieteten Bagger oder das Schreinern der Holzkisten für die Fühlboxen neue praktische Erfahrungen.

Am größten sei der Lerneffekt aber beim Projektmanagement gewesen, erinnert sich Brendel: "Wir hätten schneller Struktur reinbringen müssen. Auch das war Teil der tollen Erfahrung, eigenverantwortlich ein gemeinnütziges Projekt zu planen und durchzuführen."

"Die Kinder bei der Eröffnung des Parcours zu erleben, wie sie eifrig die Stationen ausprobieren und Spaß daran haben, das war die schönste Bestätigung für unsere Arbeit", so Anton Kanarjow aus der Seminargruppe.

Die Erlebnis-Parcours umfassen mit Barfußpfad, Fühlboxen, Hörmemory und Kräutergarten jeweils vier Stationen. Die einzelnen Felder des sieben Meter langen Barfußpfads sind unter anderem mit Steinen und Moos gefüllt. Naturmaterialien kommen auch in den Fühlboxen zum Einsatz. Diese Holzkisten haben vorne ein Loch, durch das die Kinder greifen und so die im Innern versteckten Materialien ertasten können. Beim Hörmemory gilt es, den Inhalt verschiedener Bambusrohre akustisch zu erraten und jeweils die beiden Bambusrohre mit dem gleichen Inhalt zu finden. Und mit Hilfe des Kräutergartens lässt sich nicht nur das Mittagessen gesund aufpeppen. Die Kinder erleben auch, wie Petersilie und Co. im Beet wachsen.