Jugendleiterin Doris Wollschläger Archiv-Foto: Ranft Foto: Schwarzwälder-Bote

Fasnet: Neckar Gäu-Jugend auf neuem Kurs / Erstes Treffen

Horb-Dettingen. Über etliche Jahre hinweg war beim Närrischen Freundschaftsring Neckar Gäu der Posten eines Jugendleiters oder einer Jugendleiterin vakant. Nachdem bei der jüngsten Hauptversammlung Doris Wollschläger aus Nordstetten bereit war, diesen Posten zu übernehmen, kam es am Mittwochabend zu einem ersten Erfahrungsaustausch der Jugendleiter unter ihrer Führung im neu renovierten Dettinger Zunftheim.

Die erfahrene Närrin konnte zu dieser gut besuchten Veranstaltung auch Ringpräsident Thomas Fischer aus Salzstetten und den Dettinger Zunftboss Karl-Heinz Hurm begrüßen. Schnell wurde bei der Bestandsaufnahme klar, dass die bislang dezentral gehandelte Jugendarbeit in den Zünften reiche Früchte getragen hat, aber auch, dass die Jugendlichen ihren Betreuern auch einiges abverlangen.

Ringpräsident Thomas Fischer stellte die Wichtigkeit der Jugendarbeit heraus. Hier würden die Weichen der Zukunft für die kommenden Generationen gestellt. Kinder und Jugendliche müssten mit der Fasnet aufwachsen, nur so bekämen sie das Gespür dafür, Bräuche und Traditionen kennen zu verstehen und weiter zu entwickeln. Fischer sah es als wichtig an, dass die alten Fasnetsbräuche von der älteren Generation an die Jüngere weiter gegeben würden. Leider sei das nicht immer der Fall. Hier gelte es, den Hebel anzusetzen. Dass in vielen Zünften, die einen Kindergarten oder eine Schule im Ort hätten, diese in ihre Fasnet einbinden, sei als positives Zeichen zu werten. Mit der Verleihung des Gütesiegels das nationale immaterielle Kulturerbe betreffend, stehe man ohnehin in der Pflicht, frühzeitig Kinder und Jugendliche an die Fasnet heranzuführen.

In einem Workshop mit den Kategorien: "Was läuft gut? Was könnte verbessert werden? Und wo wäre Unterstützung notwendig?" wurden Erfahrungen ausgetauscht und Lösungsvorschläge ermittelt. Deutlich wurde dabei, dass Kinder und Jugendliche sehr motiviert sind und durchaus in die Organisation der Kinderfasnet mit eingebunden werden können. Sehr gut läuft es laut den Jugendleitern bei den Tanzgarden. Allerdings fehlten in bestimmten Altersgruppen die Jungs. Hier gelte es Anreize zu schaffen.

Angeregt wurden auch Workshops für kleinere Bühnenauftritte, Gesangseinlagen oder Büttenreden. Zudem wünschten sich die Jugendbetreuer mehr Unterstützung durch die Eltern, da es sehr unterschiedliche Betrachtungsweisen die Fasnet betreffend gebe. Wichtig fanden die Betreuer es auch, sich bezüglich des Kleiderfunduses auszutauschen. Wenn etwas schon vorhanden ist und die Zunft es nicht braucht, könnte man sich das Eine oder Andere ausleihen. Das spare Arbeit und Kosten. Angeregt wurde letztlich auch ein Kinderringtanz. Ringjugendleiterin Doris Wollschläger will nun in abgestimmten Zeiträumen weitere Treffs vereinbaren. Sie freut sich in ihrer neuen Funktion auf das Ringtreffen 2018 in Mühringen, wo Samstags unter Anderem der Kinderumzug im Mittelpunkt steht. Auch an eine Beteiligung am 50 jährigen Ringjubiläum, das verbunden mit einer Masken – und Häsausstellung 2018 in der Horber Hohenberghalle stattfindet, ist gedacht.