Ohne Vorsitzenden steht nun der Förderverein Kirche St. Peter da. Die Dachsanierung läuft derzeit auf Hochtouren. Foto: Henger Foto: Schwarzwälder-Bote

Wehle und Gruhner legen Vorsitz wegen angeblich suspekter Vergabe der Arbeiten an der St.-Peter-Kirche nieder

Von Michael Henger

Horb-Dettingen. Der Förderverein der Dettinger Kirche St. Peter steht ohne ersten und zweiten Vorsitzenden da: Eddy Wehle und Gernot Gruhner legten ihr Amt nieder. Am 20. Februar wird es daher eine außerordentliche Mitgliederversammlung geben.

Der Vorsitzende Eddy Wehe und sein Vize Gernot Gruhner legten ihr Amt bereits weit vor der Mitgliederversammlung nieder und so musste die Pfarrgemeinderatsvorsitzende und Kassiererin des Fördervereines Christine Steinhart die Versammlung im Pfarrzentrum leiten. Bei den Wahlen fand sich unter den 17 anwesenden Personen niemand, der den Vorsitz des Fördervereines übernimmt. Daher wird es am 20. Februar eine außerordentliche Mitgliederversammlung geben.

In ihrem Bericht ging Steinhart auf den Rücktritt von Wehle und Gruhner ein. Das entsprechende Schreiben ging bereits am 28. Juli ein. Steinhart wie auch Pfarrer Wieslaw Zielinski dankten beiden für die geleistete Arbeit und bedauern deren Rücktritt. Die Arbeit mit den Beiden sei "immer sehr konstruktiv" gewesen.

Zur Aussprache wurde der Ex-Vorsitzende zwar eingeladen, aber Wehle lehnte ab. Der Grund für seinen Rücktritt ist die angebliche suspekte Vergabe der Gerüstarbeiten an der Kirche St. Peter. Derzeit werden dort die morschen Balken saniert.

Das kirchliche Bauamt in Konstanz lässt nur Gerüstfirmen an und in die Kirche, die auch Erfahrungen und eine Zulassung vom Kirchenbauamt haben, so Steinhart in ihren Ausführungen. Die Firma vom ehemaligen Vorsitzenden war in Freiburg nicht bekannt und wurde deshalb nicht berücksichtigt.

Die Bauausführung überwacht der Dettinger Statiker und Kirchengemeinderat Wolfgang Wannenmacher. Er monierte in Freiburg die Ablehnung der Firma Wehle, und darauf hin durfte Eddy Wehle ein Angebot abgegeben. Ein Angebot von Wehle kam zwar nicht, aber eines von der Firma Winkler. Die Horber Firma Ade hatte aber ein günstigeres Angebot abgegeben und so wurde der Auftrag am 22. April an Ade vergeben. Weiter gab Wannenmacher bekannt, dass für Stukkarbeiten ein Auftrag vergeben wurde, aber Wehle kein Angebot abgegeben habe.

Nach diesem schwierigen Thema stellte Wannenmacher einige Bilder zur Dachsanierung vor. Allein für die Beseitigung des Taubendreckes mussten 8000 Euro ausgegeben werden. Die Schwellen sind am Trauf im alten Teil der Kirche eingemauert und erstickten buchstäblich darunter. Die Balken waren zum Teil total morsch und verfault. Einige Balken haben sich schon aufgelöst. Aus Sicherheitsgründen wurde auch im Innern der Kirche ein Gerüst aufgestellt. Die Zimmermänner bauen derzeit die Eichenschwellen ein, und die neue Konstruktion sieht vor, dass die Balken frei bleiben und dadurch atmen können. Die Decke könne laut Wannemacher derzeit noch nicht saniert werden, weil keine finanziellen Mittel dafür da sind. Laut Kassiererin Christine Steinhart verfügt der Förderverein derzeit über 16  805 Euro.

Der erste Bauabschnitt mit der Sanierung der Dachbalken verschlingt 380 000 Euro und ist bereits finanziert. Der zweite Abschnitt mit der Modernisierung der gesamten Elektrik und Heizung sowie der dritte Abschnitt mit Renovierung der Raumschale mit Anstricharbeiten und neuer Orgel müssen jedoch noch finanziert werden.

Für Beisitzer, Organist und Chorleiter Thomas Müller betonte, dass es ein Armutszeugnis sei, das von rund 900 Dettinger Katholiken nur 44 Personen Mitglied im Förderverein sind. Hubert Steinhart vermisse aber auch die Unterstützung der Ortschaftsverwaltung und fragte erbost: "Sollen wir die Kirche mitten im Dorf zu Grunde gehen lassen?" Die anwesenden Mitglieder waren sich aber auch einig, dass sich der Verein besser in Dettingen präsentieren solle.