Von links: Martin Heer (Energieagentur Horb), Jutta Rapp, Michael Rapp, Horst Pipiorke (Vater von Jutta Rapp). Eine "alte Kiste" wurde zu neuem Leben erweckt. Foto: Baiker Foto: Schwarzwälder-Bote

Energieagentur verleiht Titel an Familie Rapp aus Isenburg / Ölheizung wird nur noch im Notfall eingeschaltet

Horb-Isenburg (jnb). Die ersten "Energiesparer des Monats" sind gefunden: Dieser Titel wurde Michael und Jutta Rapp und ihren beiden Kindern von der Energieagentur Horb verliehen. Geschäftsführer Martin Heer überbrachte die Auszeichnung. Im Jahr 2002 kaufte und bezog die Familie Rapp ihr neues Eigenheim, ein Haus mit Baujahr 1936 in Isenburg. Schnell machte man sich an erste Renovierungen. So wurde ein Kachelofen und eine neue Ölheizung eingebaut. Fünf Jahre später ging es weiter. Die Familie entschloss sich zur Installation eines Holzbegaserkessels mit einem Pufferspeicher.

Die Ölheizung ist heute mehr Notheizung

Um die Option für eine zukünftige Unterstützung durch Sonnenenergie offen zu halten, wurden Anschlüsse und ein Wärmetauscher für eine solarthermische Anlage eingebaut. Im März 2012 wurde Kontakt mit dem in der Nachbarschaft wohnenden Bauingenieur und Energieberater Thomas Pischner aufgenommen. Eigentlich wollte die Familie Rapp nur Rat holen für eine Dachsanierung und neue Fenster. In den Gesprächen ging es aber bald um eine ganzheitliche Lösung, nicht nur Dach und Fenster, sondern auch Dämmmaßnahmen der Gebäudehülle.

Ab Sommer 2012 hieß es "Vollgas geben" bei den Eigenleistungen, kräftig unterstützt wurde die Familie von Horst Pipiorke, dem Vater von Jutta Rapp.

Pipiorke ist gelernter Zimmermann und mit seinen 75 Jahren immer noch rundum fit. Die Zusammenarbeit mit den beteiligten Handwerkern funktionierte ebenfalls bestens.

Pischner errechnete für die Immobilie den Wert eines KfW-Effizienzhaus 115. Er begleitete die Familie bei allen Bauabschnitten. Das Einsparpotenzial von "vorher zu nachher" bezifferte er auf 75 Prozent.

Die Familie merkte dies schnell, denn nun musste man nicht mehr so intensiv in den Wald, um Holz zu machen. Die Ölheizung ist heute mehr Notheizung.

Bei der Preisverleihung wurde besonders das Dämmmaterial hervorgehoben. Es ist eine Zellulosedämmung aus umweltfreundlichem Recyclingmaterial. Es hat einen geringen Energieverbrauch bei der Produktion und wird aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt. Die Kollektoren für die Solarthermieanlage wurden auf Grund der bestehenden Ost-West-Dachausrichtung an der Südfassade angebracht.

Die Familie Rapp habe durch ihre Ausdauer und gute Planung, aber auch durch eine hervorragende Begleitung, aus einer "alten Kiste" etwas Tolles gemacht, so die Energieagentur in Horb.