Abiturienten und Gäste feierten – die Security passte gut auf. Foto: Morlok Foto: Schwarzwälder-Bote

Abiturienten sind bei ihrer großen Party gut beschützt

Von Peter Morlok

Horb. Sollten sich am Freitag- und Samstagabend Passanten, Spaziergänger oder vorbeifahrende Automobilisten über das unübersehbare Aufgebot an Sicherheitskräften auf dem Horber Festgelände gewundert haben, denen sei versichert, es war weder eine Großübung für einen G8-Gipfel in Horb, noch war es eine Versammlung hochrangiger EU-Politiker, die der Theurer Michel ins Städtle lockte und die gut beschützt werden mussten – nein, es war lediglich eine Abi-Party. Der Festort wurde zum hermetisch abgesicherten Gelände umfunktioniert, das bewacht wurde von einer großen Gruppe schwarzgekleideter Bodybuilder, die jeden abtasteten und überprüften, der den Hochsicherheitsbereich "Partyzone" betreten wollte.

Die Präsenz der Herrschaften mit dem "Security-Emblem" erinnerte fatal an die Truppe, die beim Rottenburger Sommer Open Air mehr für Angst und Schrecken als für Sicherheit sorgte. Klar war das kein neuer Abi-Gag, sondern die Auswüchse irgendwelcher überkandidelter Auflagen und die Damen und Herrn von der Sicherheitsfirma machten auch nur ihren Job, aber das Ganze war schon heftig.

Wer es in den inneren Bereich geschafft hatte, wurde auch dort gut bewacht, durfte sich jedoch die Füße und die Bierbüchse in zwei bereitgestellten Kinderplanschbecken kühlen, um die die Gruppen herumsaßen wie anderswo um das Lagerfeuer.

Feuer war an diesem Abend und in der Nacht jedoch nicht nötig, und wen es nicht unbedingt auf die Tanzfläche im eigens aufgestellten Großraumzelt zog, der setzte sich draußen auf die Bierbankgarnituren oder stand in kleinen Gruppen plaudernd herum. Plaudern war aber nur solange möglich, solang die DJs ihre Sets noch nicht spielten und sich die Licht- und Nebelmaschinen noch im Zustand "vielleicht klappts so ganz gut" befanden.

Als sich dies dann irgendwann zur späten Abendstunde eingependelt hatte, die jungen Erwachsenen und die Jugendlichen, die bleiben durften, sich im Ausgehstatus – also kurz vor Mitternacht – befanden, da ging die Party dann richtig fett ab. Und es wurden keine Volkslieder gespielt.

Der Abi-Jahrgang 2015 feierte sein Reifezeugnis mit groovenden Bässen und dem Sound ihrer Generation bis in die frühen Morgenstunden. Und die Damen und Herren von der Security störten plötzlich auch nicht mehr.