Festliche Christmesse in der Betraer St. Laurentiuskirche / Streichmusikorchester begleitet Gottesdienst

Von Heinrich Hellstern

Horb-Betra. Eine festliche Christmette verbunden mit dem bereits zur Tradition gewordenen Krippenspiel erlebten die Besucher am Heiligen Abend in der voll besetzten St. Laurentiuskirche. Zu Beginn der Feier zog Kaplan Martin Metzler mit seinen Ministranten und den in farbenfrohen Gewändern bekleideten Engeln, Hirten, Herolden sowie Josef und Maria in die weihnachtlich geschmückte Kirche ein.

Das auf der Vorbühne befindliche Betraer Streichorchester intonierte unter der Leitung seines Dirigenten Siegfried Hauser sehr feierlich die schöne Komposition "Es ist für uns eine Zeit angekommen". Danach sangen die Gläubigen die vom Orgelspiel von Armin Schwarz umrahmte Melodie des alten Weihnachtsliedes "Macht hoch die Tür, die Tor macht weit". Nach den herzlichen Begrüßungsworten des Kaplans sangen die Kirchenbesucher die schönen alten Weisen "Ehre sei Gott in der Höhe". Nach dem Gloria hörte man auch schon die von Jonny Dorner vorgetragene Lesung aus dem Buch Jesaya sowie anschließend das von den Gläubigen freudig gesungene Verkündigungslied "Zu Bethlehem geboren ist uns ein Kindelein". Mit ein Höhepunkt der Christmette war wiederum die Aufführung des farbenprächtigen Krippenspiels der fünf- bis zwölfjährigen Betraer Buben und Mädchen. Sie hatten die zahlreichen Prologe und Verkündigungstexte in den vergangenen Wochen unter der Anleitung von Gabi und Monika Hellstern sowie Sofia Zimmermann intensiv geprobt und waren am Heiligen Abend mit Feuereifer bei der Sache.

Zu Beginn des Spiels verkündeten zwei Herolde unter Trommelschlägen den Befehl des damaligen Kaisers Augustus an alle Bewohner seines Reiches, sich in Steuerlisten eintragen zu lassen. Und dazu hörte man die einführende Worte von Jonny Dorner über den Evangelisten Lukas, der damals die Einzelheiten über die Geburt Jesus der Nachwelt überliefert hat. Als Evangelist wirkte Julian Hellstern und informierte die Besucher über die einzelnen Szenen des Krippenspiels.

Und danach versetzten die in den Gewändern der damaligen Zeit bekleideten Krippenspieler die Gläubigen in eine Zeit vor über 2000 Jahren, in der der damalige König Herodes den Kindermord von Bethlehem befohlen haben soll. Im Mittelpunkt des Spiels standen natürlich Maria und Josef bei ihrer schwierigen Herbergssuche, die schließlich in einem Stall bei Ochs und Esel endete. Sehr eindringlich wirkten die Worte des Verkündigungsengels: "Ich verkündige Euch eine große Freude. Heute ist in der Stadt Davids ein Kind geboren worden. Geht nach Bethlehem und Ihr werdet in einem Stall das Kindlein finden, das in einer Krippe auf Heu und Stroh liegt." In seiner Predigt thematisierte der Kaplan Weihnachten als das schönste und glanzvollste Fest der Christen. Dabei dürfe man aber diejenigen, die am Rande des Wohlstands lebten, nicht vergessen, sondern diesen Menschen die Wertschätzung, die sie benötigen, zukommen lassen und danach handeln. Im letzten Teil der besinnlichen Christmette gab es nochmals zwei musikalische Höhepunkte: Zum einen beim Vortrag der Komposition "Concerto grosso" von Arcangelo Corelli. Und schließlich bei der einfühlenden Wiedergabe von Georg Friedrich Händels konzertanter Musik "Joy to the World". Und ganz zum Schluss sangen die Kirchenbesucher unter Orgelbegleitung das schöne Weihnachtslied "O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit".