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RP veranlasst Baugrunduntersuchungen bei Seewald. Bis zur Brücke werden aber wohl noch Jahre vergehen.

Horb - Es tut sich was am Bahnübergang Seewald nahe Grünmettstetten: Dort, wo eine Brücke gebaut werden soll, hat das Regierungspräsidium Karlsruhe in dieser Woche Baugrunduntersuchungen veranlasst. Bis gebaut wird, vergeht aber wohl noch einige Zeit.

Rund dreieinhalb Jahre ist es mittlerweile her, seit das Regierungspräsidium (RP) Karlsruhe erstmals ankündigte, den Bahnübergang Seewald an der L 370, südlich von Grünmettstetten, mittels einer Brücke zu beseitigen. "Aus Gründen der Verkehrssicherheit", wie Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) damals in einem Brief an den Bundestagsabgeordneten Hans-Joachim Fuchtel (CDU) geschrieben hatte. Wenig scheint seitdem geschehen zu sein.

Tatsächlich liefen die Gespräche, Abstimmungen und Planungen allerdings weiter – und nehmen nun immer konkretere Züge an. In dieser Woche hat das RP Karlsruhe Baugrunduntersuchungen veranlasst.

Hintergrund dieser Maßnahme war ein Schreiben des Bundesverkehrsministeriums, das dem Regierungspräsidium Mitte Juli ins Haus flatterte. Der Inhalt: Die Zustimmung zur vorgeschlagenen baulichen Lösung. Diese sieht vor, die L 370 auf einer Länge von zwei Kilometern auszubauen sowie eine Brücke mit 225 Metern Spannweite. Ein Projekt, das voraussichtlich zwölf Millionen Euro kosten wird.

Verfahren zur Planfeststellung: Aus der Aussage "nicht vor dem Jahr 2017" wird die Ankündigung "Mitte 2018"

Deshalb hat das RP nun die so genannte Vorentwurfsplanung gestartet. "Da müssen wir natürlich auch wissen, wie der Untergrund beschaffen ist, was er trägt", erklärte ein Sprecher des Regierungspräsidiums die Baugrunduntersuchungen.

Rund ein Jahr, etwa bis Ende 2017 werde es nun dauern, bis der Vorentwurf stehe – ein durchaus üblicher Zeitrahmen für ein so großes, teures und komplexes Projekt, wie der Sprecher erklärte. Nicht zuletzt "laufen ja auch viele Projekte", so der Sprecher.

Sobald der Vorentwurf fertig ist, geht dieser wieder an das Bundesverkehrsministerium. Wird er abgesegnet, beginnt das Regierungspräsidium, die Planfeststellungsunterlagen zusammenzustellen. Mit der Eröffnung des Planfeststellungsverfahrens rechnet das RP dann so etwa ab Mitte 2018. Ab wann tatsächlich gebaut werden könnte oder wann die Brücke fertig sein wird, diese Frage konnte das Regierungspräsidium gestern nicht beantworten.

Auch, warum sich der Beginn des Planfeststellungsverfahrens nach hinten zu verschieben scheint, blieb gestern noch offen.

Bei einer Bustour des Technischen Ausschusses des Kreistags hatte im Mai 2014 ein Oberbaurat vom Planungsreferat des Regierungspräsidiums erklärt, das Planfeststellungsverfahren dürfte "nicht vor dem Jahr 2017 starten" – eine Aussage, die sich doch deutlich von der Ankündigung "Mitte 2018" unterscheidet.

Doch trotz dieser möglichen Verzögerung dürfte die Nachricht der Baugrunduntersuchungen bei vielen Horbern nun erst Mal für Freude sorgen. Denn immerhin eines ist klar: "Der erste Schritt ist nun gemacht", wie es der Sprecher des RP betonte.