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Peter Thielmann, Sprecher der Haugenstein-Bewohner, will sich als OB-Kandidat bewerben.

Horb - Damit dürfte die OB-Wahl im Herbst in Horb spannend werden: Jetzt wagt sich der erste Gegenkandidat zu Amtsinhaber Peter Rosenberger (CDU) aus der Deckung. Peter Thielmann, bekannt als Sprecher der Haugenstein-Bewohner, sagt: "Ich werde antreten!"

Die Wohnung von Peter Thielmann in der gelben Siedlung auf dem Haugenstein. Es gibt Kaffee und von Thielmann selbstgebackene russische Spezialitäten. Küchlein mit Pfefferminzgeschmack. Thielmann sagt: "Ich werde es definitiv machen: Ich werde bei der OB-Wahl in Horb antreten!"

Thielmann. Er war lange selbstständig in Kanada, wie er erzählt. Hat vier Kinder großgezogen. Ist nach 14 Jahren zurückgekehrt. Er sagt: "Wenn man lange weg war, sieht man noch deutlicher, was in der Zwischenzeit passiert ist. Deshalb will ich mich einbringen." Thielmann, so erzählt er, hat in seiner Jugend mit anderen Kids die Disco im Steinhaus organisiert. Deshalb will er sich für die Jugend einsetzen. Thielmann: "Wir müssen die Jugendlichen von der Straße holen. Mit vielen Aktionen: Beispielsweise mit Besuchen im Altenheim oder Aktionen in der Natur durch Jäger oder Naturschützer. Wenn ich von zehn Jugendlichen nur zwei von der Straße wegziehe, habe ich schon gewonnen!"

Doch in dieser Richtung, so Thielmann, wird in Horb nichts unternommen. Auch Familientreffpunkte gibt es viel zu wenig, so der mögliche OB-Kandidat: "Der einzige Platz für Familien, wo die Eltern einen Kaffee trinken können und die Kinder sicher spielen, ist der Rauschbart. Das ist viel zu wenig!"

Weitere wichtige Forderung: Die Gesundheitsversorgung in Horb. Thielmann: "Wir hatten das beste Krankenhaus in Horb. Früher sind sogar Privatpatienten aus der Schweiz gekommen, um sich in Horb operieren zu lassen. Hier muss mindestens ein 24-stündiger Notdienst mit Betten her! Ich kenne Fälle, in denen sind Horber mit massiven Beschwerden zum Rettungsdienst an der Pforte gegangen. Da hieß es: Unsere Wagen sind im Einsatz. Nehmen Sie sich ein Taxi und lassen sie sich ins Krankenhaus nach Nagold fahren. Das kann nicht sein, wo wir hier in Horb mehrere Altenheime haben!" Und er wirft Amtsinhaber Rosenberger vor, nicht genug für den Verbleib einer Akut-Klinik beziehungsweise Notfallversorgung gekämpft zu haben: "Fachleute sagen, die Akut-Klinik in Horb war die Beste. Wenn man sich die Beschwerdelisten der Patienten über Freudenstadt und Nagold durchliest, weiß der Horber Bürger, warum ihm die Akut-Klinik fehlt!" Thielmann schaut rüber auf das Gewerbegebiet Hohenberg. Auch Häuser von Bildechingen sind von seinem Balkon aus zu erkennen. Der OB-Kandidat in Spe: "Es gibt so viele Einwohner auf dem Hohenberg und in Bildechingen. Hier muss eine Apotheke her!" Dazu fordert der Sprecher der Haugenstein-Bewohner, dass Sozialwohnungen in Horb gebaut werden müssen: "Platz wäre genug da!"

Weitere Idee: Neben den Ritterspielen muss ein neuer Impuls her. Eine Veranstaltung, die die Jugend und Familien lockt. Thielmann: "Die Ritterspiele bringen so viele Menschen nach Horb. Umso mehr hier unternommen wird, um Menschen zu locken, desto mehr potenzielle Bewohner zieht man an. Das ist eine wichtige Grundlage, damit die Läden wieder florieren." Und genau aus diesem Grund plädiert er auch dafür, mit der Hochbrücke zu warten: "Wenn die gebaut ist, erhöht sich die Gefahr, dass die Läden in der Kernstadt schließen."

Jetzt will Peter Thielmann die erforderlichen Unterlagen für seine Kandidatur zusammenstellen. Der OB-Kandidat: "Ich liebe Horb und ich liebe die Horber. Horb ist noch nicht so runtergekommen wie der Haugenstein. Ich denke, mit meinen Ideen kann man die Stadt wieder zum Blühen bringen. Dazu gehört auch mehr Transparenz. Die Bürger sollen die wichtigen Dinge, die ihre Stadt angehen, entscheiden. Nicht nur der Gemeinderat. Da müssen alle Karten offen gelegt werden – nichts darf unter dem Tisch entschieden werden."

Welche Chancen rechnet sich Thielmann bei der OB-Wahl aus? Er sagt: "Ich habe genug Biss und bin zäh. Ich denke, den Rosenberger will hier keiner mehr haben. Und selbst wenn ich nicht gewinne, ich denke, meine Ideen werden bleiben. Die Macht interessiert mich nicht, das Geld auch nicht. Ich bin für die Bürger da. Wenn die das begreifen, habe ich gewonnen!"