Das Hochwasser am 1. Juni in Mühringen sorgte für große Zerstörungen. Foto: Archiv-Foto: Ganswind

Gutachten schlägt für Mühringen Aufwallung, Ufermauern und mobile Elemente vor. Nun ist das Regierungspräsidium am Zug.

Horb-Mühringen - Wie soll Mühringen künftig vor Hochwasser geschützt werden? Das von der Stadt in Auftrag gegebene Gutachten macht erste konkrete Vorschläge. Nun ist das Regierungspräsidium am Zug.

Am 22. September 2013 hatte das Ingenieurbüro Heberle aus Rottenburg die vorläufigen Ergebnisse zur Schadensanalyse und zum Hochwasserschutz in einem Zwischenbericht öffentlich vorgestellt. Bürgermeister Jan Zeitler stellte jetzt die fertige Analyse vor. An diesem Pressegespräch nahmen Bernhard Asprion und Ottmar Meyer vom Fachbereich Technische Betriebe sowie Mühringens Ortsvorsteherin Monika Fuhl teil.

Bürgermeister Zeitler war es wichtig zu betonen, dass die Stadt dieses Gutachten schon im Januar 2013 in Auftrag gegeben hatte, das heißt bereits vor dem großen Hochwasser am 1. Juni. Sein Ziel sei es, möglichst schnell einen verbesserten Hochwasserschutz für Mühringen zu erreichen.

Die Eyach ist im Bereich Mühringen ein Gewässer 1. Ordnung und steht damit in der Ausbau- und Unterhaltspflicht des Landes. Zuständig für den Abschnitt Mühringen ist das Regierungspräsidium Karlsruhe. Die Stadt Horb ist hier, obwohl sie nicht zuständig ist, in Vorleistung getreten und hat das Gutachten in Auftrag gegeben und bezahlt. »Wir lassen die Bürger nicht im Stich«, betonte Zeitler. Es sei städtisches Geld eingesetzt worden, um eine wissenschaftlich fundierte Grundlage für Gespräche mit dem Regierungspräsidium Karlsruhe zu haben. Das RP hat das Gutachten inzwischen bekommen, um es zu prüfen.

Danach sollen Gespräche mit den Regierungspräsidium geführt werden, bei denen auch Ortsvorsteherin Monika Fuhl dabei sein wird. Zeitler sprach die Hoffnung aus, dass man so noch in diesem Jahr einen Schritt weiter kommen könne. Bei der Nutzen-Kosten-Analyse wurden verschieden Varianten untersucht und verglichen. Erkenntnisse aus früheren Hochwassern flossen in die Untersuchung komplett mit ein.

Unter Berücksichtigung des Vergleichs, in dem der volkswirtschaftliche Schaden, der durch das Hochwasser entsteht, den Kosten für einen verbesserten Hochwasserschutz gegenüber gestellt wird, empfiehlt das Ingenieurbüro die Variante 1.1 mit Investitionskosten von 1,42 Millionen Euro, die Linienschutz und örtlichen Hochwasserschutz beinhaltet.

Ein HQ100-Schutz (Schutz gegen hundertjähriges Hochwasser) könne im Ortsbereich erreicht werden durch Verwallung, Ufermauern und mobile Elemente beidseitig der Eyach.

Für die Umsetzung dieser Variante sind bereits sichtbare Schutzstrukturen vorhanden. Es müssten hier die Schutzhöhen ausgeführt werden bzw. noch Fehlstellen geschlossen werden. Ortsvorsteherin Monika Fuhl wies noch einmal darauf hin, dass sich gezeigt habe, dass das Wasser immer schneller kommt und höher steigt.

Zeitler ist es wichtig, dass man schnellstens zu einem Ergebnis für Mühringen kommt und sah es im Moment nicht als vordringlich an, eine Lösung zu suchen, die die ganze Eyach, die von Balingen und Haigerloch kommend aus zahlreichen Nebengewässern gespeist wird, einzubeziehen. Da hier verschiedene Landkreise und Regierungspräsidien beteiligt sind, würde das die Sache verzögern, so der Bürgermeister.